Seit März 2020 hat der Cerec Masters Club nahezu wöchentlich ca. 800 Teilnehmer in Online-Seminaren mit bewährten und neuen Verfahren der computergestützten Restauration vertraut gemacht. Etwa 19.000 Besucher haben auf der Website hinterlegte Videos und Dokumente heruntergeladen. Trotzdem – Online-Kurse können die Atmosphäre einer Präsenzveranstaltung nicht ersetzen. Multiple Kontakte, Erfahrungsaustausch, die Nähe zu Referenten, Netzwerkpflege – das alles musste temporär ausgesetzt werden beziehungsweise auf den erlösenden Impuls warten.
Der Neustart für Präsenzkurse der Cerec Masters erfolgte Anfang Juli 2020 in Düsseldorf. Der Cerec Masters Club unter Leitung von Dr. Andreas Kurbad, Viersen, lud zu einem „Super Malkurs“ für Keramikrestaurationen ein, dem 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Zahnmedizin und Zahntechnik folgten. Die Teilnehmer, mit vorschriftsmäßigem Abstand an Arbeitsplätzen positioniert, erfuhren in praktischen Demonstrationen, wie die Ästhetik von Keramikrestaurationen gesteigert werden kann. Nach ausführlicher Einweisung legten die Teilnehmer selbst Hand an bei der Bearbeitung von Versorgungen aus Glaskeramik, Zirkonoxidkeramik, Hybridkeramik, CAD-Komposit und bei Provisorien. Ziel des Microveneering war die optische Aufwertung und Individualisierung von Frontzahnkronen. Besonders bei monolithischem Zirkonoxid beeinflussen differenzierte Sinterprozesse die Lichttransmission und Opaleszenz.
Von dröge zu individuell
Die zu bearbeitenden Restaurationsoberflächen wurden mit Sandstrahlen und Primer vorbereitet, bevor Malfarben, Lusterpasten, Farbliquids, Fluoreszenzen, Glasuren und Polituren zum Einsatz kamen. Oftmals genügten wenige Tupfer mit Effektmassen oder Pinselstriche, um farblich „dröge“ Restaurationen in hochästhetische, individualisierte Versorgungen zu verwandeln. Auch die Befestigungskomposite wurden untersucht, denn es stellte sich heraus, dass fluoreszierende Komponenten in den Klebern die farbliche Gesamtwirkung beeinflussen.
Entscheidend für die Farb- und Malstrategie ist, die Strukturen der natürlichen Lateralzahnoberflächen zu erkennen, die optischen Eigenschaften des Restaurationsmaterials und seine Lichtleitfähigkeit zu nutzen, um die adäquaten Ästhetikmassen und Applikationstechniken zu bestimmen. Anhand vieler Tipps und Tricks stellte Kursleiter Kurbad seine reichhaltigen Ästhetik-Erfahrungen den Teilnehmern zur Verfügung, jeweils unter gebotenem „Social Distancing“.
Persönliche Nähe und Social Distancing – das geht
Der „Super Malkurs“ als Präsenzveranstaltung der Cerec Masters zeigte erneut, dass visuelle Ästhetikkonzepte und die Vermittlung manueller Fertigkeiten die persönliche Nähe zum Referenten erfordern – gegebenenfalls auch unter Einhaltung hygienischer Kontakthürden. Das Bedürfnis der Cerec Masters, Fortbildungskurse künftig wieder mit Referentennähe und Netzwerkpflege zu verbinden, bestimmt die Organisation des Cerec-Tages 2020, der am 18. und 19. September als Präsenz-Symposium in Düsseldorf inklusive „Social Distancing“ stattfinden wird (mehr dazu auf Quintessence News).
Die Cerec Masters sind sich bewusst, dass die Fortbildung neue Wege gehen muss und Herausforderungen eine schlüssige Antwort brauchen. Online-Seminare erfordern Spontanität, bieten logistische und ökonomische Vorteile, sind aber in ihrer Wirkungsweise begrenzt. Präsenzkurse bringen Referenten, Moderatoren und Teilnehmer näher zusammen und unterstützen Bindungen sowie Knowhow-Austausch. Um das „Beste aus zwei Welten“ zu nutzen, haben sich die Cerec Masters entschlossen, künftig einen Fortbildungsmix aus Online-Seminaren und Präsenzkursen anzubieten.
Interessenten, die die Zukunft der computergestützten Restauration sowie die unterschiedlichen Techniken der ästhetischen Ausarbeitung erfahren oder besser mitgestalten wollen, sind herzlich eingeladen, sich über das Angebot der Cerec Masters zu informieren.