Der langjährige Trend setzt sich fort: die Zahl der Zahnzusatzversicherten steigt weiterhin an. Knapp 18 Millionen Deutsche besitzen bereits eine private Zahnzusatzversicherung (ZZV) und Zahntarife sind weiterhin die populärsten privaten Zusatzversicherungen. Denn Zusatzversicherungen schützen vor einem hohen Eigenanteil, der nicht nur inflationsbedingt steigt.
Dementsprechend entwickeln die Versicherer auch stetig neue Tarife, mit neuen und häufig besseren Konditionen für die Versicherten. Doch was zeigt die Marktentwicklung im Hinblick auf die Zahnzusatzversicherungen genau?
Marktentwicklung der Zahnzusatzversicherung
Das Thema Zahnzusatzversicherungen gewinnt an Relevanz – nicht nur wegen der steigenden Behandlungskosten und der begrenzten Leistungen und Zuschüsse der gesetzlichen Krankenkassen. Auch das Bewusstsein für gesunde Zähne und einen gesunden Körper verändert sich. Letztlich braucht man als gesetzlich versicherter Patient/versicherte Patientin heutzutage eine gute Zahnzusatzversicherung, um die steigenden Eigenbeteiligungen und Wahlleistungen beim Zahnarzt abzusichern. Hierbei sind die Qualität der Versicherungsbedingungen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis relevant. Zusätzlich sollte beim Abschluss stets ein unabhängiger Marktvergleich – passend zum aktuellen Zahnstatus – durchgeführt werden.
Reine Zahnvorsorgetarife haben häufig Deckungslücken
Viele Versicherer werben aktuell mit reinen Zahnvorsorgetarifen und einige Vermittler werben in diesem Zusammenhang mit der sogenannten PZR-Flatrate. Offensichtlich auch deshalb wurden diese Tarife zu tausenden verkauft. Für Kunden – und auch Zahnärzte – klingt das ja auch vielversprechend. Das populärste Beispiel war der Tarif „Mehr Zahnvorsorge“ der Barmenia. Für nur 108 Euro im Jahr ist in diesem Tarif beispielsweise die Professionelle Zahnreinigung zu 100 Prozent, auch mehrmals im Jahr, abgedeckt.
Erster PZR-Flatrate-Tarif nicht mehr am Markt
Hierzu trafen wir als unabhängige Fachberater vor gut drei Monaten die Einschätzung, dass der Anbieter für diesen Tarif den Beitrag vermutlich nicht mehr lange halten kann und als letztes Mittel der Tarif vom Versicherer vom Markt genommen werden müsste. Dieses Szenario trat nun zum 1. August 2023 ein. Für Bestandskunden bleibt er zwar weiterhin bestehen, allerdings wird hier die Zeit zeigen, auf welchem Preisniveau dieser Leistungsumfang für den Versicherer tragbar ist. Was man wissen muss: Beitragserhöhungen sind auch bei geschlossenen Tarifen möglich.
Weiter hohes Interesse an Flatrate-Tarifen
Das Interesse an solchen Flatrate-Tarifen ist aber weiterhin hoch. Daher bieten auch Mitbewerber vergleichbare Zahnvorsorgetarife an. Ein Beispiel ist der Tarif der Ergo. Dieser kostet 15,80 Euro monatlich, es wird mit keinerlei Höchstgrenzen für Zahnvorsorge- und Zahnbehandlungsmaßnahmen geworben. Und auch die Barmenia verkauft seit dem 1. August 2023 eine Alternative – die Leistungen für Zahnreinigungen sind nun auf 150 Euro begrenzt und der Preis liegt nicht mehr unter zehn Euro. Diese Entwicklungen machen deutlich, wie stark die Nachfrage und auch die Leistungsanforderungen bei Versicherern in Bezug auf Vorsorgemaßnahmen sind.
Wie Versicherungen die Tarife kalkulieren
Prinzipiell kalkulieren die Versicherer immer mit einem großen Topf. Dieser Topf wird durch die Beiträge der Kunden gefüllt und schlussendlich müssen die Einnahmen langfristig die Ausgaben übersteigen. Erst dann kann sich ein Tarif am Markt behaupten, halten und langfristig einen Mehrwert für alle Beteiligten darstellen. Anderenfalls müssen die Versicherer mit Beitragsanpassungen reagieren oder die Tarife ganz vom Markt nehmen.
Günstige Tarife nicht auf Dauer günstig
Sicherlich sind die geringen Monatsbeiträge für reine Zahnvorsorgetarife attraktiv. Natürlich entwickeln Versicherer weiter derartige Tarife. Gleichzeitig steigen aber auch die monatlichen Beiträge. Da stellen wir uns die Frage: Wie lange bleiben diese Flatrate-Tarife noch so attraktiv? Verlieren wir damit nicht auch den Blick auf das Wesentliche?
Hochwertige Tarife bieten Mehrwert und Sicherheit
Hochwertigere Zahnzusatzversicherungstarife bieten allen Parteien einen deutlich größeren Mehrwert – in jeglicher Hinsicht. Zahnärzte können sich sicher sein, dass auch Kostenerstattungen für umfangreichere Behandlungen – in der Regel nicht nur für Zahnersatz – besteht. Patienten werden nicht böse überrascht, wenn festgestellt wird, wie hoch die Differenz zwischen GKV-Leistung und Gesamtrechnung bei Zahnersatz in Deutschland mittlerweile ausfällt. Und auch die Versicherer haben eine deutliche bessere Mischkalkulation im Kollektiv, was zu Beitragsstabilität und Planungssicherheit führt.
Alexander Mint, Hamburg
Alexander Mint hat die Materie der privaten Krankenversicherung von der Pike auf gelernt. Durch sein Studium der Wirtschaftspsychologie & Beratung hat er fundiertes Fachwissen in der Analyse von Kundenbedarf und dazu passendem Versicherungsschutz.
Gemeinsam mit Gabriele Bengel leitet er die to:dent.ta GmbH, die im Internet ein Vergleichsportal betreibt, das nur leistungsstarke Zahnzusatzversicherungen anzeigt, die strenge Qualitätskriterien erfüllen (Top-Dental-Tarife https://www.todentta.de). Außerdem bietet das Unternehmen Patienten und Zahnarztpraxen an, gezielt die Zahnzusatzversicherung zu vermitteln, die optimal zum Zahnzustand und dem individuellen Zahn-Risiko passt.
Kontakt unter E-Mail alexander.mint@todentta.de.
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