OriginalarbeitSprache: DeutschBei 56 Prädiabetikern mit einer gestörten oralen Glukosetoleranzreaktion, 17 Patienten mit Hyperlipidämie und einer altersentsprechenden gesunden Kontrollgruppe (n = 27) wurden die klinischen Parameter Plaqueindex nach Silness/Löe (PlI), Blutung auf Sondierung (BI), Sondierungstiefe (ST) und Attachmentverlust (AV) erhoben, die Serumantikörpertiter (SAT) gegen A. actinomycetemcomitans (A.a.), P. intermedia (P.i.) und P. gingivalis (P.g.) mittels indirekter ELISA und die Parodontalpathogene in gepoolten Plaqueproben immunfluoreszenzmikroskopisch bestimmt sowie die Funktion der peripheren Leukozyten (PMNL) durch Messung ihrer Chemilumineszenz (CL) beurteilt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte durch Mittelwerts- und Häufigkeitsvergleiche und durch die Berechnung von Korrelationskoeffizienten. Die Mittelwerte der klinischen und mikrobiologischen Parameter unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht signifikant. Sowohl die Patienten mit einer Diabetesdisposition als auch die mit Hyperlipidämie zeigten einen signifikant höheren Serumtriglyzeridspiegel, der mit den Sondierungswerten korrelierte. Zwischen Patienten mit Hyperlipidämie und der Kontrollgruppe wurden signifikante Unterschiede in der GL der PMNL und der Anzahl Sextanten mit erhöhten Sondierungstiefen ermittelt. Anhand der bisherigen Ergebnisse wird geschlußfolgert, daß Prädiabetes keinen Risikoindikator für die Parodontitis marginalis darstellt, wohingegen Fettstoffwechselstörungen mit einem erhöhten Parodontitisrisiko assoziiert sein können.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser randomisierten Studie war es, zwei verschiedene Verfahren zur Rezessionsdeckung miteinander zu vergleichen und deren klinische Vorhersagbarkeit zu bestimmen. Es wurden 9 korrespondierende Zahnpaare der Miller-Klassifikation 1 oder 2 ausgewählt. Die Rezessionen hatten eine Mindesttiefe von 3 mm, die entweder zu einer Beeinträchtigung der gingivalen Ästhetik oder zu einer Sensitivität des Zahnes geführt hatten. Bei 9 Defekten erfolgte die Rezessionsdeckung durch die freie Transplantation von Bindegewebe nach der Envelope-Technik, während bei 9 weiteren Defekten eine koronale Verschiebung in Kombination mit einer resorbierbaren Guidor-Membran durchgeführt wurde. Die klinische Heilung wurde nach 1, 2, 3, 4, 6 und 8 Wochen beurteilt. Weiterhin wurden Plaque-Index, Höhe und Breite der parodontalen Rezession, Attachmentlevel, Sondierungstiefe und Breite der keratinisierten Gingiva vor und 3 Monate post operationem dokumentiert. Es zeigten sich keine Wundheilungsprobleme und insbesondere keine Entzündungsreaktionen in den mit Membranen behandelten Regionen, obwohl es bis zur 4. Woche zu einer 100%igen Expositionshäufigkeit kam. Die statistischen Analysen (t-Test für gepaarte Stichproben) der 3-Monats-Ergebnisse zeigten eine signifikante Abnahme der Gingivarezession (GTR-Therapie 3,1 mm - BG-Therapie 2,9 mm) und einen signifikanten Attachmentgewinn (GTR-Therapie 2,1 mm - BG-Therapie 3,2 mm) in jeder Gruppe. Die Breite der keratinisierten Gingiva nahm in der Gruppe mit Bindegewebstransplantation um 4,4 mm zu, während sie in der Gruppe mit GTR-Therapie fast konstant blieb (+ 0,1 mm). Die Sondierungstiefe veringerte sich in der Gruppe mit Bindegewebstransplantaten um 0,3 mm, in der Gruppe mit GTR-Therapie erhöhte sie sich um 0,7 mm. Im Vergleich beider Gruppen zeigten sich in bezug auf Attachmentgewinn und Zunahme an keratinisierter Gingiva signifikant bessere Werte für das Bindegewebstransplantat (p 0,05). In der Gruppe mit Bindegewebstransplantaten konnte eine mittlere Rezessionsdeckung von 74,1 % und eine vollständige Rezessionsdeckung von 55,5% erreicht werden, während die entsprechenden Werte für die GTR-Therapie bei 55,9% und 11,1% lagen.
OriginalarbeitSprache: DeutschEin wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Wurzelkanalfüllung ist deren ausreichende Dichtigkeit. Darüber hinaus sind aber auch die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Sealers (z.B. unkomplizierte Verarbeitung, problemlose Applikation, Möglichkeit der Entfernung aus dem Wurzelkanal, Radioopazität, Volumenbeständigkeit und Biokompatibilität) entscheidend. Der neu entwickelte Wurzelkanalsealer (AH Plus) auf Epoxid-Amin-Polymer-Basis wurde in vitro auf seine Dichtigkeit getestet. Als Kontrollgruppen dienten folgende Materialien: AH26 auf Epoxid-Kunstharzbasis. Apexit auf Calciumhydroxidbasis und Diaket auf Kunstharzbasis. Anhand von 80 einwurzeligen Zähnen, randomisiert verteilt auf zwei Aufbereitungs- und Abfüllmethoden, wurde jedes Material auf seine Dichtigkeit geprüft. Als Marker für den Farbstoffpenetrationsversuch fand Methylenblau Verwendung. Die statistische Auswertung belegte, daß zwischen den Wurzelkanalfüllmaterialien AH26, AH Plus und Diaket weder bei der lateralen Kondensation noch bei der Zentralstifttechnik signifikante Unterschiede bestehen. Der Vergleich der verschiedenen Wurzelkanalfüllmaterialien bei Zähnen, die nach der Zentralstiftechnik versorgt wurden, zeigte, daß sich Apexit signifikant von den anderen Materialien unterschied. Apexit zeigte signifikante Diskrepanzen zwischen der Zentralstifttechnik und der lateralen Kondensationstechnik, so daß bei diesem Material die Technik der lateralen Kondensation der Zentralstifttechnik zum Verschluß von Wurzelkanälen vorzuziehen ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschUm eine mögliche Haftung von Candida an der Zahnprothese bei candidaassoziierter Prothesenstomatitis zu klären, wurden Ultradünnschnitte von Prothesen, welche 48h lang nicht gereinigt wurden, mit dem Transmissionselektronenmikroskop (TEM) untersucht. Zur Ergänzung wurden rasterelektronenmikroskopische (REM) Untersuchungen durchgeführt. Dabei ließen sich Prothesenpellikel und aus Bakterien gebildete Prothesenplaque dokumentieren. Die sich an der Oberfläche der Prothesenplaque befindenden Candidablastosporen kolonisierten die Prothesenplaque durch die Ausbildung von Keimschläuchen. In diesem Entwicklungszustand des Candida(pseudo)myzels ließ sich keine Ausscheidung der Candidazellen von der 48h alten Prothesenplaque aus feststellen.
OriginalarbeitSprache: DeutschPflanzenöle weisen eine niedrige Oberflächenspannung und hydrophobe Eigenschaften auf, wodurch sie als Reservoire für lipidlösliche Substanzen geeignet sind. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Wirkung einer Taschenirrigation mit Sojaöl auf die Entzündungsreaktion bei Patienten mit schwerer adulter marginaler Parodontitis (AP) zu analysieren. 20 Patienten wurden in einer prospektiven, randomisierten Doppelblindstudie untersucht. Alle Patienten hatten mindestens drei Zähne im Oberkiefer mit einer Stelle mit ST >= 5 mm. Als klinische Untersuchungsparameter dienten der Plaqueindex (PLI) nach O'Leary et al. an 4 Stellen/Zahn, Sondierungstiefen (ST), Sondierungsblutung (SB) und Attachmentlevel (AL) an 6 Stellen/Zahn. Eine Miniplastschiene mit Markierungsrillen zur exakten Messung des AL wurde angefertigt. Alle Messungen erfolgten mit der Florida-Sonde#174. Alle Zähne wurden supragingival gereinigt, zwei Wochen danach an den Tagen 0, 1, 3, 15, 28 und 90 erneut untersucht und anschließend alle Stellen mit ST >= 5 mm entweder mit 1 ml Öllösung oder Placebo (phys. NaCl) subgingival gespült. In der Testgruppe lagen ST und AL am Tag 0 bei 5,86 mm #177 1,28 bzw. 7,43 mm #177 1,86 und reduzierten sich bis Tag 28 auf 5,35 mm #177 1,87 bzw. 6,84 mm #177 2,02. Ähnliche Ergebnisse zeigte die Kontrollgruppe. Die Sondierungsblutung der Testzähne zeigte während des Untersuchungszeitraumes in der Testgruppe eine stärkere Reduktion an den Tagen 15, 28 udn 90 gegenüber der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigen, daß eine subgingivale Irrigation vor Wurzelglättung mit dieser Ölkombination und in diesen Abständen zwar zu einer deutlichen Reduktion der gesamten SB bei AP-Patienten führte, aber klinisch kein eindeutiger Unterschied zur Placebogruppe auftrat.
OriginalarbeitSprache: DeutschAus der technischen Literatur ist bekannt, daß bei keramischen Werkstoffen durch mechanische Bearbeitung (Bohren, Fräser, Schleifen etc.) Mikrodefekte induziert werden können. Für die vorliegende Studie stellte sich die Frage, ob auch Dentalkeramiken durch die labortechnische udn zahnärztliche Bearbeitung geschädigt werden, und ob sich eventuell auftretende Mikroschäden nachteilig auf die Festigkeit des jeweiligen Werkstoffs auswirken. Dazu wurden fünf Dentalkeramiken (Cerec, In-Ceram, IPS-Empress, Vitadur Alpha und Vita Omega) sowie zwei im dentalprothetischen Bereich zunehmend verwendete Hochleistungskeramiken (Aluminiumoxid und Zirkonoxid) mit Hilfe eines diamantbesetzten Fräsers bearbeitet. Die Randzonen der bearbeiteten Bereiche wurden rasterelektronenmikroskopisch (REM) analysiert. Die Schädigungen wurden bruchmechanisch bewertet. Es zeigte sich, daß die Randzone des Bearbeitungsbereiches bei allen Keramiken beeinträchtigt wurde. Besonders ausgeprägt war die Schädigung bei Cerec, In-Ceram und Vita Omega. Aus der Größe der durch die Bearbeitung induzierten Mikrorisse konnte ein lokaler Festigkeitsabfall von bis zu 21% im Bereich der Mikroschädigung abgeschätzt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der Studie war es, eine Methode zu entwickeln, die an natürlichen Wurzelkanalformen und unter standardisierten Bedingungen eine Beurteilung verschiedener Aufbereitungstechniken erlaubt. Hierfür wurde in neun Molaren unter Erzeugung eines Unterdrucks jeweils ein Silikon-Abdruck aus je einem englumigen Kanal gewonnen. Jeder Abdruck diente als Negativ für drei identische quarzverstärkte Kunststoffklötzchen, die mit drei verschiedenen Aufbereitungssystemen bearbeitet wurden: Canal-Leader-System, ProFile-System und Handaufbereitung. Nach Aufbereitung wurden wieder Abdrücke gewonnen und die prä- und postoperativen Abdrücke fotografiert und digitalisiert. Der Materialabtrag wurde durch Subtraktion der überlagerten Bilder ermittelt. Zusätzlich wurden Aufbereitungsfehler und Instrumentenfrakturen registriert. Nach statistischer Analyse zeigte die Handaufbereitung einen signifikant höheren Gesamtabtrag als die beiden anderen Systeme. Sowohl an der Innen- als auch an der Außenkurvatur erfolgte durch die Handaufbereitung ein signifikant größerer Materialabtrag als durch das ProFile-System. Bezüglich der Aufbereitungsfehler konnte ein Unterschied zwischen den Systemen nicht festgestellt werden. Instrumentenfrakturen traten nur mit dem ProFile-System auf.
OriginalarbeitSprache: DeutschZahnseiden gelten als effektives Hilfsmittel zur approximalen Plaquekontrolle, bereiten jedoch z.T. Schwierigkeiten bei der Anwendung. Ein neu entwickeltes maschinelles Hilfsmittel (Interclean ID2) soll die approximale Zahnreinigung erleichtern. Ziel dieser Untersuchung war es, die mechanische Reinigungswirkung des maschinellen Hilfsmittels zu überprüfen und mit Zahnseide zu vergleichen. Extrahierte, karies- und füllungsfreie Molaren wurden in einem Splitcastmodell zu Zahnpaaren zusammengestellt. Die so gebildeten "Interdentalräume" wurden nach Beschickung der Zähne mit einem Farbindicatorspray wahlweise für 1s, 3s oder 5s gereinigt. Aus dem Vergleich der ungereinigten mit den gereinigten interdentalen Zahnflächen wurde der prozentuale Anteil der gereinigten Flächen bestimmt. Aus den Ergebnissen ließ sich folgern, daß das maschinelle Hilfsmittel sein Reinigungsoptimum nach 3s erreichte und das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt der Reinigungswirkung von Zahnseide entsprach. Bei einer Verlängerung der Reinigungszeit auf 5s nahm die Reinigungswirkung der Zahnseide weiter zu und war zu diesem Zeitpunkt statistisch signifikant besser als das maschinelle Hilfsmittel.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei einer einzeitigen Rezessionsdeckung mittels koronaler Verschiebelappenplastik in Kombination mit einer resorbierbaren Membran wurde an 16 oberen Eckzähnen die Veränderung der Gingiva nach 3 und 17 Monaten untersucht. Die Rezessionen waren der Miller-Klasse I und II zuzuordnen. Die präoperative Rezessionstiefe betrug zwischen 2,1 und 6,2 mm bei einer durchschnittlichen Rezessionsbreite von 5,2 mm. Nach vitalhistochemischer Visualisierung durch Schillersche Jodlösung wurde die Breite der befestigten Gingiva bestimmt. Sie betrug zwischen 0,1 und 2,6 mm (durchschnittlich 1,5 mm). Die Rezessionsdeckung erfolgte bei parodontal gesunden Verhältnissen mittels koronaler Verschiebelappenplastik in Verbindung mit der Inkorporation einer resorbierbaren Membran (Guidor#174). Nach einem Untersuchungszeitraum von 17 Monaten konnte eine durchschnittliche Deckung der Rezessionen von 64,3% (27%-100%) beobachtet werden, wobei 6 Rezessionen eine 100%ige Deckung aufwiesen. Zeitgleich konnte eine Zunahme der befestigten Gingiva um durchschnittlich 1,3 mm festgestellt werden. Es ist somit davon auszugehen, daß es nach koronaler Verschiebelappenplastik mit Inkorporation einer resorbierbaren Membran zu einer klinisch feststellbaren Umdifferenzierung der Alveolarmukosa zu befestigter Gingiva kommt.
OriginalarbeitSprache: DeutschEs ist bekannt, daß durch Parodontitistherapie Gingivarezessionen nicht immer vermieden werden können. Nicht selten kommt es zu ästhetischen Problemen besonders im Frontzahnbereich. Ziel dieser Studie war es, bei 34 Patienten mit früh beginnender Parodontitis (early onset periodontitis, EOP) den Einfluß von zwei unterschiedlichen Therapievarianten auf das klinische Attachmentniveau zu untersuchen. Alle Probanden wurden in gleicher Weise vorbehandelt (vollständige supra- und subgingivale Konkremententfernung) und nach Randomisierung der jeweiligen Therapievariante zugeordnet. Bei 23 Patienten (Gr. 1) erfolgte nach abgeschlossener Initialbehandlung die Maßnahme zur Taschenbeseitigung in einer Sitzung durch quadrantenweises Wurzelglätten an allen betroffenen Stellen der gesamten Dentition. 11 Patienten (Gr. 2) wurden im Frontzahnbereich einem chirurgischen Therapieverfahren unterzogen (offene Kürettage), alle Seitenzahnregionen wurden wie Gruppe 1 behandelt. In Abhängigkeit vom mikrobiologischen Befund erfolgte in beiden Gruppen die adjuvante systemische Antibiotikatherapie (8 d). Klinische Befunde wurden nach 12 und 24 Monaten erhoben. Die Recallfrequenz unterschied sich im ersten und zweiten Jahr. Zu beiden Untersuchungszeitpunkten war die mittlere Sondierungstiefe im Frontzahnbereich in beiden Gruppen signifikant reduziert. Bemerkenswert war, daß sich das mittlere klinische Attachmentniveau der Gruppe 1 signifikant vom Wert der Gruppe 2 unterschied. Obwohl in beiden Gruppen die Sondierungstiefen etwa gleich deutlich reduziert waren, wurde in der Gruppe 2 ein signifkant stärkerer Attachmentverlust registriert. Die mittlere Rezession bei chirurgischer Therapie lag deutlich höher als bei der nichtchirurgischen Therapievariante.
OriginalarbeitSprache: DeutschParodontale Rezessionen gehen mit der Freilegung von Wurzeloberflächen einher. Eine erhöhte Sensibilität und die Ausbildung einer Wurzelkaries können die Folge sein. Zudem empfinden Patienten mit parodontalen Rezessionen diese oft als ästhetische Beeinträchtigung und befürchten den Verlust der betroffenen Zähne. Somit können Indikationen zur Deckung freiliegender Wurzeloberflächen bestehen. Die Transplantation von Bindegewebe aus dem Gaumenbereich ermöglicht eine direkte Deckung freiliegender Wurzeloberflächen bei lokalisierten parodontalen Rezessionen. Nach der von Raetzke erstmalig beschriebenen Envelope-Technik wird ein Bindegewebstransplantat in einer durch unterminierende Inzision geschaffenen Gewebetasche zwischen Mukosa und Perios plaziert. In der vorliegenden Studie wurden 35 Zähne im Zeitraum von 2 bis 15 Jahren nach Bindegewebstransplantation untersucht. Die mittlere Rezessionstiefe lag präoperativ bei 3,17 mm (#177 1,40) und postoperativ bei 0,54 mm (#177 1,22). Dies entspricht einer mittleren Abnahme der Rezessionstiefe um 2,63 mm (#177 1,21) und einer mittleren Wurzeldeckung von 86,49% (#177 24,92%). Die Veränderung der Rezessionstiefe von prä- zu postoperativ war dabei hochsignifikant (p = 0,000). Bei 25 Zähnen handelte es sich um obere Front- und Eckzähne. Während die Wurzeloberflächen der Eckzähne zu 80,93% (#177 29,78%) gedeckt wurden [n = 15, Rezession präoperativ 3,33 mm (#177 1,35), postoperativ 0,73 mm (#177 1,58)], konnte bei den Frontzähnen eine Deckung zu 100% erreicht werden [n = 10, Rezession präoperativ 2,80 mm (#177 1,40), postoperativ 0,00 mm (#177 0)]. Aufgrund der vorliegenden Daten empfiehlt sich die Envelope-Technik als geeignete Methode zur langfristigen Deckung von freiliegenden Wurzeloberflächen.
OriginalarbeitSprache: DeutschParodontale Ligamentzellen (PDL-Zellen) spielen eine entscheidende Rolle bei der regenerativen Heilung parodontaler Läsionen. Sie gelten als heterogene Zellpopulation mit der Fähigkeit, sich in Osteo- oder Zementoblasten zu differenzieren. Die vorliegende Untersuchung zielte auf die qualitative und quantitative Bestimmung des Mineralisationsverhaltens sowie der Kollagensynthese von PDL-Zellen unter dem Einfluß von Wachstumsfaktoren und demineralisierter Matrix. Von sechs Patienten wurden Prämolaren aus kieferorthopädischen Gründen extrahiert und die PDL-Zellen auf Membranfiltern in Organoidkultur für 14 Tage kultiviert. Zusätzlich wurden die Zellen mit rekombinanten Wachstumsfaktoren (Platelet-derived growth factor [PDGF-BB] 10 ng/ml, Insulinlike growth factor [IGF-1] 500 ng/ml) und demineralisierter Knochen- bzw. Dentinmatrix kokultiviert. Die Mineralisation wurde am Endpunkt anhand der Kalziumkonzentration der Kulturen mittels Flammenphotometrie bestimmt. Als Maß für die Kollagensynthese diente der 3H-Prolin-Einbau, gemessen im Szintillationszähler. Die Kulturen wurden auch elektronenmikroskopisch beurteilt. PDL-Zellen zeigten signifikant erhöhte Mineralisation (p 0,05) bei Kokultivierung mit Dentin- oder Knochenmatrix, aber nicht mit den Wachstumsfaktoren, ohne zusätzliche synergistische Effekte. Die Kollagensynthese wurde signifkant durch IGF-1 sowie beide Matrizes gesteigert (p 0,05). Elektronenmikroskopisch wurden neugebildete Kollagenfibrillen und mineralisierte Areale nachgewiesen. Die vorliegende Studie verdeutlicht die Steigerung des regenerativen Potentials der PDL-Zellen durch demineralisierte Dentin- oder Knochenmatrix. IGF-1 kann die Kollagensynthese fördern und ist möglicherweise in Kombination mit anderen Faktoren eine stimulierender Faktor für die regenerative Heilung parodontaler Läsionen.