0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1488 Aufrufe

KZBV: Regelungen für Krankenfahrten zu bürokratisch – Prävention braucht Personal und Geld

„Wir unterstützen das Vorhaben der Politik ausdrücklich, die Betreuung von Pflegebedürftigen durch Gesetzgebung weiter zu verbessern. Diese Absicht deckt sich mit den Bemühungen des Berufsstandes, der sich seit vielen Jahren mit entsprechenden Versorgungskonzepten erfolgreich für den Ausbau der zahnmedizinischen Behandlung vulnerabler Personengruppen einsetzt.“ Der KZBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfang Eßer unterstrich anlässlich der Anhörung zum Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung des Pflegepersonals (PpSG)“ am 11. Juli in Berlin die grundsätzliche Zustimmung der Vertragszahnärzteschaft zu den Zielen des Vorhabens.

In ihrer Stellungnahme fordert die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) jedoch noch weitere Verbesserungen für ältere Patienten und Menschen mit einer Behinderung, die über den vorgelegten Entwurf hinausgehen. Insbesondere im Bereich der Krankenfahrten und bei der personellen Ausstattung stationärer Einrichtungen bestehe zusätzlicher Handlungsbedarf.

Verpflichtung und Zwang bei Kooperationsverträgen unnötig


Dr. Wolfgang Eßer, KZBV-Vorstandsvorsitzender (Foto: KZBV/Jardai)

Der nun angedachten Verpflichtung zum Abschluss von Kooperationsverträgen zwischen stationären Einrichtungen und Vertragszahnärzten hätte es aus Sicht der KZBV jedoch nicht bedurft. „Annähernd 4.000 neue Verträge auf freiwilliger Basis in nur drei Jahren zeigen, wie ernst Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Kassenzahnärztliche Vereinigungen ihren Versorgungsauftrag nehmen“, sagte Eßer. Auch die jetzt vorgesehene Frist von drei Monaten für die Vermittlung solcher Kooperationen durch die KZVen sei nach Überzeugung der KZBV nicht erforderlich, sondern eher kontraproduktiv. „Mit Zwang und Sanktionen fördert man keine Versorgung. Diese Maßnahmen sind demotivierend und schädlich.“

Bestehende Regelungen zu bürokratisch

Kritik äußerte Eßer auch an den bestehenden Regelungen zu Krankenfahrten, deren Verordnung mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden ist: „In Heimen und auch im häuslichen Umfeld ist die notwendige zahnärztliche Versorgung wegen fehlender hygienischer oder apparativer Gegebenheiten auf einfache Maßnahmen beschränkt. In den meisten Fällen müssen Patienten zur Behandlung in die Zahnarztpraxis gebracht werden, wozu eine Krankenfahrt verordnet werden muss. Es würde eine spürbare Erleichterung für Pflegebedürftige, Heime und Zahnärzte bedeuten und eine erhebliche Verbesserung der Versorgung bewirken, wenn diese Verordnungen ohne Genehmigung der Kasse erfolgen könnten. Denn solche Fahrten werden von den Kostenträgern in der Regel ohnehin nie abgelehnt.“

Tragfähige Gegenfinanzierung wichtig für Prävention

Eßer sprach sich zudem für eine insgesamt tragfähige Gegenfinanzierung aus, die es stationären Einrichtungen erst ermöglichen würden, adäquate personelle Voraussetzungen für die zahnmedizinische Versorgung im Rahmen der Kooperationen zu schaffen. „Das betrifft vor allem Schulungen in den Heimen sowie ausreichende Unterstützung von Zahnärzten durch geeignetes Fachpersonal vor Ort. Im laufenden parlamentarischen Verfahren sollten dafür möglichst noch entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.“

Titelbild: Shutterstock/Photographee.eu
Quelle: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung Politik

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
26. Nov. 2024

Ausgezeichnete Aktion für pflegende Angehörige

1. Preis beim PraxisAWARD 2024 geht nach Sachsen-Anhalt
25. Nov. 2024

Lauterbachs „Revolution“ wird zum Trauerspiel

Von fehlenden Mathekenntnissen, geschassten Ministerinnen, Krankenhauspleiten und Risiken für die Praxen – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
25. Nov. 2024

Unsicherheit über Roll-out der „ePA für alle“

PVS-Anbieter müssen nicht zum 15. Januar 2025 alle Anwendungen für PVS bereitstellen – Lauterbach: alle bekommen ihre ePA
25. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
18. Nov. 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov. 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen