0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1303 Aufrufe

Grußbotschaft des Geschäftsführenden Vorstands der BZÄK an die Zahnärztinnen und Zahnärzte zum Jahreswechsel

(c) BZÄK/Lopata

Deutschland in der Corona-Pandemie: Der Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer wendet sich an die Zahnärztinnen und Zahnärzte – mit einem Dank für die geleistete Arbeit, mit klaren Einordnungen zur Rolle der Zahnmedizin und mit einer Botschaft: „Es gibt gute Gründe, mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft zu blicken. Wir dürfen jetzt aber noch nicht nachlassen.“ Der Text im Wortlaut.

Wenn irgendwann in der Zukunft Historiker über den Verlauf der Corona-Krise in Deutschland schreiben, werden sie dem November 2020 wahrscheinlich ein eigenes Kapitel widmen. Exponentiell steigende Infektionszahlen, erstmals mehr als 20.000 Infektionen pro Tag, eine steigende Anzahl von Todesopfern und ein erneuter Lockdown, um die wuchtige zweite Welle zu brechen – eine Kumulation schlechter Nachrichten, die einen schweren Schatten auf den November werfen. Wäre da nicht der 9. November, seit jeher Deutschlands Tag für Historisches, im Guten wie im Bösen. Die Nachricht, dass verschiedene Impfstoffe mit einer hohen Wirksamkeit potentiell zur Verfügung stehen, hat stimmungsmäßig den November 2020 aufgehellt.

Gerade jetzt für die Patienten da sein

Die Corona-Krise ist deshalb mitnichten vorüber. Aber erstmals sehen die Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt Licht am Ende des Tunnels. Paradoxerweise ist die aktuelle Phase gerade deshalb besonders gefährlich für die öffentliche Gesundheit. Denn die optimistischen Projektionen in die Zukunft überblenden die enormen Herausforderungen in der Gegenwart. Deswegen sind alle Medizinerinnen und Mediziner in einer besonderen Pflicht, gerade jetzt für ihre Patientinnen und Patienten da zu sein und sie weiterhin konsequent über die Gefahren von Covid-19 aufzuklären. Denn bisher ist niemand geimpft, aber immer mehr werden infiziert.

Praxen helfen, die zweite Welle zu überstehen

Obwohl die Zahnarztpraxen nicht unmittelbar vom Lockdown betroffen sind, spüren die Zahnärztnnen und Zahnärzte die Folgen der steigenden Infektionszahlen. Die Menschen scheuen den Zahnarztbesuch, erneut ist mit Einbußen zu rechnen. Das trifft viele Praxen, die noch mit den Folgen des ersten Lockdowns zu kämpfen haben, hart. Bund und Länder haben mit ihren Hilfen und dem Kurzarbeitergeld vielen Praxen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Existenzgrundlage gesichert. Um die flächendeckende zahnärztliche Versorgung zu sichern, müssen die Zahnarztpraxen aber auch die zweite Welle überstehen, sonst waren alle bisherigen Aktivitäten vergeblich.

Klares Signal: Zahnarztpraxen waren und sind sicher

Wichtig ist, jetzt das klare Signal zu setzen, dass die Zahnarztpraxen nicht nur offen, sondern auch sicher sind und schon immer waren. Weder für unsere Patientinnen und Patienten, noch für die Teams in unseren Praxen bestehen erhöhte Infektionsrisiken, wenn die strengen Hygiene-Regeln eingehalten werden. Es hat seit Ausbruch der Pandemie keine nennenswerten Infektionszahlen im Umfeld zahnärztlicher Praxen und Kliniken gegeben, weil die Zahnarztpraxen schon immer höchste Hygienestandards eingehalten haben.

Beschränkung auf Notfälle keine Option

Eine Beschränkung auf zahnmedizinische Notfälle, weil ohnehin weniger Patientinnen und Patienten kommen, ist keine Option. Die gesamte wissenschaftlich begründete Zahnmedizin ist essentielle Heilbehandlung und damit elementarer Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung. Es wäre das völlig falsche Signal, wenn Ärztinnen und Ärzte mitten in einer schweren Gesundheitskrise nicht mehr für ihre Patientinnen und Patienten da wären, egal ob Zahnarzt, Hals-Nasen-Ohren- oder Augenarzt.

Zahnmedizinische Behandlung dient nicht nur dem Mundraum

Es ist außerdem ein Trugschluss zu glauben, dass nur die Behandlung von akuten Notfällen notwendig ist. Es gibt Erkrankungen, die zwar nicht immer akute Probleme bereiten, deren Behandlung aber nicht unterbrochen werden darf. Es gilt auch während der Pandemie, Erkrankungen durch Vorsorge zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen, Beschwerden der Patientinnen und Patienten zu lindern oder die Verschlimmerung einer bestehenden Erkrankung auszuschließen. Hinzu kommt: Die zahnmedizinische Behandlung dient nicht nur dem Mundraum. Diesen wichtigen Zusammenhang machen wir mit unserer Kommunikationsoffensive #GesundAbMund deutlich und stärken damit die notwendige Aufklärung.

Noch nicht nachlassen

Wir haben jetzt fast ein Jahr Corona-Krise hinter uns. Es gibt gute Gründe, mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft zu blicken. Wir dürfen jetzt aber noch nicht nachlassen.

Wir danken Ihnen, dass Sie dieses Jahr der extremen Herausforderungen so professionell gemeistert haben! Wir haben im Hintergrund alles getan, um die Härten zumindest abzufedern, pragmatische Hilfsangebote zusammenzutragen und die Medien mit den echten Fakten aus der Zahnmedizin zu briefen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes und vor allem gesundes Weihnachten und für 2021 beste Gesundheit und Tatkraft!

Berlin, 27. November 2020

Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer
Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer

Titelbild: Der Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer (von links): Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident Dr. Peter Engel, Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz.
Quelle: Bundeszahnärztekammer Politik Studium & Praxisstart Praxisführung

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
31. Okt. 2024

ZFA-Gehaltsumfrage zur anstehenden Tarifrunde

vmf braucht ein Stimmungsbild über die Gehaltssituation und die Vorstellungen über ein angemessenes Einstiegsgehalt
28. Okt. 2024

Was jetzt politisch getan werden muss

Kampagne „Wir sind für Sie nah.“ der Kassenärzte geht mit Patientenstatements in die nächste Runde
28. Okt. 2024

Es ist wie immer, und doch immer wieder neu

Von Revolutionen, Reformen, Finanzautisten und der Krankenhausreform – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
28. Okt. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Oktober 2024
28. Okt. 2024

Kritik aus den Bundesländern an der Krankenhausreform

Bundesrat entscheidet am 22. November 2024, knappe Mehrheit erwartet – Bayern und NRW mit eigenen Plänen
22. Okt. 2024

Wenn nicht nur die Patienten zerknirscht sind

Sächsischer Fortbildungstag für Zahnärzte und Praxisteams 2024
21. Okt. 2024

Krankenhausreform: einige Verbesserungen, viele offene Fragen

Ärzteschaft kritisiert Reform zulasten der ambulanten Versorgung – Bundesländer wollen Vermittlungsausschuss, Kassen und PKV kritisieren Kosten
17. Okt. 2024

Dr. Marion Marschall erhält den Philipp-Pfaff-Preis 2024

Auszeichnung der ZÄK Berlin für besonderes publizistisches Engagement als „Stimme über die eigenen Fachkreise hinaus“