OriginalarbeitSprache: DeutschAnhand eines Auswertungsschemas, das die Gestalt des Tuberkulums, der Fossa und des Kondylus sowie die Kondylus-Fossa-Relation, Diskusmorphologie und Diskusposition klassifiziert, wurden sagittale Kernspintomogramme von 40 Patienten mit Kaufunktionsstörungen - erstellt in habitueller Interkuspidation (IP) und bei Mundöffnung - analysiert. Neben Formen anteriorer Diskusverlagerung in IP ließen sich auch Kombinationen mit medialer und lateraler Verlagerung nachweisen, wobei eine signifikante Abhängigkeit zwischen dem Grand der anterioren Diskusverlagerung in IP und dem Diskusdislokationstyp bei Mundöffnung (mit Reposition / ohne Reposition) bestand. Zusammenhänge zwischen der Diskusform und dem Grad der Diskusverlagerung in IP bzw. dem Diskusdislokationstyp bei Mundöffnung ließen sich aufzeigen. Im lateralen Gelenkbereich zeigte der Kondylus auf seiner artikulierenden Oberfläche häufiger Schliffmarken als im entsprechenden Bereich des Tuberkulums. Bezüglich des Neigungswinkels des Tuberkulums konnte kein Zusammenhang zum Grad der Diskusverlagerung in IP oder zum Diskusdislokationstyp bei Mundöffnung festgestellt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 2 Kindern (Bruder und Schwester) und deren Eltern italienischer Herkunft konnten wir klinisch und histologisch Mundschleimhautveränderungen beobachten, die einer fokalen epithelialen Hyperplasie entsprachen. Bei dem 14jährigen Mädchen konnte der Verlauf über 6 Jahre verfolgt werden. Bei Bruder und Schwester, die identische klinische Bilder zeigten, konnte der HPV Typ 13 mit Hilfe der Southern-Blot-Hybridisierung nachgewiesen werden. Im Biopsiematerial der Mutter fanden sich nur Fragmente des HPV Typ 13, in den Proben des Vaters wurde keine virale DNS gefunden.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel individualprophylaktischer Maßnahmen ist die Vermeidung kariöser Läsionen. Die Prävention der Approximalkaries unterscheidet sich prinzipiell von der Prävention der Fissurenkaries. Im Rahmen einer fortlaufenden individualprophylaktischen Betreuung, die schon vor dem eigentlichen Zahndurchbruch beginnt, kann Fissurenkaries fast vollständig verhindert werden. Voraussetzung ist die Abschätzung der individuellen Kariesgefährdung, die neben der Morphologie des eigentlichen Fissurensystems über den Umfang durchzuführender Versiegelungsmaßnahmen entscheidet.
OriginalarbeitSprache: DeutschPeriphere Riesenzellgranulome bei 965 Patienten wurden im Hinblick auf administrative Inzidenz, Alters- und Geschlechtsverteilung, Lokalisation, Größe, Konsistenz, Knochenbeteiligung und Rezidivrate katamnestisch erfaßt. Die Altersverteilung der Patienten bevorzugt das erste und mittlere Lebensjahrzehnt. Die administrative Inzidenz betrug 0,04 %. 61 % der Patienten sind weiblichen Geschlechts. Im Unterkiefer wurden mit 63 Riesenzellgranulomen etwa doppelt soviele wie im Oberkiefer beobachtet. 35 % der peripheren Riesenzellgranulome hatten den Knochen arrodiert. Die Rezidivrate betrug 12 %. Nach unseren Untersuchungen ist die primäre Extraktion erhaltungswürdiger Zähne, die in Beziehung zum Riesenzellgranulom stehen, nicht gerechtfertigt. Eine alleinige Kürettage ist für die Therapie dieser Läsion das Mittel der Wahl. Die Extraktion der in Beziehung zum Riesenzellgranulom stehenden Zähne sollte einem Rezidif vorbehalten bleiben.
OriginalarbeitSprache: DeutschAkute Leukämien - und hier vor allem myelomonozytäre und monozytäre Subtypen - führen häufig zu frühen, mitunter sogar ersten klinisch faßbaren Manifestationen an der Mundschleimhaut. Diagnostisch wegweisend ist insbesondere die Kombination von zwei oder drei intraoralen Leitsymptomen wie Nekrosen - Ulzerationen, proliferationsbedingte Gewebsvermehrung der Gingiva und Blutungsübel. Dem Zahnarzt kommt deshalb oft eine führende Rolle und damit ganz besondere Verantwortung bei der Früherkennung dieser schwersten Krankheiten des Menschen zu. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden und zugleich vorbereitet zu sein auf die interdisziplinäre Verständigung, sind hinreichende Kenntnisse über Wesen, Einteilung, Verlauf und allgemeine klinische Krankheitssymptomatik akuter Leukämien unumgänglich. Die Übersicht geht außerdem auf die heutigen antileukämischen Behandlungsmöglichkeiten und sich daraus ergebende Konsequenzen für zahnärztliche Behandlungsmaßnahmen ein.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 45 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen, bei denen eine Radiatio vorgenommen wurde, wurden Kriterien gesucht, um bereits prätherapeutisch ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer ausgeprägten Mukositis zuordnen zu können. Die maximale Ausprägung der Mukositis war bei 24 Patienten ein geringgradiges Erythem, bei 12 ein ausgeprägtes Erythem und bei 9 eine lokal ausgeprägtere Mukositis. Bei stark reduziertem Allgemeinzustand war eine ausgeprägte Mukositis mit 5 von 7 Fällen wesentlich häufiger als bei den übrigen Patienten mit 4 von 38 Fällen. Bei durchgehender Bestrahlung mit der vollen Tumordosis von 60 Gy in 30 Sitzungen war eine ausgeprägte Mukositis mit 4 von 9 Fällen häufiger als mit 5 von 36 Fällen bei fraktionierter Bestrahlung mit je 30 Gy in 15 Sitzungen prä und postoperativ. Bei guter prätherapeutischer Mundhygiene trat in keinem von 9 Fällen eine ausgeprägte Mukositis auf im Gegensatz zu 9 von 36 Fällen mit reduzierter Mundhygiene.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Klassifikation oraler Manifestationen bei HIV-Infektion unterlag in den letzten Jahren mehreren Modifikationen. Assoziierte Erkrankungen werden in solche mit eindeutigem (Gruppe 1), mit weniger deutlichem (Gruppe 2) und mit möglichem Bezug (Gruppe §) zur HIV-Infektion eingeteilt. Die wichtigsten Erkrankungen sind die orale Candidiasis, die Haarleukoplakie, die HIV-Gingivoparodontitiden, das Kaposi-Sarkom sowie das Non-Hodgkin-Lymphom. Epidemiologische, klinische und therapeutische Aspekte werden diskutiert.
OriginalarbeitSprache: DeutschVorgestellt wird der Fall einer 25jährigen Patientin, bei der eine aggressive Fibromatose des rechten Parapharyngealraumes mit einem darüber liegenden epidermalen Hamartom der Mundschleimhaut vergesellschaftet war. Zusätzlich lag isolateral eine Auftreibung des Keilbeins vor, die zur Protrusio bulbi geführt hatte. Die ausgedehnte Resektion und anschließende Radiatio führte zur Rezidivfreiheit im Beobachtungszeitraum von 5 Jahren. Ein zufälliges Zusammentreffen der drei seltenen Veränderungen oder ein gemeinsamer dysontogenetischer Kontext werden diskutiert.
OriginalarbeitSprache: DeutschÜber das Vorkommen des malignen epitheloiden Schwannoms in der Mundhöhle wurde bisher nur in wenigen Einzeldarstellungen berichtet. Am Beispiel einer eigenen Beobachtung wird zu diagnostischen und therapeutischen Aspekten Stellung genommen und mit Fallberichten in der Literatur verglichen: Die klinische und histologische Zuordnung des Tumors bereitet Schwierigkeiten. Immunhistochemische Untersuchungen mit Hilfe von Tumormarkern können bei der Diagnosefindung hilfreich sein. Die rasche Progredienz dieses Tumors zeigt, daß eine Therapie nur dann Erfolg haben kann, wenn eine radikalchirurgische Behandlung zu einem sehr frühen Zeitpunkt erfolgt.
OriginalarbeitSprache: DeutschEs wird über die CO2-Laserbehandlung von 233 Leukoplakien bei 159 Patienten aus drei Kliniken berichtet. Nach mittleren Nachbeobachtungszeiten von 5,3, 3,6 und 2,7 Jahren wurden nach komplikationslosen Heilverläufen ohne auffallende Narbenbildungen in 33 Fällen (14,2 %) Rezidive festgestellt, nach Verwendung eines Operationsmikroskopes nur in 10 % der Fälle. Wegen der vergleichsweise geringen Rezidivrate und der komplikationslosen Wundheilung kann die CO2-Laserbehandlung gegenwärtig als die Methode der Wahl empfohlen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einem kasuistischen Beitrag wird der 19jährige Krankheitsverlauf einer Patientin mit monosymptomatischer Form des Melkersson-Rosenthal-Syndroms beschrieben. Neben der Cheilitis granulomatosa wies sie eine enorale Beteiligung in Form einer generalisierten granulomatösen Gingivitis auf, die im Unterkiefer zum Verlust aller Zähne führte. Der Versuch einer implantatprothetischen Versorgung schlug wegen einer chronischen Periimplantitis bereits nach vier Jahren fehl. Aus diesem Krankheitsverlauf wird die Schlußfolgerung gezogen, daß beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom mit enoraler Symptomatik die Anwendung zahnärztlicher Implantate kontraindiziert ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 57 HIV-infizierten Patienten mit Sekundärprophylaxe einer oralen Candidiasis (Fluoconazol 2 x 100 mg/Woche) wurde in 10 Fällen eine klinische Manifestation z.T. als "Restcandidiasis" beobachtet. In 59 % wurden nach mikrobiologischer Aufbereitung Candida spp. isoliert (2 x 10 - 2 x 10#6 cfu/ml, median 3,3 x 10#179 cfu/ml). Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen waren C. glabrata (29 %) und C. krusei (5 %) häufiger nachzuweisen. Dieses Phänomen könnte einem therapiebedingten Spezies-Shift entsprechen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Behandlung oraler Leukoplakien mit dem CO2-Laser wird zumeist durch defokussierte Vaporisation der veränderten Areale vorgenommen. Nachteil dieser Technik ist es, daß eine pathohistologische Beurteilung nicht möglich ist. Mit einem fokussiert arbeitenden CO2-Laser kann bei geringer Leistung die Schleimhautveränderung exzidiert werden. Die thermische Schädigung betrifft dabei nur eine 0,5 mm breite Randzone, so daß bei Wahrung eines 1 mm Sicherheitsabstandes das gesamte Präparat histologisch beurteilt werden kann. Insbesondere ist der Grad der Zelldysplasie und die Basalmembran sicher beurteilbar. Wir empfehlen daher die bevorzugte Anwendung dieser Technik in der Therapie der oralen Leukoplakien.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Wegenersche Granulomatose ist eine seltene Erkrankung mit biphasischem Verlauf, deren Erstmanifestation sich als eine Mundschleimhautveränderung darstellen kann. Die Bestimmung der antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörper (ANCA) erleichtert die Diagnostik dieser Erkrankung aus dem Formenkreis der primären Vaskulitiden. Bei 7 von 161 Patienten mit Wegnerscher Granulomatose wurden primäre Manifestationen in der Mundhöhle in der Frühphase der Erkrankung beobachtet. Die Diagnose der Granulomatose innerhalb der Frühphase verbessert durch frühzeitigen Einsatz der Therapie die Überlebenschancen dieser Patienten erheblich.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Validität axiographischer Untersuchungsverfahren in der Diskuslagediagnostik und zur Erkennung klinisch unerkannter Störungen wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Diese Tatsache findet ihre Ursachen in unterschiedlichen Auffassungen über die "ideale Morphologie" und die "absolute Reproduzierbarkeit" von Bewegungsbahnen sowie über die "Spezifität von axiographischen Befunden". Diese Auffassungen werden einer kritischen Prüfung unterzogen und die Bedeutung des Verfahrens in der Diagnostik der artikulären Bewegungssymptomatik experimentell belegt.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn Abgrenzung zur Keratosis follicularis (Morbus Darier), stellt das warzige Dyskeratom eine eigene Entität dar, die vorwiegend im Erwachsenenalter auftritt. Im Bereich der Mundschleimhaut kommt sie sehr selten vor, wobei in der Literatur nur sehr wenige Fälle einer oralen Manifestation beschrieben sind. Das klinische Erscheinungsbild ist durch eine weiße, leicht erhabene Papel mit zentraler keratingefüllter Einsenkung charakterisiert. Histopathologisch ist das warzige Dyskeratom durch eine suprabasale Spaltbildung aufgrund von Akantholyse und Dyskeratose, durch kernlose Einzelzellnekrosen in Form von "corps ronds", durch eine villöse Anordnung proliferierender Basalzellen und herdförmige Proliferation von Plattenepithel gekennzeichnet. Anhand eines Fallbeispieles werden die klinischen und histopathologischen Merkmale hervorgehoben sowie Differentialdiagnose und Ätiologie diskutiert.
OriginalarbeitSprache: Deutsch20 alkoholfreie Erfrischungsgetränke, darunter 13, die als Diät oder brennwertreduziert ausgewiesen sind, wurden in ihrer Auswirkung auf den Plaque-pH von 8 Probanden untersucht. Die Messungen folgten den Regeln des Plaque-harvest-Verfahrens. Alle untersuchten brennwertreduzierten Getränke unterschritten im Minimum pH 5,7 nicht und wiesen im Vergleich zu einer 10%-Saccharoselösung ein signifikant kleineres Produkt aus Einwirkungszeit und pH-Depression auf.
OriginalarbeitSprache: DeutschUngenügende Abrasionsbeständigkeit und Randdichtigkeit sprechen gegen die Verwendung von Kompositmaterialien in großen Seitenzahnkavitäten. Fraglich ist, wie zahnsubstanzschonend präparierte, approximale Kästen ohne Einbeziehung der Okklusalfläche mit Komposit adhäsiv versorgt werden können, wenn eine einfache, horizontale Schichttechnik angewandt wird. In dieser Studie wurde untersucht, welche Einwirkung die Kavitätenpräparation, die Wahl des Füllungsmaterials und die Lichtführung bei der Schichttechnik auf die marginale Adaptation der Füllungen hat. Die Ergebnisse der Studie zeigen, daß sich zufriedenstellende Randqualitäten der Kompositfüllungen mit Hybridkomposit erzielen lassen, wenn bei der Schichtung das zervikale Kompositsegment durch einen Leuchtkeil polymerisiert wird. In diesem Fall kann eine Anschrägung der Kavitätenränder entfallen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Immunsuppressivum Ciclosporin (Ci) ist ähnlich wie Phenyltoin und die Calcium-Kanal-Blocker in der Lage, Gingivahyperplasien hervorzurufen. Mit Hilfe von primären Mischzellkulturen aus normaler und Ci-induzierter hyperplastischer menschlicher Gingiva konnte festgestellt werden, daß die hyperplastischen Gewebsanteile in vitro erhöhte Mitosezahlen, veränderte Verteilungen der Mitosestadien sowie morphologische Veränderungen zeigen. Ähnliche Ergebnisse waren nach Zugabe von Ci zu menschlichen Ginigvakulturen zu beobachten.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 30 Patienten, die sich bei der Behandlung eines Mundhöhlenmalignoms einer Strahlentherapie unterzogen, wurden vor, während und nach der Bestrahlung Stanzbiopsien aus dem Planum buccale entnommen. Die Gesamtdosis ionisierender Strahlen variierte zum Zeitpunkt der Probenentnahme zwischen 34 und 70 Gy. Die kleinen Speicheldrüsen im Bestrahlungsfeld sind nach mittlerer und hoher therapeutischer Strahlendosis unter dem Bild einer schweren destruierenden Sialadentitis weitgehend zerstört. Die Ausführungsgänge weisen duktuläre Proliferate auf, deren Morphologie an fetales Speicheldrüsengewebe erinnert. Es ließ sich kein Hinweis für eine Funktionswiederkehr finden. Die Untersuchung des Gesamtspeichels bestrahlter Patienten ergab eine zehnfach gesteigerte Konzentration von Ig A gegenüber einer nicht bestrahlten Kontrollgruppe.