Am Donnerstag dieser Woche (15. Juni 2023) kommen die Delegierten aus den Mitgliedsinnungen des Verbands Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) zum 67. Verbandstag mit Jahres-Mitgliederversammlung in Erfurt zusammen. Ein Thema: Die Vergütung zahntechnischer Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Vor Beginn des Verbandstags blickt VDZI-Präsident Dominik Kruchen auf die aktuelle Diskussion um die Vergütungsregeln im Zahntechniker-Handwerk: „Der VDZI ist enttäuscht darüber, dass der Gesundheitsausschuss des Bundestages nach der Anhörung den Antrag der CDU-/CSU-Fraktion zum Zahntechniker-Handwerk abgelehnt hat. Doch wir werden weiter hartnäckig unsere guten Argumente vortragen, die für die Aufhebung der Überregulierung dieses Handwerks durch die einseitige Bindung an den Paragrafen 71 SGB V als Obergrenze für die Preise sprechen“, so Kruchen.
Forderung in allen Gesetzesvorhaben seit 2005
Der VDZI fordere dies in allen Gesetzgebungsverfahren seit Einführung des Festzuschuss-Systems 2005. Diese einseitige Bindung führe systematisch zur Aushöhlung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Betriebe, wie sich besonders dramatisch in der anhaltenden Kosteninflation zeigt.
Einheitliche und starke Stimme des Berufsstands nötig
„Die Abschaffung ist dem VDZI bisher für die Landesvereinbarungen gelungen, das muss nun auch für die Preisvereinbarungen auf Bundesebene gelingen“, erklärt Präsident Kruchen und ergänzt: „Diese Aufgabe verlangt eine einheitliche und starke Stimme des zahntechnischen Berufsstandes mit einem geschlossenen Auftritt aller Zahntechniker-Innungen im VDZI. Nach der einstimmigen Resolution aus dem vergangenen Jahr wird es weiter darum gehen, die Politiker auf Landes- und Bundesebene für die durch den Paragrafen 71 SGB V manifestierten Einschränkungen in den Verhandlungen für die zahntechnischen Preise zu sensibilisieren und zu einer Änderung zu bewegen.“
Aktuell sind im VDZI 15 Zahntechniker-Innungen vertreten. Nicht dabei sind die Innungen Rheinland-Pfalz, Rhein-Main und seit kurzem Südbayern, die am 3. März 2023 ihren Austritt aus dem VDZI angekündigt haben.
VmF sieht Zahntechnikerhandwerk abgehängt
Auch der Verband medizinischer Fachberufe hat sich kritisch zur Ablehnung des Antrags der Unionsfraktionen zur Vergütung zahntechnischer Leistungen in der GKV und zur Attraktivität des Zahntechnikerhandwerks geäußert. Mit der Ablehnung werde das Handwerk noch weiter von der Preis-und Lohnentwicklung abgekopppelt.