Im Schnitt 47.346 unbesetzte Stellen im Gesundheitswesen
Laut Institut der Deutschen Wirtschaft ist das Gesundheitswesen die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffene Branche in Deutschland. 47.346 Stellen konnten im Jahresdurchschnitt 2023/2024 nicht besetzt werden, 7.342 davon bei zahnmedizinischen Fachangestellten. Einen Grund für den Fachkräftemangel sieht die KZBV in der hohen Arbeitsbelastung infolge einer überbordenden Bürokratie und fordert von der Politik, endlich verlässliche Rahmenbedingungen für inhabergeführte Praxen zu schaffen und die Bürokratie auf das Nötigste zu reduzieren. (Quelle: Kofa des IW/KZBV)
ePA für alle: Infopakete für Praxen mit Spickzettel für die Rezeption
Zahnarzt-, Arztpraxen, Apotheken und Kliniken können ab sofort bei der Gematik Infopakete über die Website bestellen und zur Information ihrer Patientinnen und Patienten nutzen. Jede Einrichtung kann bis zu zwei Pakete kostenfrei bestellen; das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht, heißt es.
Das Infopaket enthält folgende Materialien: zwei unterschiedliche Plakate Plakate, einen Einleger für einen Aufsteller mit FAQ, 50 Flyer für Patienten und einen Spickzettel mit zentralen Informationen für das Fachpersonal Außerdem werden auf der Gematik-Website zwei Erklärvideos für Monitore im Wartebereich kostenfrei zum Download an. Der Infoflyer für Patientinnen und Patienten stehe in verschiedenen Sprachen (auch in Leichter Sprache) digital zur Verfügung und könne flexibel in Systeme, wie für die digitale Terminvergabe, integriert werden.
Die Materialien wurden in enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden aus Praxen, Apotheken und Kliniken sowie Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Organisationen und Verbänden entwickelt. (Quelle: Gematik)
Online-Magazin der Initiative „Die Grüne Praxis“
Die Initiative „Die Grüne Praxis“ präsentiert ihr erstes Online-Magazin. Der Schritt in die digitale Welt macht Inhalte nicht nur nachhaltiger, sondern jetzt auch überall verfügbar – jederzeit, an jedem Ort. Führende Köpfe der Dentalbranche haben in Interviews Einblick zu ihren Visionen für eine Zukunft der Dentalbranche gegeben. Die Leser erfahren, wie nachhaltige Produkte (zum Beispiel Denttabs) entstehen, das Minilu-Traumhaus-Event konzipiert wurde oder Enretec die Abfallarten der Zahnarztpraxis für ein ressourcenschonendes Recycling aufbereitet.
Neuer Vorstand der DGI: Mit Dr. Hammächer wieder ein Praktiker an der Spitze
Dr. Christian Hammächer, niedergelassener Zahnarzt aus Aachen, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich (DGI). Er folgte auf der Mitgliederversammlung in Dresden im Rahmen des sehr gut besuchten DGI-Jahreskongresses auf Prof. Dr. Florian Beuer, Charité Berlin. Zum Vizepräsidenten wählte die Mitgliederversammlung den bisherigen Fortbildungsreferenten Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Direktor der Klinik für MKG-Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz.
Neuer Fortbildungsreferent ist der bisherige Schriftführer Prof. Dr. Stefan Wolfart, Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie des Universitätsklinikums Aachen. Sein Amt als Schriftführer übernimmt Dr. Philip Keeve M.Sc., niedergelassen in eigener Praxis in Hameln.
Neu im Vorstand ist Dr. Leoni Spilker (Münster) die in das Amt der Pressesprecherin berufen wurde. Sie ist die die einzige Frau im Vorstand der Gesellschaft. Sie kommt aus dem Kreis der DGI Nexte Generation, die in Dresden mit sehr vielen jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vertreten war und eigene Teile des Programms gestaltet hatte.
Im Amt bestätigt wurde der Schatzmeister Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz (Mainz). Mit großem Dank für ihr Engagement wurden die scheidenden Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Dr. med. Knut A. Grötz (Wiesbaden) (Past-Präsident) und die bisherige Pressesprecherin Dr. Dr. Anette Strunz, Berlin, von der Mitgliederversammlung gewürdigt. (Quelle: DGI)
DGI-Verdienstmedaille für Dipl. Biol. Barbara Ritzert
Die DGI hat ihre langjährige Pressereferentin und Leiterin der Pressestelle, die Wissenschaftsjournalistin Dipl. Biol. Barbara Ritzert, für ihre Verdienste um die Gesellschaft mit der DGI-Verdienstmedaille ausgezeichnet. Prof. Florian Beuer, bei der Verleihung am Samstagmorgen schon Past-Präsident der Gesellschaft, ließ es sich nicht nehmen, diese Auszeichnung zu überreichen. Es sei ihm sehr wichtig, dies sozusagen als letzte Amtshandlung als Präsident zu übernehmen, erklärte er.
Ritzert begleitet die DGI bereits seit gut 25 Jahren in der wissenschaftlichen und fachlichen Kommunikation und ist für Vorstand und Gruppen der DGI ebenso wie für die Fach- und Publikumspresse eine hoch kompetente, engagierte und geschätzte Ansprechpartnerin. Der Quintessenz Verlag gratuliert herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung. (Quelle: QN)
Ärzte formulieren Forderungen: Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss
„Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen, die grundlegende Reformen in allen Leistungsbereichen des Gesundheitssystems notwendig machen. Insbesondere der steigende Behandlungsbedarf in einer älter werdenden Gesellschaft und der sich stetig verschärfende Fachkräftemangel erfordern Strategien und Konzepte, um die hochqualifizierte medizinische Versorgung dauerhaft zu sichern.” Das sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers „Fokus auf die Gesundheit: Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss”.
In dem Papier benennt die Bundesärztekammer (BÄK) prioritäre Handlungsfelder für die nächste Legislaturperiode. So fordert sie, Krankheitsprävention und die Förderung von Gesundheitskompetenz als ressortübergreifenden Politikansatz zu verankern. In einem weiteren Schwerpunkt plädiert die BÄK für mehr Koordination und Steuerung in der Patientenversorgung. Mit Blick auf die angespannte Personalsituation und den Fachkräftemangel seien konkrete Maßnahmen zur ärztlichen Nachwuchsförderung, zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten von unnötigen Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben erforderlich. Insbesondere sei „der Arztberuf als freier Beruf vor den Auswirkungen der fortschreitenden Kommerzialisierung der medizinischen Versorgung zu schützen”, heißt es in dem Papier. Auch müsse das Gesundheitswesen mit einer umfassenden Resilienzstrategie besser auf nationale und internationale Krisen- und Bedrohungslagen sowie auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet werden.
Reinhardt verwies darauf, dass viele Bürgerinnen und Bürger befürchteten, dass das aktuell hohe Qualitätsniveau der Patientenversorgung angesichts vielfältiger Herausforderungen nicht dauerhaft gesichert werden könne. Er betonte: „Die Politik sollte diese Ängste der Menschen auch mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden in unserem Land ernst nehmen und die notwendigen Reformen gemeinsam mit der Ärzteschaft angehen”. (Quelle: BÄK)
BMG sichert zu: Vorerst keine Sanktionen bei der ePA
Nach der zeitlichen Anpassung des Rollouts für die elektronische Patientenakte hat das Bundesgesundheitsministerium die Sanktionen gegen Praxen ausgesetzt. Solang der bundesweite Rollout nicht erfolgt ist, müssen Ärzte und Psychotherapeuten keine finanziellen Nachteile befürchten, wenn sie das aktuelle ePA-Modul nicht installiert haben. Darüber hat das Ministerium die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) informiert.
Ursprünglich sollten alle Praxen am 15. Januar 2025 über eine aktuelle Software zur Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) verfügen. Anderenfalls wäre ihnen das Honorar um ein Prozent gekürzt und TI-Pauschale abgesenkt worden. Dies hatte die KBV wiederholt kritisiert und die Abschaffung gefordert.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) wies jetzt in einem Schreiben an die KBV und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung darauf hin, dass eine Überprüfung, ob Praxen über die geforderte Technik verfügen, erst stattfinden solle, wenn der Rollout bundesweit erfolgt sei. Dies werde, so das BMG, voraussichtlich erst nach dem ersten Quartal 2025 der Fall sein.
In der vergangenen Woche hatte das Ministerium bekanntgegeben, dass die PVS-Hersteller nicht mehr verpflichtet seien, alle Praxen bis zum 15. Januar mit einem zertifiziertem ePA-Modul auszustatten. Der Rollout seitens der Industrie solle zunächst in den Modellregionen beginnen. Wenn die Erfahrungen dort positiv seien, schließe sich der bundesweite Rollout – zusammen mit der Nutzungsverpflichtung der Ärzte und Psychotherapeuten – an, teilte das Ministerium weiter mit. Dies erfolge frühestens ab dem 15. Februar 2025. (Quelle: KBV)