Zum Weltblutspendetag am 14. Juni 2022 rufen der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit Blutspendeeinrichtungen bundesweit dazu auf, Blut und Plasma zu spenden. Mit Vor-Ort-Aktionen in mehreren großen Städten macht die BZgA rund um den 14. Juni auf die Bedeutung von Blutspenden aufmerksam, um das Bewusstsein für den Bedarf an Blut und Blutprodukten zu stärken und mehr Menschen zu einer Spende zu motivieren.
Stefan Schwartze, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten: „Regelmäßige Blut- und Plasmaspenden sind für die medizinische Versorgung in Deutschland von entscheidender Bedeutung. Jeden Tag sind Patientinnen und Patienten auf diese Spenden angewiesen. Dieser Aktionstag trifft deshalb ins Mark des dringenden Bedarfs und hat meine Unterstützung. Ihre persönliche Beteiligung hilft, die Versorgung zu erhalten und Leben zu retten.“
Weniger Spenden im Sommer
Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Leider gehen die Blutspenden in den Sommermonaten urlaubsbedingt jedes Jahr zurück. Um die Blut- und Plasmaversorgung auch in dieser Zeit aufrechtzuerhalten, ist das Engagement all derer erforderlich, die gesundheitlich dazu in der Lage sind. Deshalb meine Bitte: Spenden Sie Blut und Plasma und vor allem, spenden Sie regelmäßig!“
Für viele Menschen ist die Spende von Blut oder Plasma mit Fragen verbunden: Darf ich spenden? Wie läuft eine Spende ab? Wie oft darf ich spenden? Hierzu informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Rahmen ihrer Kampagne „Blut spenden. Einfach machen.“ und zeigt, wie eine Blut- oder Plasmaspende in den Alltag integriert werden kann.
Blutkonserven und Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen nach wie vor unverzichtbar. In Deutschland können Menschen im Alter von 18 bis 68 Jahren Blut und Plasma spenden. Über dieses Alter hinaus ist eine Spende nach individueller ärztlicher Entscheidung aber ebenfalls noch möglich.
Spenden ist gut für die eigene Gesundheit
Mit einer Blutspende hilft man nicht nur, andere Leben zu retten, sondern tut auch der eigenen Gesundheit etwas Gutes – ist das nicht schön? Mediziner der Charité Berlin haben etwa im Rahmen einer Studie [Michalsen, A. et al. (2016). Regular blood donation may help in the management of hypertension: an observational study on 292 blood donors. Transfusion, 56 (3), 637-644] herausgefunden, dass regelmäßige Blutspenden den Blutdruck bei Hypertonie-Betroffenen verbessern. Dieser blutdrucksenkende Effekt hielt bis zu sechs Wochen an und ist folgenreich, denn bereits kleine Minderungen des Blutdrucks können vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen oder das Risiko für einen Schlaganfall reduzieren. Die Blutdruckabnahme fiel umso stärker aus, je häufiger diese Personen Blut spendeten. Regelmäßiges Blut spenden erhöht also die Wirkung. Das heißt nun nicht, dass man beliebig oft Blut spenden kann – zwischen zwei Spenden sollten mindestens acht Wochen Abstand liegen, empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz (DRK).
Die Studienteilnehmer gaben ebenfalls an, dass sie sich durch regelmäßiges Blut spenden leistungsfähiger fühlen und auch allgemein ein höheres Wohlbefinden haben. Die Forscher vermuten auf Basis weiterer Ergebnisauswertungen, dass regelmäßige Blutspender im Vergleich zu Nicht-Blutspendern seltener an Erkältungen erkranken und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen. Schließlich liefert die regelmäßige Gesundheitskontrolle von Blutdruck, Temperatur und Hämoglobinwert wertvolle Informationen über die eigene Gesundheit.
Blut spenden ist also gesund. Übrigens: bereits im alten Griechenland wurde ein „Aderlass“ vorgenommen, um Körper und Kreislauf von Betroffenen zu entlasten.
Weiterführende BZgA-Informationen zum Thema Blut- und Plasmaspende:
https://www.blutspenden.de
https://www.blutspenden.de/faq/