Am 28. August packen die neuen Erstklässler in Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal ihre Sachen, um zur Schule zu gehen. Dabei darf eine gut gefüllte Schultüte nicht fehlen, sie ist schließlich das Zeichen für die Einschulung. Doch Eltern sollten beim Vorbereiten der Schultüte darauf achten, dass diese gesund und zahnfreundlich ist, denn Karies bei Kindern muss in jedem Fall verhindert werden. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZVWL) und Zahnärztekammer (ZÄKWL) in Westfalen-Lippe geben Tipps für eine schöne und zahngesunde Schultüte.
Was zum Basteln oder Spielen
„Auch, wenn man eine Schultüte oft mit Süßigkeiten verbindet, Kinder freuen sich genauso über Bücher, Stifte, Kuscheltiere, Hörbücher oder andere Geschenke passend zum Schulanfang. Oder warum nicht die Gelegenheit nutzen, um kleine Gutscheine für gemeinsame Unternehmungen zu verschenken“, schlägt Dr. Holger Seib, Zahnarzt und Vorstandsvorsitzender der KZVWL, vor. Auch seien Äpfel, Birnen und Mandarinen eine gute Alternative zu Lutschern, Bonbons und Co. „Natürlich muss auch Naschen mal sein, aber das sollte nur in Maßen geschehen. Außerdem gibt es mittlerweile auch viele zahnfreundliche Süßigkeiten. Diese erkennt man gut an einem roten Quadrat, in dem ein weißes Zahnmännchen mit Schirm zu sehen ist“, ergänzt Dr. Klaus Bartling, Präsident der ZÄKWL. Eine ausführliche Checkliste für eine zahngesunde Schultüte mit Nützlichem, Bastel- oder Spielsachen gibt es auf der Internetseite der Initiative ProDente.
Eine Voraussetzung für gesunde Zähne ist neben einem eingeschränkten Zuckerkonsum das Zähneputzen nach den Mahlzeiten. Hier raten die Zahnärzte zu bewährten fluoridhaltigen Zahnpasten. Sie sind nachweislich der beste Schutz vor Karies. Schließlich rundet der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt die optimale Zahnentwicklung ab.
Hintergrundwissen
Die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) stellte fest, dass bei den 12-jährigen Kindern 81 Prozent heute kariesfrei sind. Dafür verantwortlich ist vor allem die gute Prophylaxe.
Die früh auftretende Early Childhood Caries (ECC), auch als Nuckel- oder Saugflaschenkaries (NFK) bezeichnete Erkrankung, ging im Unterschied dazu in den vergangenen Jahren nicht zurück. Moderne und wirksame Prävention ist zwar durch die Früherkennungsuntersuchungen ab den 6. Lebensmonat eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse, Kleinkinder werden jedoch oft schwer erreicht, frühkindliche Karies ist nach wie vor ein gravierendes Problem. Eine durchgängige Prophylaxe aller Kinder ab dem Durchbruch des ersten Zahns ist also bedeutend, damit die Kinder kariesfrei bleiben. Seit dem 1. Juli gibt es übrigens drei zusätzliche zahnärztliche Frühuntersuchungsleistungen für gesetzlich krankenversicherte Kleinkinder bis zum vollendeten 33. Lebensmonat.