0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1534 Aufrufe

KZV und Kammer Westfalen-Lippe: Fehlende finanzielle Mittel, enorme Bürokratielasten und Sanktionen per Gesetz bringen ambulante patientennahe zahnärztliche Versorgung in Gefahr

Jost Riekesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (links) und Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.

(c) KZVWL/ZÄKWL

Fehlende finanzielle Mittel, enorme Bürokratielasten und obendrein Sanktionen bei bestehenden und geplanten Gesetzesvorhaben: Die Vertreter der Zahnärzteschaft in den Parlamenten der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) und der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) sehen bei der derzeitigen Ausrichtung der Gesundheitspolitik schwarz für die zahnmedizinische Behandlung der Patientinnen und Patienten.

Einheitlich votierten die Delegierten der Vertreter- und Delegiertenversammlungen der hiesigen zahnärztlichen Körperschaften dafür, die drastischen Beschränkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes wieder aufzuheben. Dieses Gesetz kürzt die finanziellen Mittel für die präventionsorientierte Therapie der Volkskrankheit Parodontitis und gefährdet damit den Präventionserfolg in Sachen Zahngesundheit der Bevölkerung der letzten Jahrzehnte.

Finanzierung des Gesundheitswesens auf die Praxen abgeladen

Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL: „Nach wie vor werden Probleme in der Finanzierung des Gesundheitswesens aus nicht nachvollziehbaren, rein ideologischen Gründen bei uns Zahnärzten abgeladen. Das, was Gesundheitspolitik eigentlich auf dem Schirm haben sollte, nämlich das Wohl der Patienten und die Schaffung einer Grundlage für eine gute und flächendeckende Versorgung, wird von den Verantwortlichen in einer bisher nicht gekannten Verantwortungslosigkeit völlig außen vorgelassen. Eine derartige Gesundheitspolitik geht an unseren Patienten und unseren Praxen vorbei und das lehnen wir ab.“

Mittel für die attraktive Vergütung der Mitarbeitenden

Und nicht nur das. Gekürzte Mittel wirkten sich ebenfalls auf die flächendeckende Versorgung mit zahnmedizinischen Leistungen aus. Niederlassungen würden für Zahnärztinnen und Zahnärzte durch mangelnde stabile Rahmenbedingungen immer unattraktiver. „Zudem braucht eine nachhaltige und flächendeckende Versorgung auch qualifizierte Fachkräfte. Daher sind zusätzliche finanzielle Mittel für eine attraktive Vergütung der Mitarbeitenden dringend erforderlich, die Personalkosten stellen mit Abstand bereits jetzt den größten Faktor bei den Kosten in den Praxen dar“, so Seib.

Bürokratie kostet rund 24 Stunden pro Woche

Jost Rieckesmann, Präsident der ZÄKWL: „Damit eine Zahnarztpraxis funktioniert, müssen finanzielle Mittel in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Außerdem darf eine stets und ständig zunehmende Bürokratie dem nicht im Wege stehen. Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte wollen und müssen unsere Patienten behandeln und nicht jeden Tag Effizienz und Zeit verlieren. Nur so kann die bewährte und wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden. Die gesamte Bürokratielast kostet uns bereits ca. 24 Stunden pro Woche. Das ist eindeutig zu viel und nimmt auch für nachfolgende Generationen Dimensionen an, die nicht länger vertretbar sind. Und das bei striktem finanziellen Budget.“

 

Quelle: KZVWL/ZÄKWL Politik Praxis Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
26. Nov. 2024

Ausgezeichnete Aktion für pflegende Angehörige

1. Preis beim PraxisAWARD 2024 geht nach Sachsen-Anhalt
25. Nov. 2024

Lauterbachs „Revolution“ wird zum Trauerspiel

Von fehlenden Mathekenntnissen, geschassten Ministerinnen, Krankenhauspleiten und Risiken für die Praxen – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
25. Nov. 2024

Unsicherheit über Roll-out der „ePA für alle“

PVS-Anbieter müssen nicht zum 15. Januar 2025 alle Anwendungen für PVS bereitstellen – Lauterbach: alle bekommen ihre ePA
25. Nov. 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
22. Nov. 2024

ZFA-Tarifrunde ist gestartet

vmf: ZFA-Durchschnittsgehalt liegt unterhalb der Angemessenheitsschwelle der Europäischen Mindestlohnrichtlinie
18. Nov. 2024

Die Anliegen der aktiven Zahnärzteschaft vertreten

Die verkleinerte Bundesversammlung sollte nun auch jünger und repräsentativer für die Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Praxis werden
18. Nov. 2024

„Wir müssen gemeinsam agieren“

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer beschließt Verkleinerung – neue Weiterbildungsordnung, GOZ und Resolutionen
18. Nov. 2024

Etablierung eines positiven, vertrauensvollen Arbeitsumfelds

BZÄK-Statement zur Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zahnarztpraxen