EditorialSeiten: 1105, Sprache: DeutschFickl, StefanParodontologieSeiten: 1111-1115, Sprache: DeutschHierse, Lisa/Kebschull, MoritzDie Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie zeigt, dass mehr als die Hälfte der 35- bis 44-Jährigen an Parodontitis leidet und etwa 20 % sogar an einer schweren Form erkrankt sind. Die Prävalenz parodontaler Erkrankungen schwankt in verschiedenen Studien je nach Falldefinition und Messmethode sehr stark, ist allerdings etwa bei 50 bis 60 % anzusiedeln. Auch die Progression der Erkrankung variiert u. a. in Abhängigkeit vom Studiendesign, von der Altersgruppe und von der geografischen Lokalisation. Der durchschnittliche Attachmentverlust beträgt jährlich ca. 0,02 bis 1 mm. Um sichere Aussagen zur Epidemiologie der Parodontitis in verschiedenen Populationen und zu den Risikofaktoren treffen zu können, sollte in zukünftigen Longitudinal- und Querschnittsstudien ein einheitliches Untersuchungs- und Klassifikationssystem verwendet werden.
Schlagwörter: Parodontalepidemiologische Studien, Screening-Indizes, Progression, Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS), Study of Health in Pomerania (SHIP)
ParodontologieSeiten: 1119-1123, Sprache: DeutschDommisch, HenrikDie Ätiologie der Parodontitis umfasst eine Reihe unterschiedlicher Aspekte, deren Einflüsse im Einzelnen kontinuierlich wissenschaftlich untersucht werden, was fortlaufend zu neuen Erkenntnissen führt. Es kann sicher gesagt werden, dass Mikroorganismen und ihre Organisation innerhalb des oralen Biofilms sowie die Komposition des Biofilms eine bedeutende Rolle in der Entstehung und Pro gression der Parodontitis spielen. Darüber hinaus wird die resultierende immunologische Antwort des Individuums, welche per se von ätiologischer Bedeutung ist, durch weitere genetische Prädispositionen bzw. Umweltfaktoren beeinflusst.
Schlagwörter: Biofilm, Genetik, Immunsystem, Mikroorganismen, Umweltfaktoren
ParodontologieSeiten: 1127-1137, Sprache: DeutschStein, Jamal M.Die rechtzeitige Erkennung und konsequente Behandlung von parodontalen Erkrankungen stellt einen wichtigen Pfeiler der modernen Zahnheilkunde dar. In Deutschland steht allerdings die Häufigkeit der behandelten Parodontopathien nach wie vor in einem beachtlichen Missverhältnis zu deren Prävalenz. Allein aus forensischer Sicht sollte die Beurteilung des parodontalen Zustands integraler Bestandteil jeder zahnärztlichen Untersuchung sein. Aber auch aufgrund ihrer Schnittstellen zu allen anderen zahnmedizinischen Disziplinen ist die parodontale Diagnostik von entscheidender Bedeutung für die Prognosestellung und die Gesamtbehandlungsplanung. Aus praktischer Sicht ergibt sich die Frage, welche parodontalen Befunde wann erhoben werden sollten und welchen Nutzen sie haben. In dem Beitrag werden die wichtigsten diagnostischen Hilfsmittel für die Praxis zusammenfassend dargestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung beurteilt.
Schlagwörter: Sondierungstiefe, Attachmentniveau, Mikrobiologie, IL-1-Polymorphismus, parodontale Diagnostik, parodontale Prognose
ParodontologieSeiten: 1139-1145, Sprache: DeutschPretzl, Bernadette/Meyer-Bäumer, AmelieDie Therapie einer parodontalen Erkrankung gilt als erfolgreich, wenn die eigenen Zähne langfristig in einem gesunden, funktionellen, ästhetisch akzeptablen und schmerzfreien Zustand erhalten werden. Für dieses Ziel spielt die Einschätzung von Zähnen nach der aktiven Parodontitistherapie (APT) und vor der prothetischen Rekonstruktion eine Schlüsselrolle, aber eine solche Beurteilung gestaltet sich nicht immer einfach. Um eine fundierte Prognose für parodontal geschädigte Zähne nach der APT stellen zu können, wurden in den letzten Jahren einige Studien veröffentlicht, die Langzeitergebnisse zum Zahnverlust mittlerweile auch bei Patienten mit aggressiver Parodontitis beschreiben. Bei einem Großteil der Patienten konnte ein geringer Zahnverlust nach der APT festgestellt werden, vor allem wenn sie regelmäßig an einer von Spezialisten durchgeführten Nachsorge teilnahmen. Nur bei wenigen Patienten ließ sich ein ausgeprägter Zahnverlust detektieren. Welche Risikofaktoren mit einem Zahnverlust assoziiert sind, wurde sowohl auf Patienten- als auch auf Zahnebene untersucht und sollte bei der Therapieplanung beachtet werden.
Schlagwörter: Parodontitis, Zahnverlust, Prognose, Risikofaktoren, aktive Parodontitistherapie (APT), unterstützende Parodontitistherapie (UPT)
ParodontologieSeiten: 1149-1153, Sprache: DeutschHarks, Inga/Jockel-Schneider, Yvonne/Ehmke, BenjaminDie systemische Gabe von Antibiotika in der Therapie parodontaler Erkrankungen sollte als ergänzende Maßnahme zum sub- und supragingivalen Debridement durchgeführt werden. Eine adjuvante systemische Antibiose ist - bis auf Weiteres - bei den Diagnosen einer aggressiven und einer generalisierten schweren chronischen Parodontitis nach vorheriger mikrobiologischer Testung indiziert. Möglicherweise werden sich die Empfehlungen zum diagnostischen/therapeutischen Vorgehen in absehbarer Zeit verändern.
Schlagwörter: Antiinfektiöse Parodontitistherapie, adjuvante systemische Antibiose, mikrobiologische Testung, Biofilm, parodontalpathogene Bakterien
ParodontologieSeiten: 1155-1159, Sprache: DeutschSchlagenhauf, Ulrich/Bechtold, MarkusDie Behandlung von parodontalen Erkrankungen fußt traditionell auf der frühzeitigen Extraktion hoffnungsloser Zähne sowie der geschlossenen und ggf. offenen Reinigung der Restzähne. Gerade in letzter Zeit gibt es mehr und mehr wissenschaftliche Evidenz, dass die prognostische Beurteilung von Zähnen vor der Therapie sehr häufig zu Fehleinschätzungen führt und die Entscheidung für ein chirurgisches Verfahren in vielen Fällen zu früh gefällt wird. Im Rahmen des Beitrags wird das "Würzburger Konzept" erläutert, bei dem ein maximaler Zahnerhalt und die möglichst geschlossene Reinigung der Wurzeloberflächen (antiinfektiöse Therapie) im Vordergrund stehen.
Schlagwörter: Parodontitis, Mundhygiene, parodontale Therapie, antiinfektiöse Therapie, Prognose
ParodontologieSeiten: 1161-1169, Sprache: DeutschHägi, Tobias T./Laugisch, Oliver/Ivanovic, Aleksandar/Sculean, AntonUnter den regenerativen Parodontaltherapien werden diejenigen Methoden zusammengefasst, welche eine vorhersagbare Neubildung von zahntragenden Strukturen (d. h. Wurzelzement, Desmodont und Alveolarknochen) ermöglichen. Die konventionellen nicht chirurgischen und chirurgischen Parodontaltherapien haben zwar eine Reduktion der Sondierungstiefen und einen Gewinn an klinischem Attachment zur Folge, aber histologisch ist diese Heilung meist durch die Ausbildung eines langen Saumepithels charakterisiert. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche chirurgische Techniken und Materialien mit dem Ziel der parodontalen Regeneration entwickelt. Aus klinischer Sicht führen jedoch viele dieser regenerativen Techniken und Materialien nicht zum gewünschten Erfolg. Für den Kliniker ist es daher von großer Bedeutung, zum einen über die wesentlichsten biologischen Vorgänge der parodontalen Wundheilung informiert zu sein und zum anderen die wichtigsten vorhandenen Materialien und Techniken sowie deren Einfluss auf die klinischen Ergebnisse in der regenerativen Parodontaltherapie zu kennen.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, Knochenersatzmaterialien, Membranen, gesteuerte Geweberegeneration, Schmelzmatrixproteine, Furkationen
ParodontologieSeiten: 1171-1177, Sprache: DeutschBurkhardt, RinoDie plastische Parodontalchirurgie hat sich aus der Mukogingivalchirurgie der 1960er Jahre entwickelt und umfasst Eingriffe, welche aus funktionellen und/oder ästhetischen Gründen am Parodont und an der umliegenden Mukosa, aber auch an periimplantären Hart- und Weichgeweben durchgeführt werden. Mit der Etablierung eines minimalinvasiven Vorgehens im vergangenen Jahrzehnt konnten die Prognosen bei der Verwendung bestehender Operationstechniken stark verbessert werden. Zusätzlich wurde eine weitere Reduktion des Traumas durch neue Operationstechniken erreicht.
Schlagwörter: Plastische Parodontalchirurgie, Mukogingivalchirurgie, Wundheilung, Lappenspannung, Ästhetik
ParodontologieSeiten: 1179-1185, Sprache: DeutschSimon, Isabel/Dannewitz, BettinaDas parodontale Recall schließt sich an die aktive Parodontitistherapie an und ist für den dauerhaften Erfolg des erreichten Behandlungsergebnisses unverzichtbar. Die Ziele des Recalls bestehen darin, die häusliche Mundhygiene der Patienten auf einem hohen Niveau zu halten und die Progression sowie das Wiederauftreten einer parodontalen Erkrankung zu verhindern oder zumindest rechtzeitig zu erkennen. Der Langzeiterfolg der parodontalen Nachsorge hängt wesentlich von der Mitarbeit der Patienten ab. Daher werden neben therapeutischen Aspekten zunehmend Strategien diskutiert, mit denen eine nachhaltige Verhaltensänderung der Patienten induziert werden kann.
Schlagwörter: Recall, unterstützende Parodontitistherapie, parodontale Nachsorge
ParodontologieSeiten: 1187-1196, Sprache: DeutschBiggel, Alfons/Mörchen-Trinkle, Stefan/Trinkle, Katinka/Keller, StephanEin Konzept für die parodontologische PraxisFür den Zahnarzt stellt die Frage "Zahnerhalt oder Extraktion?" eine täglich wiederkehrende Herausforderung dar. Dank der Therapiemöglichkeiten, die die Parodontologie und die Endodontologie heute bieten, können auch stark kompromittierte Zähne langfristig erhalten werden. Ziel des Beitrags ist es, ein in der parodontologischen Praxis bewährtes Konzept vorzustellen und Entscheidungskriterien hinsichtlich der o. g. Frage aufzuzeigen, um so vorschnelle und oft unnötige Extraktionen zu vermeiden.
Schlagwörter: Parodontitistherapie, Endodontie, Zahnerhalt, Implantate, Entscheidungskriterien
ParodontologieSeiten: 1197-1206, Sprache: DeutschThöne-Mühling, Miriam/Gockel, Friedrich/Knabe-Ducheyne, Christine/Mengel, ReinerZahlreiche Langzeitstudien belegen, dass die Therapie mit dentalen Implantaten äußerst erfolgreich ist. Allerdings sind bei Patienten mit behandelter Parodontitis die Überlebens- und Erfolgsraten von Implantaten niedriger und die Komplikationsraten höher. In dem Beitrag werden die Ätiologie, Prävalenz, Diagnostik und Therapie periimplantärer Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung von parodontal erkrankten Patienten diskutiert.
Schlagwörter: Parodontitis, dentale Implantate, bakterielle Infektion, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis
ParodontologieSeiten: 1209-1213, Sprache: DeutschKebschull, MoritzParodontale Infektionen führen unbehandelt zum Verlust des Zahnhalteapparates und schlussendlich der Zähne. Allerdings gibt es in neuerer Zeit eine Vielzahl von Hinweisen darauf, dass parodontale Infektionen auch zu einer Steigerung des Risikos für verschiedene Allgemeinerkrankungen führen können oder mit ihnen in Wechselwirkung stehen. In dem Übersichtsartikel wird der aktuelle Stand der Wissenschaft zur Interaktion zwischen parodontalen und systemischen Erkrankungen vermittelt und kritisch bewertet. Als etabliert und damit auch für den praktisch tätigen Zahnarzt von Bedeutung gelten derzeit der Zusammenhang von Parodontitis und Atherosklerose bzw. ihren Folgeerkrankungen sowie eine bidirektionale Beziehung mit Diabetes mellitus.
Schlagwörter: Parodontitis, Atherosklerose, Diabetes mellitus, Allgemeinerkrankungen, Bakteriämie, Assoziation, Risiko
ParodontologieSeiten: 1215-1220, Sprache: DeutschMeyer-Marcotty, Philipp/Stellzig-Eisenhauer, AngelikaDie interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopädie und Parodontologie mit einer aktiven Kommunikation ermöglicht das Erreichen funktionell und ästhetisch optimaler Behandlungsergebnisse sowie einer hohen Patientenzufriedenheit. Eine Vielzahl an klinischen Studien konnte zeigen, dass es durch eine kombiniert kieferorthopädisch-parodontale Therapie, bei der nach einer parodontalen Vorbehandlung die orthodontische Intrusion von Zähnen erfolgt, zu einer signifikanten Verbesserung des parodontalen Zustandes kommt. Insgesamt ist eine enge Vernetzung aller spezialisierten Fachbereiche notwendig, um von einer fachzentrierten zu einer patientenzentrierten Therapie zu gelangen.
Schlagwörter: Kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung, kieferorthopädisch-parodontale Therapie, Zahnwanderung, Intrusion, Retention
Orale MedizinSeiten: 1222, Sprache: DeutschBengel, WolfgangGranuloma pyogenicum/VenektasieBildgebende VerfahrenSeiten: 1224, Sprache: DeutschSchulze, DirkSialolith im Ausführungsgang der rechten Glandula submandibularisZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1225-1226, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 1227-1228, Sprache: DeutschBrodmann, GerhardMaschinenlesbare GOZ-Liquidation ab Juli 2012 - Freude oder Frust?PraxismanagementSeiten: 1229-1230, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoKein Unterlassungsanspruch bei negativer Bewertung eines Arztes in einem InternetportalZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1231-1232, Sprache: DeutschWissing, PeterNeue Urteile des Bundesfinanzhofs