0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
111 Views

Eine Orientierung für die Auswahl des geeigneten Systems im zahnärztlichen Praxisalltag

Diskussionsrunde in der Bibliothek des Quintessenz-Verlags

(c) Foto: Pietsch/Quintessenz

Mit dem Titel „Gott gebe, dass es klebe?“ war das 2. „Experten Hearing – zu Gast bei Quintessence Publishing“ überschrieben. Bei diesem standen die Möglichkeiten und die Entwicklung der Adhäsive sowie die Erwartungen an diese im Mittelpunkt.

Das Ziel des Tages war ambitioniert, denn der Expertenkreis sollte dafür sorgen, dass den Kolleginnen und Kollegen in den Praxen eine bessere Orientierung bei der Auswahl des geeigneten Adhäsivsystems gegeben werden kann. Dazu wurden wertvolle Informationen aus dem Praxisalltag und Evidenz gesammelt, Erfahrungen geteilt, sowie Statements und Empfehlungen formuliert.

 Der klare Praxisbezug dieses Experten Hearings wird anhand des Statements #3 deutlich: „Die Universaladhäsive sind die jüngste Entwicklungsstufe bei den Adhäsiven. Die allermeisten bestehen aus nur einer, einige wenige aus zwei Komponenten (Flaschen). Universaladhäsive erreichen eine klinische Wirksamkeit bezüglich Haftverbund und Randspaltvermeidung, die den Mehrflaschensystemen mindestens ebenbürtig ist.“

Moderiert wurde das Hearing von Univ.-Prof. Dr. Roland Frankenberger, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung an der Philipps-Universität Marburg und am Universitätsklinikum Gießen und Marburg sowie Chefredakteur der QD.

Den Tag hatte Prof. Frankenberger ursprünglich in drei Themenblöcke aufgeteilt:

  • Was hat uns die Adhäsivtechnik gebracht
  • Evolution der Adhäsivsysteme und Bedeutung für direkte und indirekte Restaurationen
  • Klinische Anwendung: Evidenz und Marktdaten – ein Widerspruch?

Die Expertenrunde ergänzte während des Hearings noch den Themenblock #4 „Aspekte neben der direkten Füllungstherapie“. Dabei ging es um die Reparatur und die besonderen Fähigkeiten der Universaladhäsive bei der Befestigung indirekter Restaurationen.

Auf Einladung von Kulzer und unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Roland Frankenberger diskutierten folgende Teilnehmer dieses zweiten Experten-Hearings im Quintessenz-Verlagshaus (Abb. 1 bis 6): Dr. Johanna Leonhard studierte bis 2012 Zahnmedizin in Göttingen und ist heute niedergelassene Zahnärztin in Berlin, OA Dr. Uwe Blunck, Abteilung für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin an der Charité in Berlin und Pionier der Adhäsiv-Forschung, Wolfgang Boer, Autor, Referent, Mitautor von Leitlinien und niedergelassener Zahnarzt in Euskirchen, sowie Simon Hanner, Brancheninsider und Leiter des Vertriebsmarketings DACH bei Kulzer, und Prof. Dr. Michael Naumann, Referent mit Professur an der Charité in Berlin und dort auch niedergelassener Zahnarzt

In der Ausgabe 4/24 von „Quintessenz – das Magazin“ wurden der Themenblock „Was hat uns die Adhäsivtechnik gebracht“ sowie die ersten fünf formulierten Expertenstatements vorgestellt.

Webinar zeigte Wissensbedarf

In einem Quintessenz-Webinar präsentierten Mitte August Dr. Johanna Leonhard und Prof. Roland Frankenberger den Ablauf dieses Hearings im Verlagshaus sowie sämtliche Statements. Mehr noch: Die Webinar-Teilnehmer erhielten die Möglichkeit, über die Experten-Statements abzustimmen. Zur Wahl standen: „volle Zustimmung, „nur“ Zustimmung, dem Statement „weder zustimmen noch es ablehnen“, „nicht zustimmen“, oder „gar nicht zustimmen“. „Dieses Abstimmungsergebnis zeigt uns den Bedarf an weiterer Information auf. Es ist an uns, den Wissenschaftlern, aufzuzeigen, welche Materialgruppen den Praxiserfolg absichern können.“, so Roland Frankenberger nach dem Webinar.

STATEMENT #6:

Die erste Stufe der Produktentwicklung sind die Mehrflaschensysteme. Diese sind klinisch wirksam bzgl. der relevanten Parameter Haftverbund und Randspaltvermeidung. Sie erfordern mehrere Applikationsschritte.

STATEMENT #7:

Dem Wunsch vieler Zahnärztinnen und Zahnärzte nach weniger Arbeitsschritten und Zeitersparnis folgend wurden die ersten Einflaschen- und All-in-One-Adhäsive entwickelt. Sie zeigten jedoch eine geringere klinische Wirksamkeit.

STATEMENT #8:

Die Universaladhäsive sind die jüngste Entwicklungsstufe bei den Adhäsiven. Die allermeisten bestehen aus nur einer, einige wenige aus zwei Komponenten (Flaschen). Universaladhäsive erreichen eine klinische  Wirksamkeit bzgl. Haftverbund und Randspaltvermeidung, die den Mehrflaschensystemen mindestens ebenbürtig ist.

STATEMENT #9:

Die Universalität bezieht sich vor allem auf die Konditionierungstechniken. Universaladhäsive bieten dem Anwender die Freiheit, jede gewünschte Oberflächen-Konditionierungstechnik zu nutzen: Phosphorsäureätzung auf Schmelz und Dentin (etch and rinse), Phosphorsäureätzung nur auf Schmelz (selective etch) und ohne Phosphorsäureätzung (self etch).

STATEMENT #10:

Es ist notwendig, dass Hersteller bei der Einführung von Produkten unabhängige wissenschaftliche Studien vorlegen können, die relevante klinische Parameter untersuchen.

STATEMENT #11:

Die Effektivität von Adhäsivsystemen erweist sich in vitro einfach und zuverlässig mit reproduzierbaren Kavitätentests mit relevantem C-Faktor. Die höchste Aussagekraft haben Randanalysen im REM. Auch Microtensile-Tests sind zum Nachweis der Haftkraft geeignet.

STATEMENT #12:

Leitlinien bieten den Praktikern wertvolle Orientierung. Kernaussagen der aktuellen S3-Leitlinie zu Komposit sind, dass

  1. direkte Frontzahnrestaurationen mit Komposit restauriert werden sollen,
  2. mit Komposit im Seitenzahnbereich auch Höckerersatz gut funktioniert,
  3. bei Kompositrestaurationen 3-Schritt-Etch-and-Rinse-, 2-Schritt-Self-Etch- oder Universal-Adhäsive eingesetzt werden sollen
  4. der Schmelz bei Kompositrestaurationen geätzt werden soll,
  5. die Lichtpolymerisation ein entscheidender Erfolgsfaktor ist und
  6. bei korrekter Polymerisation Bulk-Fill-Komposite bis 4 mm zuverlässig durchgehärtet werden können.

STATEMENT #13:

Marktanteile und Bestellverhalten korrelieren nicht immer mit wissenschaftlich belegten Produktfähigkeiten. Wenngleich die Verwendung der Universaladhäsive seit Jahren kontinuierlich zunimmt, ist ein kompletter Wechsel noch nicht abgeschlossen.

STATEMENT #14:

Im Rahmen der Korrektur und Reparatur von Restaurationen zeigen Universaladhäsive an präexistentem Komposit und Zirkonoxidkeramik gute Haftwerte.

STATEMENT #15:

Da das Adhäsiv bei der Verwendung dualhärtender Befestigungskomposite immer vorher gehärtet werden muss, haben Universaladhäsive bei der adhäsiven Befestigung von indirekten Restaurationen einen Vorteil. Sie bilden dünne Schichtstärken aus und können somit separat lichtgehärtet werden, ohne die Passung der Restauration zu gefährden. Letzteres ist ein klarer Schwachpunkt der Mehrflaschen-Adhäsive.

Auf unserer Internetseite finden sich unter dem Reiter „Partner“ alle bisherigen Beiträge des Experten Hearings von Kulzer
Auf unserer Internetseite finden sich unter dem Reiter „Partner“ alle bisherigen Beiträge des Experten Hearings von Kulzer
Quintessence Publishing

Alle Beiträge zu den Experten Hearings und weitere Infos gibt es hier. In weiteren Webinaren – Anfang 2025 – werden weitere Hintergründe vorgestellt und Fragen beantwortet.

Reference: Restaurative Zahnheilkunde Zahnmedizin Fortbildung aktuell Prävention und Prophylaxe

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
7. Jan 2025

Alles easy? Oder was?

FAQs zu Füllungen nach den Bema-Nrn. 13 a – d ab 2025 (1)
3. Jan 2025

Nichtinvasives MIH-Management und Reduktion von Hypersensibilitäten

Mit Fluoriden, Arginin und CPP-ACP können gute Effekte erzielt werden
2. Dec 2024

Große regionale Unterschiede bei Amalgamfüllungen

Barmer-Zahnreport: Mehr als 80 Prozent der Zahnarztpraxen sind bereits „amalgamfrei“
19. Nov 2024

Neuartige Kariostatika für langfristigen Zahnerhalt

Millerpreis für herausragende Forschung in der Zahnmedizin geht nach Regensburg
6. Nov 2024

„Tausend Dank, lieber Herr ‚Professor Klebebrücke‘!“

Prof. Dr. Matthias Kern geht in den Ruhestand – der so ganz ruhig nicht sein wird
24. Oct 2024

Cloudbasiert Behandeln mit Cerec

Neue Termine der Cerec Masters Kurse im Herbst
24. Oct 2024

„Optimale Lösung für eine suffiziente Aushärtung“

Ivoclar stellt mit EasyCure eine effektive und komfortable Ergänzung der Bluephase-Familie vor
17. Oct 2024

MIH: Ein Update ist fällig!

Zweiter Internationaler Kongress AMIT findet im November in Berlin statt