Die Parodontitis stellt die gesamte Zahnärzteschaft vor die große Herausforderung, die Erkrankung richtig zu diagnostizieren, um dann – auf Basis der Diagnostik sowie einer auf das individuelle Risiko abgestimmten Therapie – das Voranschreiten parodontaler Attachmentverluste zu unterbinden und die natürliche Dentition langfristig in Funktion zu erhalten.
Den Erfordernissen einer modernen Zahnarztpraxis entsprechend, wendet sich das „Quintessenz Team-Journal“ an das gesamte zahnärztliche Team: Zahnärztinnen, Zahnärzte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von Auszubildenden bis zur Dentalhygienikerin. Neben dem Basiswissen für die Auszubildende sorgen Beiträge aus dem klinischen Bereich für ein Kompetenz-Plus. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu parodontalen und periimplantären Erkrankungen in einem gemeinsamen Workshop von EFP (European Federation of Periodontology) und AAP (American Academy of Periodontology) 2017 eine neue Klassifikation parodontaler und periimplantärer Erkrankungen erarbeitet, die im Folgejahr auf der Europerio 9 in Amsterdam publiziert wurde.
Aufbereitet für die tägliche Praxisroutine
Diese neue Klassifikation wird von Autor Dr. Moritz Scheidgen in einem zweiteiligen Beitrag für das Quintessenz Team Journal, Ausgaben 10/20 und 11/20, für die tägliche Praxisroutine aufbereitet. Im ersten Teil wird eine Übersicht über die Neuerungen vorgestellt und die wichtigsten Aspekte für den Praxisalltag hervorgehoben – beleuchtet werden parodontale Gesundheit und gingivale Erkrankungen, Gingivitis, Parodontitis, nekrotisierende parodontale Erkrankungen sowie die Einteilungen Staging und Grading mit den sich daraus ergebenden diagnostischen Zuständen. Weitere Aspekte sind die Parodontitis als Manifestation einer systemischen Erkrankung und andere, das Parodont betreffende Zustände und Erkrankungen, gingivale Rezessionen und traumatische okklusale Kräfte. Im zweiten Teil erfolgen Anwendungsbeispiele anhand von Patientenfällen. Das Fazit des Autors: „Die neue Klassifikation parodontaler Erkrankungen kann dabei helfen, ein geeignetes Maß an Therapienotwendigkeit – in direkter Relation zum individuell vorliegenden Patientenfall – in der täglichen Praxisroutine zu finden, um einerseits eine Übertherapie zu vermeiden und andererseits die Gefahr progressiver parodontaler Attachmentverluste frühzeitig abschätzen und adäquate Therapiemaßnahmen zur Stabilisierung der parodontalen Gesamtsituation ergreifen zu können.“ Seine Beschreibung zeigt die neue Klassifikation in ihrer Komplexität, aber auch in ihrem Praxisbezug und ist eine wertvolle Hilfe, dieses neue Konzept in der Praxis zu etablieren.