QZ - Quintessenz Zahntechnik, 12/2009

Metallische und keramische Materialien haben sehr spezifische Eigenschaften und verhalten sich deshalb in der Mundhöhle unterschiedlich. Die für die klinische Anwendung wichtigsten Eigenschaften werden erläutert und ihre Messmethoden beschrieben. Im Hinblick auf den klinischen Einsatz werden anhand dieser Daten Anhaltspunkte für die Auswahl geeigneter Materialien gegeben. Schlagwörter: Werkstoffkunde, Elastizitätsmodul, Dehngrenze, Bruchdehnung, Härte, Biegefestigkeit, Bruchzähigkeit, Metall-Keramik-Verbund

Der Begriff "Materialunverträglichkeiten" umfasst materialassoziierte und nicht-materialassoziierte Reaktionen/ Störungen/Erkrankungen. Am eigenen Patientengut nehmen die materialassoziierten Reaktionen 54 % ein. Dabei ist ein Anteil von zahntechnischen Aspekten zu nennen: z. B. Titan-Nitrid-Beschichtungen von gegossenen Prothesengerüsten, fehlerhafte Werkstoffverbünde, vor allem bei abnehmbarem Zahnersatz, fehlerhafte Gussgefüge. Hervorzuheben ist, dass bei den nicht-materialassoziierten Veränderungen (ca. 46 % des Patientenguts) psychosomatische Krankheitsbilder den größten Anteil ausmachen. Da auch Erkrankungen anderer medizinischer Fachgebiete als Ursachen erkannt wurden, ist eine interdisziplinäre Diagnostik und ggf. Therapie eine Notwendigkeit. Schlagwörter: Werkstoffkunde, Materialunverträglichkeit, materialassoziiert, Titan-Nitrid-Beschichtung, Legierungsgefüge, Werkstoffverbünde

Die breite Anwendung teleskopierenden Zahnersatzes liegt nicht zuletzt an seinen langfristigen Erweiterungs- und Umbaumöglichkeiten bei fortschreitendem Zahnverlust. Trotz des Aufwands und der Kosten ziehen immer noch viele Patienten die Teleskopprothese einer klammerverankerten Alternative vor. Die Möglichkeit, Hybridteleskope als Halteelemente aus derselben NEM-Legierung herzustellen wie die metallische Prothesenbasis, hat mehrere Vorteile: Vermeidung der hohen Materialkosten von Hochgoldlegierungen, Verbesserung der Stabilität und damit der rekonstruktiven Möglichkeiten und des Tragekomforts, langfristig steuerbare Haltefunktion der Teleskope durch aktivierbare Friktionsstifte als zusätzliche Halteelemente und exzellente Gewebeverträglichkeit dank der hohen Korrosionsstabilität von NEM-Legierungen bei Vermeidung verschiedener Legierungen in ein und derselben Konstruktion. Schlagwörter: Werkstoffe, Doppelkronen, Teleskopkronen, CoCrMo-Legierung, Biokompatibilität, Friktionsstifte, Funkenerosion

Der Qualitätsmanagement(QM)-Prozess bei der Herstellung von Zahnersatz beginnt beim Produzenten eines Werkstoffes und endet bei seiner korrekten Verarbeitung im zahntechnischen Labor. Der Autor stellt am Beispiel eines zahntechnischen Laboratoriums den dort konsequent eingeführten Qualitätsmanagementprozess vor, der angefangen bei der Werkstoffauswahl und -verarbeitung bis hin zur Mitarbeiterorganisation und -förderung zu gesicherten, gleichbleibenden und reproduzierbaren Ergebnissen und damit zu einer qualitätsgesicherten handwerklichen Arbeit beitragen soll. Anhand von drei Kooperationspartnern aus der Industrie werden darüber hinaus deren QM-Prozesse bei der Werkstoffproduktion vorgestellt. Schlagwörter: Qualitätsmanagement, Werkstoffherstellung, Werkstoffauswahl, Werkstoffverarbeitung, Personalorganisation, Fortbildung

Von 11 Verblendkunststoffen wurden die mechanischen Eigenschaften (Biegefestigkeit, Vickers-Härte) unter Einbeziehung von Stressbelastungen (Temperaturlastwechsel) ermittelt. Insbesondere nach Stressung zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Produkten. Die Scher-Haftfestigkeit zu verschiedenen Legierungstypen (EM-, EMF-Legierung, Galvanogold, Titan) wurde bestimmt und im klinisch relevanten Sandwich-Aufbau (Legierung/Kunststoff) angewendet. Die Oberflächenqualität wurde nach unterschiedlicher Oberflächenbearbeitung gemessen und die exogene Verfärbungsneigung mittels Farbmessgerät ermittelt. Schlagwörter: Werkstoffkunde, Verblendkomposit, Biegefestigkeit, Verfärbung, Politur, Metall-Kunststoff-Verbund

Zahnärztliche Prothesenkunststoffe zählen in der aktuellen Diskussion nicht zu den innovativsten Werkstoffen. Aufgrund des sehr häufigen Einsatzes in der täglichen Praxis sind sie jedoch von großer Bedeutung bei der Versorgung sehr vieler, vor allem älterer Patienten. Unverträglichkeitsreaktionen mit der Prothese stellen dabei ein seltenes, aber regelmäßig auftretendes Ereignis dar. Als Ursache werden verschiedene Probleme wie u. a. technologiebedingte Fehler oder mikrobielle Entzündungen diskutiert. Der Beitrag erläutert mögliche Therapieansätze im Falle des begründeten Verdachts einer Materialunverträglichkeit gegen den Prothesenkunststoff und gibt Empfehlungen für alternative Basismaterialien. Schlagwörter: Werkstoffe, Prothesenkunststoffe, Prothesenunverträglichkeit, Allergie, Nachpolymerisation, hypoallerge Kunststoffe

Die Hochleistungskeramiken Zirkoniumdioxid und Aluminiumoxid werden für den täglichen Laboralltag immer wichtiger. Dabei birgt die Weiterverarbeitung dieser Materialien noch viele Risiken, die nicht immer bekannt sind oder beachtet werden. Auch bei den Verblendkeramiken dieser Hochleistungskeramiken sind die Verarbeitungsanforderungen sehr viel differenzierter zu sehen als die der Metallkeramiken. Speziell die Gerüstvorbereitung von Kronen und Brückengerüsten aus Aluminiumoxid oder Zirkoniumdioxid für die keramische Verblendung ist grundsätzlich anders als die der Metallkeramik. Die genaue Kenntnis dieser Materialien ist aber Grundlage einer sicheren Verarbeitung und erfolgreichen Versorgung. Die Grenzen des Machbaren werden durch die Herstellerangaben und das MPG in den Eckpunkten geregelt und müssen eingehalten werden. Schlagwörter: Werkstoffe, Zirkoniumdioxid, Aluminiumoxid, Verblendkeramik, Verarbeitungsempfehlungen, Werkzeugauswahl, Herstellerangaben, Fehlervermeidung

Hochgoldhaltige Legierungen haben sich über Jahrzehnte in klinischen Studien wie in der Praxis bewährt. Ein Grund dafür: Während der Qualitätskontrolle durchläuft jede Charge strenge Prüfungen, die darüber hinaus auch bei der Entwicklung neuer Produkte von wesentlicher Bedeutung sind. Im Folgenden wird ein Überblick über klinische Untersuchungen, über die heute gängigen Testverfahren und über mögliche Innovationen in der Zukunft anhand der Firma DeguDent gegeben. Schlagwörter: Werkstoffe, hochgoldhaltige Legierungen, Qualitätsmanagement, klinische Untersuchungen, Testverfahren