0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1920 Views

8. Symposium zur Erwachsenenkieferorthopädie gab wichtigen Überblick über Therapien und Systeme – Fazit: Es gibt nicht ein System für alles

„Prävention, Funktion und Ästhetik“ sind die drei Ziele in der kieferorthopädischen Behandlung. Im Rahmen des 8. Symposions zur Erwachsenenkieferorthopädie am 25. Mai in Frankfurt am Main ist es dem Tagungspräsidenten Prof. Philipp Meyer-Marcotty gelungen, einen Bogen über die gesamten Anforderungen an die kieferorthopädische Behandlung Erwachsener zu spannen. Besonders wertvoll war dieses Symposion durch den enormen Erfahrungsschatz der eingeladenen Referenten in Kombination mit dem Ausblick auf heutige Techniken und Möglichkeiten.

Differenziertes Wissen notwendig

Das wissenschaftliche Programm begann mit einem Paukenschlag – dem Vortrag von Prof. Birte Melsen. Ihr Referat „The role of Orthodontics in the regeneration of the degenerated dentition“ beinhaltete nicht nur die Grundlagen für das Verständnis von Knochenregeneration und Zahnbewegung, sondern auch die präzise Diagnostik und Mechanik zur Behandlung schwierigster Behandlungsaufgaben.

Melsen zeigte anhand zahlreicher Fallpräsentationen mit Langzeitergebnissen über 40 Jahre die Notwendigkeiten kieferorthopädisch individueller Lösungen. Es gibt nicht das eine System zur Behandlung komplexer Fälle, so die Referentin. „Brainless Orthodontics“ werde heute teilweise vermittelt, wenn behauptet würde, ein bestimmtes System garantiere die Behandlungsqualität. Ganz im Gegenteil, differenziertes Wissen und die Kenntnisse verschiedenster Mechaniken sicherten den individuellen Langzeiterfolg, so Melsens Fazit. Prof. Ingrid Rudzki schloss sich mit ihrem Vortrag über „Neue Wege in der kieferorthopädischen Chirurgie?“ dieser Sichtweise an. Die heute übliche interdisziplinäre Planung und Behandlung von Dysgnathiepatienten erfordere ein hohes Maß an fachübergreifenden Kenntnissen.

Early Surgery Konzept

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kieferorthopäden und Kieferchirurgen ist eine seit mehr als 100 Jahren geforderte und gelebte Kooperation (Blair, Angle, Whipple 1897/1908). Die dazu notwendige Basis verlangt eine das gesamte stomatognathe System umfassende präzise Befundung.

Der Überblick von den Konzepten des „Early Surgery Konzepts“ bis zu zahlreichen Fallpräsentation der interdisziplinären Zusammenarbeit wiederum mit Langzeitergebnissen über die letzten Jahrzehnte bot eine intensive Fortbildung.

Prof. Hans-Peter Bantleon aus Wien überzeugte mit einer Vielzahl von Fallbeispielen und einem intensiven Austausch mit den Zuhörern. Er präsentierte Erwachsenenfälle mit Konzepten zur Bisserhöhung, dem Lückenschluss, der Lückenöffnung sowie Distalisierungmechaniken mit verschiedensten Lösungsansätzen. Seine wissenschaftlich fundierten individuellen Mechaniken, die direkt in den praktischen Praxisalltag übernommen werden können, begeisterten die Zuhörer und wurden angeregt diskutiert.

Gesicherte Retension und „Best Ager“

Kein noch so gutes Behandlungsergebnis ist jedoch zufriedenstellend ohne eine gesicherte Retention. Zu diesem wichtigen Thema sprach Prof. Michael Wolf aus Aachen. Aber auch in der Retentionsphase mit festsitzenden Retainern können in Einzelfällen Fehlreaktionen auftreten. Mit zahlreichen klinischen Bildern zeigte Wolf einen aktuellen Überblick über die unterschiedlichen Retentionsmaßnahmen. Er gab Hilfestellung in der Planung der Retention, um aufgrund wissenschaftlicher Daten Risikofälle herausfiltern zu können.

Abschließend gab der Tagungspräsident Prof. Meyer-Marcotty einen umfassenden Überblick über die Motivation und Behandlungskriterien erwachsener Patienten ab 40 Jahren. Er vermittelte anschaulich, welche besonderen Grundlagen und Erfordernisse bei Behandlung von „Best Agern“ erforderlich sind.

Die Zuhörer waren von den angebotenen Themen und der Möglichkeit des direkten Erfahrungsaustausches mit den Referenten im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu allen Themen so fasziniert, dass selbst beim Schlusswort der Saal noch gefüllt war.

Das Titelbild zeigt die Anfangssituation eines Patientenfalls von Dr. Christian Kirschneck, Quintessenz 5/2017
Reference: BDK Kieferorthopädie Zahnmedizin Fortbildung aktuell

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
15. Nov 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen
8. Nov 2024

Endo, Kronen-Wurzelfraktur, Kindergartenkinder und Ü50-KFO

Die Quintessenz Zahnmedizin 11/2024 zeigt Bandbreite der zahnmedizinischen Disziplinen und Patientengruppen
8. Nov 2024

Linguale Behandlung einer erwachsenen Patientin mit ausgeprägtem, bilateralem Kreuzbiss

Durch dentoalveoläre Kompensation beider Kiefer konnte hier ein chirurgischer Eingriff vermieden werden
30. Oct 2024

„Nahtlose Abläufe und optimale Ergebnisse“

„Align & Restore“ von Permadental: Aligner als Bestandteil einer ganzheitlichen zahnmedizinischen Therapie
28. Oct 2024

Die ganze Bandbreite der Kieferorthopädie

IDS 2025: Impulse für die KfO durch neue digitale und biologische Verfahren – neue Möglichkeiten ausschöpfen
28. Oct 2024

Minimalinvasive Entfernung von Adhäsivresten und Kompositen

Attraktive Herbstangebote von Mectron – Ultraschall-Lösungen für die Prophylaxe und die Kieferorthopädie
22. Oct 2024

Wenn nicht nur die Patienten zerknirscht sind

Sächsischer Fortbildungstag für Zahnärzte und Praxisteams 2024
18. Oct 2024

Tierisch gute KFO im Zoo Leipzig

7. Jahrestagung GMSCKFO e.V. : Kollegialer Austausch bei reichhaltigem Programm in außergewöhnlicher Kulisse