International Journal of Computerized Dentistry, 4/2024
ScienceDOI: 10.3290/j.ijcd.b4494331, PubMed-ID: 37823543Seiten: 325-336, Sprache: Englisch, DeutschSchmitt, Christian M / Wiesheu, Simon / Schlegel, Karl Andreas / Adler, Werner / Kesting, Marco R / Matta, Ragai E / Möst, TobiasZiel: Die vorliegende randomisierte, kontrollierte klinische Studie untersuchte die Veränderung des Transplantatvolumens nach Sinusbodenaugmentationen mit einem deproteinierten bovinen Knochenmineral (DBBM, Bio-Oss [Kontrolle]), einem deproteinierten porkinen Knochenmineral (DPBM, THE Graft) oder einem biphasischen Calciumphosphat- Material (BCP, Osopia). Material und Methode: Insgesamt 28 Patienten mit unbezahntem Oberkiefer-Seitenzahnbereich und einer Restknochenhöhe von ≤ 5 mm erhielten vor der Implantatinsertion eine laterale Sinusbodenaugmentation mit DBBM, DPBM oder BCP. Bei allen Patienten wurden drei digitale Volumentomografien (DVT) aufgezeichnet: (1) präoperativ (DVT1), (2) unmittelbar postoperativ (DVT2) sowie (3) vor der Implantatinsertion nach 4- bis 6-monatiger Transplantateinheilung (DVT3). Anhand dieser DVT-Datensätze wurden die volumetrischen Veränderungen des Sinustransplantats bestimmt, wozu die virtuellen 3-D-Modelle von DVT1 und DVT2 (Situation nach der Sinusbodenaugmentation) sowie von DVT1 und DVT3 (Situation vor der Implantatsetzung) überlagert wurden. Ergebnisse: Das Volumen des Knochentransplantats in der Kieferhöhle (das Transplantatvolumen [VOL%] unmittelbar nach der Transplantation wurde als 100 % gesetzt) blieb sowohl in der DBBM- (VOL% = 103 ± 4 %) als auch in der DPBMGruppe (VOL% = 112 ± 23 %) über die Heilungsphase stabil, ohne statistisch signifikante Differenzen der gemessenen 3-D-Parameter. In der BCP-Gruppe sank das Transplantatvolumen hingegen auf VOL% = 66 ± 25 % ab, einen verglichen mit der DBBM- und der DPBM-Gruppe signifikant geringeren Wert. Schlussfolgerungen: Bezüglich Transplantatstabilität und -volumen waren in der DBBM- und der DPBM-Gruppe vergleichbare Ergebnisse zu beobachten. Dagegen fanden sich in der BCP-Gruppe nach der Einheilung resorptionsbedingt (statistisch signifikant) kleinere Transplantatvolumina als in der DBBM- und der DPBM Gruppe.
Schlagwörter: 3-D, Knochenersatzmaterial, DVT, Sinusbodenaugmentation, Vollumenstabilität
Implantologie, 4/2023
Seiten: 357-368, Sprache: DeutschErnst, Nikolas / Schlegel, Karl AndreasÜbersichtsartikel zu Schnittführungen in der zahnärztlichen ChirurgieEin Schnitt schafft den Zugang zu einem operativen Gebiet. Dieser kann bereits für den Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung verantwortlich sein. Daher sollten im Vorfeld Art und Umfang, Ablauf sowie mögliche Komplikationen und Erweiterungen eines Schnittes in die OP-Planung einbezogen werden. Ein Schnitt geht zwangsläufig mit einer Narbenbildung einher. Entsprechend wichtig ist es, dass sowohl ästhetische als auch anatomische Aspekte Beachtung bei der Wahl des Schnittes finden. Ohne ausreichende Vaskularisation eines Lappens ist die Wundheilung kompromittiert und Wundheilungsstörungen können auftreten. Eine durch die gewählte Schnittführung mögliche Narbenbildung sollte für eventuelle Folgeeingriffe berücksichtigt werden, damit keine minderdurchbluteten Areale entstehen. Darüber hinaus besteht allgemeiner Konsens darüber, dass für den Langzeiterfolg eines Implantats eine ausreichende befestigte keratinisierte Gingiva mitentscheidend ist. Ist diese nicht in ausreichendem Maße vorhanden, sollte das periimplantäre Weichgewebe durch Augmentationsmaßnahmen oder Verschiebeplastiken in befestigte keratinisierte Schleimhaut umgewandelt werden, da anderenfalls eine Mukositis und konsekutiv eine Periimplantitis resultieren können.
Manuskripteingang: 01.08.2023, Annahme: 24.10.2023
Schlagwörter: Schnitttechniken, zahnärztliche Chirurgie, Mundschleimhaut, vaskuläre Anatomie, Weichgewebe, Wundheilung, Implantologie, Freilegung
Implantologie, 3/2022
Seiten: 251-260, Sprache: DeutschSchlegel, Karl Andreas / Hüsken, Oliver / Touloupis, Alexandros / Falk, SabineImmer wieder stellt sich bei einer geplanten Implantatversorgung im ästhetisch relevanten Bereich
die Frage, wie das Behandlungskonzept aussehen sollte. Hierbei kommt von der einfachen aufgefüllten
Tiefziehschiene über die klammergetragene Prothese oder Valplastprothese bis hin zur
komplexen Lösung mit einer Klebebrücke alles in Betracht. Im nachfolgenden Artikel werden als
mögliche alternative Lösung der Einsatz einer provisorischen Krone und die möglichen Vorteile
einer solchen Lösung dargestellt.
Manuskripteingang: 19.08.2022, Annahme: 26.08.2022
Schlagwörter: Sofortimplantation, provisorische Sofortversorgung, Einzelzahnlücke, ästhetische Zone
Implantologie, 2/2021
Seiten: 173-180, Sprache: DeutschKniha, Kristian / Meindl, Robert L. / Schlegel, Karl Andreas / Kniha, HeinzEin Fallbericht über die Verwendung beider MaterialienIn den letzten Jahren hat sich Zirkoniumdioxid zu einem alternativen Implantatmaterial entwickelt. Im Vergleich zu Titanimplantaten ist das Angebot jedoch bis heute limitiert. Die Hauptindikation keramischer Implantate könnte vor allem im ästhetischen Bereich liegen, da in aktuellen Studien eine signifikante Papillenvermehrung ausgewertet werden konnte. Dagegen überzeugen Titanimplantate hinsichtlich Portfoliogröße und Langzeitdaten. Mit beiden Materialien lassen sich dauerhafte und erfolgreiche Patientenversorgungen erzielen. Je nach Ausgangssituation und Patientenwunsch sollten beide Konzepte individuell abgewogen werden.
Manuskripteingang: 01.03.2021, Annahme: 03.03.2021
Schlagwörter: Titan, Zirkoniumdioxid, dentale Implantate
Implantologie, 2/2020
Seiten: 157-166, Sprache: DeutschSchlegel, Karl Andreas / Schmitt, Christian / Möst, TobiasFallserie hochbetagter PatientenIm Praxisalltag erleben wir zunehmend eine Patientenklientel, welche vor 30 bis 40 Jahren bereits erfolgreich implantologisch rehabilitiert wurde und heute zu den sogenannten "Golden Agers" zählt. Auch wird ein höheres Alter heute nicht mehr per se als entscheidender Risikofaktor für Komplikationen im Rahmen von implantologischen Behandlungen angesehen. Anhand von Fallbeispielen aus der eigenen Praxis soll die Verlässlichkeit und Problematik der Implantatversorgung älterer Patienten beleuchtet werden. Unser Fazit: Bei geplanten Versorgungen gilt es allgemein, den potenziellen Gewinn an Lebensqualität und potenzielle Risiken der Therapie auf lange Sicht gegeneinander abzuwägen. Bestimmte Erfordernisse einer altersgerechten Implantatversorgung, vor allem auch im Hinblick auf ein gesteigertes Risiko für Mukositiden oder Periimplantiden, sollten dabei einkalkuliert werden.
Schlagwörter: Alter, Implantate, Komplikationen, Risikoanalyse, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis