Prof. Bernd Kordaß eröffnet in der aktuellen Ausgabe des Journal of Craniomandibular Function (CMF) sein Editorial der aktuellen Ausgabe des Journal of Cranionandibular Function mit dem Statement: „Die Okklusion muss ,passen‘“. Und zwar nicht nur beim neu eingegliederten Zahnersatz, sondern auch im natürlichen Zahnbestand – nicht immer „beißt es sich ein“ und funktioniert dann beschwerdefrei. Die Übertragung der natürlichen Okklusionsverhältnisse in das Modell (ob klassisch oder virtuell) und im Zahnersatz wieder zurück in den Patienten birgt viele Fehlerquellen. Die Okklusion sollte beim Umstieg vom analogen auf den digitalen Workflow scharf beobachtet und im intensiven Austausch zwischen Labor und Praxis fortlaufend optimiert werden. Sind diese Rahmenbedingungen (wieder) stimmig, kann die eigentliche Therapie erfolgen. Viele interessante Beiträge in dieser Ausgabe zeigen die Möglichkeiten und Auswirkungen funktionstherapeutischer Behandlungen. Ein Highlight ist der Beitrag von Marika Doepel und Yrsa de Bell zur Behandlung mit Aufbissbehelfen, die Kopfschmerzen bei CMD-Patienten mit lokalisiertem und ausgebreitetem Schmerz reduzieren konnte.
Dieser Beitrag stammt aus der „Zeitschrift für Kraniomandibuläre Funktion“ der Quintessenz Verlags-GmbH. Die Zeitschrift berichtet bilingual in Deutsch und Englisch über neue Entwicklungen in Klinik und Forschung. Sie nimmt aktuelle Original- und Übersichtsarbeiten, klinische Fallberichte, interessante Studienergebnisse, Tipps für die Praxis, Tagungsberichte sowie Berichte aus der praktischen Arbeit aus der gesamten Funktionsdiagnostik und -therapie auf. Vierteljährlich informiert sie über Neuigkeiten aus den Fachgesellschaften und bringt aktuelle Kongressinformationen und Buchbesprechungen. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Magdalena Stimmer et al. präsentieren erste Ergebnisse einer Metaanalyse zur Frage, ob Okklusionsschienen die Kieferöffnung von CMD-Patienten statistisch signifikant verbessern können. Florian Heuser, Christoph Bourauel et al. vergleichen in ihrer Untersuchung Okklusionsfolie, Intraoralscanner und ein digitales Messsystem (T-Scan) zur Darstellung okklusaler Kontaktpunkte hinsichtlich Anzahl, Stärke und Position. Obwohl die Anzahl der erkannten Kontaktpunkte ähnlich war, wurden verschiedene Okklusionsprotokolle durch die drei Methoden ermittelt. Die Anwendung vollanatomischer Simulationsschienen nach Gelenkarthrose im Übergang zwischen klassischer Funktionstherapie und irreversiblen restaurativen Therapieschritten zeigt der Kasuistik-Beitrag von Lukasz Katzer et al. Journal-Reviews und eine Rezension aus dem kürzlich im KVM-Verlag publizierten Buch Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) runden das Themenspektrum ab.