Es ist eine besondere internationale Auszeichnung, die gleichzeitig unterstreicht, dass zahnmedizinische Forschung in Deutschland nicht unterschätzt werden sollte: Prof. Dr. Roland Frankenberger, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Philipps-Universität Marburg und DGZMK-Präsident, wurde von der International Association for Dental Research (IADR) mit dem Ryge-Mahler-Award 2022 für klinische Forschung in der restaurativen Kariologie ausgezeichnet. Frankenberger erhält diese hohe Ehrung für seine wissenschaftliche Arbeit zur Langzeitbewährung von Amalgamalternativen, die er seit 1994 betreibt.
Langzeitbewährung von Amalgamalternativen
„Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung als Wertschätzung für den langen Atem und den Einsatz meines gesamten Teams in klinischen Langzeitstudien mit Beobachtungszeiträumen von 2 bis 15 Jahren“, so Professor Roland Frankenberger, der seit 2009 die Poliklinik für Zahnerhaltung am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität und des Universitätsklinikums Gießen und Marburg leitet.
Die IADR ehrt Professor Frankenberger für seine über 25-jährige Forschung und zahlreiche klinisch-prospektive Studien im Bereich neuer Biomaterialien wie Füllungen, Inlays und Teilkronen. Sein wissenschaftlicher Ansatz war stets „from lab to chair“, das heißt nach gründlicher präklinischer Evaluation im Labor möglichst rasch in die klinische Prüfung zu gehen. „Auch wenn wir heute klinisches Verhalten durch unsere Laborforschung schon ganz gut prognostizieren können, bleibt die klinische Forschung das ultimative Instrument nicht nur in der Zahnerhaltung. Das unterstreicht die Notwendigkeit, unter dem zahnmedizinischen Nachwuchs Interesse an der Forschung anzuregen und zu fördern“, erläutert Frankenberger.
Auszeichnung der Dental Materials Group in der IADR
Die IADR ist die weltweit größte zahnmedizinische Forschungsgesellschaft und in verschiedene Fachgruppen unterteilt, welche jährlich Preise für herausragende Forschungsarbeit beziehungsweise an herausragende Forscher vergeben, die einen signifikanten Beitrag zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung ihres Fachs geleistet haben. Professor Frankenberger wurde von der Dental Materials Group ausgezeichnet. Die mit diesem Preis ausgesprochene Anerkennung darf auch als Appell für die Unterstützung zahnmedizinischer Universitätsstandorte gelten, deren finanzielle Ausstattung aktuell unter Einspartendenzen einiger Bundesländer in diesem Bereich leidet.