0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
1623 Vistas

Unionsparteien und SPD einigen sich auf Kompromiss in der Gesundheitspolitik – höherer ZE-Festzuschuss

Das Ende der "Zwei-Klassen-Medizin" kommt (noch) nicht. Kurz nach Schluss der zwei Mal verlängerten Koalitionsgespräche hieß es am Mittwochvormittag, man habe sich auf einen Kompromiss geeinigt: Danach wird die von der SPD geforderte Angleichung der Honorar- und Gebührenordnungen für Kassen- und Privatpatienten verschoben.

Es soll eine wissenschaftliche Kommission eingesetzt werden, die bis Ende 2019 Vorschläge für eine solche Angleichung machen soll. Wie die "Ärzte Zeitung" berichtet, steht im Koalitionspapier, dass man "ein modernes Vergütungssystem" schaffen wolle, "das den Versorgungsbedarf der Bevölkerung und den Stand des medizinischen Fortschritts abbildet".

Bis zuletzt war die Gesundheitspolitik einer der dicken Brocken in den Verhandlungen. Die SPD wollte hier – auch mit Blick auf die noch nötige Zustimmung der Parteibasis zu einer erneuten Großen Koalition mit CDU und CSU und den Koalitionsvertrag – unbedingt wenigstens ihr Wahlkampfthema "Zwei-Klassen-Medizin" unterbekommen, nachdem der Umstieg in die Bürgerversicherung schnell als nicht zu realisieren fallengelassen werden musste.

Was ist vereinbart in der Gesundheitspolitik?

Vorhaben, die die Gesundheitspolitik betreffen, sind auf den 179 Seiten des Koalitionsvertrags an verschiedenen Stellen verteilt. Einen ausführlichen Auszug dessen, was das Gesundheitssystem, Zahnärzte, Zahntechniker und Fachpersonal betrifft, lesen Sie hier.

Nachfolgend das Wichtigste in Kürze: Kassenärzte sollen künftig 25 Stunden statt bisher 20 Stunden pro Woche für gesetzlich versicherte Patienten freihalten. Die hausärztliche Versorgung und die "sprechende Medizin" sollen besser vergütet werden.

Wegen des Ärztemangels auf dem Land sollen regionale Zuschüsse für die Niederlassung in wirtschaftlich schwachen und unterversorgten ländlichen Regionen gezahlt werden. Auch E-Health und Delegation medizinischer Leistungen sind hier ein Thema. Hier sollen Arbeitsgruppen in den kommenden zwei Jahren konkrete Vorschläge erarbeiten. Zudem sollen die Länder Mitspracherechte in den Zulassungsausschüssen bekommen.

Der Masterplan Medizinstudium 2020 wird umgesetzt, die Approbationsordnung für Zahnmedizin soll endlich novelliert werden.

Höherer ZE-Festzuschuss

Der Festzuschuss zu Zahnersatz-Leistungen soll von bisher 50 Prozent auf 60 Prozent erhöht werden. Zudem soll der Gemeinsame Bundesausschuss in seinen Entscheidungen schneller werden. Dazu sollen Aufgabenkatalog und Ablaufstrukturen gestrafft werden. "Über neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden soll zukünftig schneller entschieden werden", heißt es im Papier.

Mehr Personal in der Pflege

Verbessert werden soll die Personalsituation in der Pflege in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. 8.000 neue Stellen soll es hier geben, dazu höhere Personalschlüssel, eine Angleichung des Pflegemindestlohns Ost und West und möglichst flächendeckende Tarifverträge. Weitere Absprachen betreffen die Krankenhausfinanzierung, den Innovationsfonds, das Verbot von Außenwerbung für Tabakprodukte und ein geplantes Informationsportal für Patienten. Die elektronische Patientenakte (ePA) und der weitere Ausbau der Telematik standen ebenfalls im ersten gemeinsamen Papier, das bereits am 2. Februar bekannt wurde.

Bereits ab 1. Januar 2019 soll in der Gesetzlichen Krankenversicherung die paritätische Finanzierung der Beiträge wieder eingeführt werden, das heißt, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen einen gleich großen Anteil. Derzeit werden Arbeitnehmer mit einem kassenindividuellen Zusatzbeitrag belastet, den sie allein tragen müssen.

Jetzt geht der Entwurf des Koalitionsvertrages durch die Parteigremien der Koalitionspartner. Mit Spannung erwartet wird das Ergebnis der Mitgliederbefragung in der SPD in drei Wochen. Erst danach wird klar sein, ob aus der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wieder die Kanzlerin einer GroKo wird. Dann wird wieder ein CDU-Politiker an der Spitze des Gesundheitsministeriums stehen. Ob es weiter Hermann Gröhe sein wird, ist offen. Gehandelt wird auch Annette Widmann-Mauz, langjährige Staatssekretärin im BMG.

Titelbild: IndustryAndTravel/shutterstock.com
Politik

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
14. nov 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. nov 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. nov 2024

Die Ampel scheitert im Gesundheitswesen am schlechten Management des Ministers

Noch stehen Sieger und Verlierer des Ampel-Endes nicht fest und auch Karl Lauterbach ist noch nicht für immer Geschichte – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
11. nov 2024

„Die Bilanz der Ampel-Koalition ist mehr als dürftig“

Ärzte- und Zahnärzteschaft schauen skeptisch auf Ampel-Bilanz im Gesundheitsbereich und erwarten Stillstand bei Gesetzgebungsverfahren
11. nov 2024

Jetzt erst recht die Versorgungsthemen in Öffentlichkeit und Politik tragen

Gesundheitsgesetze benötigen Versorgungsnähe und Augenmaß – KZBV-Vertreterversammlung sieht erhebliche Mängel bei aktuellen Gesetzgebungsverfahren
11. nov 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
8. nov 2024

DANK fordert: Kindergesundheit endlich politisch ernstnehmen

Nach aktuellen Studien ist der Zuckerkonsum in den ersten 1.000 Tagen entscheidend für die Gesundheit im Erwachsenenalter
7. nov 2024

Specht-Riemenschneider: „Datenschutz von vornherein mitdenken“

Hauptversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte in Kassel befasst sich mit Datenschutz und beschließt einstimmig Resolution zur Reform des Gesundheitswesens