Immer mehr Menschen nutzen das Aufstiegs-BAföG, um sich beruflich weiter zu qualifizieren. Vor allem die Zahl der geförderten Frauen steigt um 6,3 Prozent. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die kürzlich veröffentlicht wurden.
Mit dem Aufstiegs-BAföG (früher auch Meister-BAföG genannt) fördern Bund und Länder gemeinsam Fortbildungsinteressierte, die sich auf einen beruflichen Aufstieg vorbereiten. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht ihnen, sich beruflich weiterzuentwickeln, ihre Fähigkeiten zu entfalten und womöglich Führungsaufgaben zu übernehmen, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
„Staatlich geprüfter Erzieher“ sehr beliebt
Aus der Jahresstatistik des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2018 wird deutlich: Im vergangenen Jahr wurden rund 167.000 Menschen gefördert, was einem Plus von 1,6 Prozent zum Jahr 2017 entspricht. Insbesondere der Anteil der Frauen ist dabei mit 6,3 Prozent auf rund 62.000 gewachsen. Auch die Zahl der geförderten Erzieherinnen und Erzieher ist deutlich um 17 Prozent auf rund 27.711 gestiegen. Damit beträgt der Frauenanteil der AFBG-Geförderten heute ein Drittel. Der „staatlich geprüfte Erzieher“ ist 2018 das beliebteste Förderziel beim Aufstiegs-BAföG, gefolgt vom „geprüften Industriemeister Metall“ mit 11.434 Geförderten.
Für Meisterausbildung in der Zahntechnik und Aufstiegsfortbildungen der ZFA
Aber auch Zahntechniker und zahnmedizinisches Fachpersonal nutzen das Aufstiegs-BAföG. Das Statistische Bundesamt teilte dazu auf Anfrage der QN-Redaktion folgende Zahlen mit: 2017 haben insgesamt 481 Personen Aufstiegs-BAföG für die Meisterausbildung zum Zahntechnikermeister/in in Anspruch genommen, 257 Männer und 224 Frauen. 187 Meisterschüler absolvierten die Ausbildung in Vollzeit, 294 in Teilzeit.
Bei den Aufstiegsfortbildungen für Praxispersonal ist eine ganze Palette von Qualifikationen gefördert worden. Trotzdem waren es insgesamt nur 621 geförderte Personen, fast ausschließlich Frauen, nur vier Männer absolvierten die Aufstiegsfortbildung zum Zahnmedizinischen Verwaltungsassistenten. Sieben Geförderte machten die Ausbildung in Vollzeit, drei zur/zum Zahnmedizinischen Verwaltungsassistenten/in, vier zur Dentalhygienikerin. Alle anderen geförderten Aufstiegsfortbildungen wurden in Teilzeit absolviert.
Das gewährte Aufstiegs-BAföG verteilte sich wie folgt auf die Berufe:
- Assistent/in für zahnärztliches Praxismanagement 10
- Zahnmedizinische Verwaltungshelfer/in 3
- Zahnmedizinischen Verwaltungsassistent/in 272
- Fachwirt/in für Zahnärztliches Praxismanagement 42
- Dentalhygieniker/in 159
- Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin 126
- Zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF) 9
Laut Bundesbildungsministerin Anja Karliczek soll das Aufstiegs-BAföG im kommenden Jahr reformiert und ausgebaut werden. „Das Aufstiegs-BAföG leistet einen wichtigen Beitrag, den Fach- und Führungskräftenachwuchs in Deutschland zu sichern. Die hohe Nachfrage zeigt, wie entscheidend unser Beitrag für die berufliche Bildung ist. Ich freue mich besonders, dass eine zunehmende Zahl an Frauen die Förderung in Anspruch nimmt. Nun gilt es, diesen erfolgreichen Weg konsequent fortzusetzen. Denn die Entwicklung zeigt, dass immer mehr Berufstätige das Aufstiegs-BaföG nutzen, um in ihre Aus- und Weiterbildung zu investieren.“
Die Entwicklung zeigte, dass die Anpassungen, die mit der Reform des Aufstiegs-BAföG im Jahr 2016 angestoßen wurden, erfolgreich waren. Ein Ziel der Reform war es, das Aufstiegs-BAföG noch attraktiver zu gestalten und vor allem, die Förderbedingungen für Förderinteressierte aus den sozialen und den Gesundheitsberufen zu verbessern, um mehr Fachkräfte in diesen Bereichen zu gewinnen.
Novelle soll Angebot noch ausbauen
Bis Herbst 2020 soll das Aufstiegs-BAföG noch weiter ausgebaut werden. BMBF und Länder wollen mit einer Novelle des Aufstiegs-BAföG in dieser Wahlperiode die Leistungen noch einmal deutlich anheben und vor allem Anpassungen durchführen, die Fortbildungsinteressierte mit Familie beim Aufstieg weiter entlasten. Auf Seiten des BMBF sind allein für die Novelle zusätzliche 350 Millionen Euro vorgesehen, heißt es.
Informationen rund um das Aufstiegs-BAföG, wer oder was gefördert wird, wo und wie es beantragt werden kann, bietet die vom BMBF dazu erstellte Informationsseite. Dort gibt es auch einen Online-Rechner, der schnell einen Überblick verschafft, wie viel Geld man erwarten kann. Die Förderung ist übrigens unabhängig vom Alter.
Auch beim Bundesausbildungsförderungsgesetz für Schüler und Studierende gibt es Neuerungen, die am 1. August 2019 in Kraft treten. (BMBF/Destatis/QN)