Private Hochschulen werden in Deutschland immer beliebter: Im Wintersemester 2018/2019 waren 246.700 Studierende an privaten Hochschulen eingeschrieben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 7 Prozent mehr als im Wintersemester 2017/2018 (230.200). Dagegen stieg die Gesamtzahl der Studierenden an allen Hochschulen in diesem Zeitraum lediglich um 1 Prozent auf 2,87 Millionen.
Seit dem Wintersemester 2000/2001, als 24.600 Studentinnen und Studenten an privaten Hochschulen gezählt wurden, hat sich ihre Zahl verzehnfacht. Gefragt sind vor allem die privaten Fachhochschulen (FH): Knapp neun von zehn Studierenden an privaten Hochschulen waren an einer privaten FH eingeschrieben.
Die Studierenden an privaten Hochschulen waren mit einem Durchschnittsalter von 24,6 Jahren etwas älter als die Studierenden insgesamt (23,4 Jahre). Der Anteil ausländischer Studierender an den privaten Hochschulen lag im Wintersemester 2018/2019 mit 11 Prozent dagegen unter dem Durchschnitt aller Hochschulen (14 Prozent).
Fokus auf Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Unter den privaten Hochschulen dominieren die Fachhochschulen und dort die Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Im Wintersemester 2018/2019 waren 217.100 Studierende und damit 88 Prozent aller Studierenden an privaten Hochschulen an privaten FH immatrikuliert. Der Anteil aller FH-Studierenden an den Studierenden insgesamt lag dagegen bei 35 Prozent. Mehr als zwei Drittel der Studierenden an privaten Hochschulen (171.400 beziehungsweise 69 Prozent) waren in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eingeschrieben. Im Vergleich dazu belief sich der Anteil dieser Fächergruppe an allen Studierenden auf nur gut ein Drittel (37 Prozent).
Rund 460 Zahnmedizinstudierende
Im Wintersemester 2017/18 gab es 957 Studierende der Humanmedizin und 464 Studierende der Zahnmedizin an privaten Hochschulen. Während die Zahl der Medizinstudierenden seit dem sprunghaften Anstieg zum Wintersemester 2010/2011 kontinuierlich von 440 auf mehr als 900 gestiegen ist, ist die der Zahnmedizinstudierenden nach dem Sprung im WS 2010/2011 auf 405 nur noch leicht gestiegen. Sie erreichte zum WS 2015/16 ihren Höchststand mit 479 und sank dann auf 464.
Mehr Studierende pro Lehrkraft gegenüber öffentlichen Hochschulen
Die fachliche Schwerpunktsetzung der privaten Hochschulen ist maßgeblich dafür, dass eine Lehrkraft dort rechnerisch fast doppelt so viele Studierende betreut als an öffentlichen Hochschulen. So lag die Betreuungsrelation an privaten Hochschulen im Durchschnitt bei 30 Studierenden je Lehrkraft, an öffentlichen Hochschulen dagegen bei 16 Studierenden. „Dabei sind die Betreuungsrelationen allgemein stark von der Hochschulart und der Fächergruppe abhängig, da das wissenschaftliche und künstlerische Personal neben der Lehre in unterschiedlichem Umfang forscht und im Bereich der Humanmedizin zudem Patientinnen und Patienten behandelt“, so das Statistische Bundesamt. Weitere Zahlen auf der Seite des Statistischen Bundesamts.