Zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September fordert der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), die hohe Sepsis-Sterblichkeit in Deutschland durch eine gezielte Präventionsstrategie im Rahmen eines nationalen Sepsis-Plans zu senken. „Die Zahl der Todesfälle aufgrund einer Blutvergiftung ist in Deutschland erschreckend hoch. Andere Länder haben eine deutlich niedrigere Sepsis-Sterblichkeit. Wir brauchen eine konkrete Präventionsstrategie, um insbesondere durch Infektionen bedingte Sepsis in medizinischen Einrichtungen zu vermeiden“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.
Kampagne für nationalen Sepsisplan
Nach aktuellen Schätzungen gibt es in Deutschland jährlich mehr als eine halbe Million Sepsis-Betroffene mit mehr als 140.000 Todesfällen allein im Krankenhaus. Der BVMed unterstützt daher den Appell der Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ an die Politik, zügig Maßnahmen im Rahmen eines nationalen Sepsis-Plans einzuleiten, um die Sterblichkeit aufgrund von Sepsis in Deutschland zu senken.
Überwiegend nosokomiale Infektionen
Sepsis hat in Bezug auf nosokomiale Infektionen weiterhin einen hohen Stellenwert. „Wirksamer Infektionsschutz in medizinischen Einrichtungen ist notwendig, um Sepsis als Folge von Infektionen zu vermeiden“, so der BVMed. Der deutsche MedTech-Verband spricht sich deshalb insbesondere für eine gezielte Präventionsstrategie zur Vermeidung von nosokomialen Infektionen aus.
Positionspapier „Infektionsprävention und -kontrolle“
Der BVMed-Fachbereich „Infektionsprävention und -kontrolle“ (FB IPIK) hatte dazu 2023 ein Positionspapier „Präventionsstrategie zur Vermeidung von Infektionen“ vorgelegt. Zu einer erfolgreichen Strategie gehören laut dem FB IPIK eine bessere Wissensvermittlung, ein Strategieplan in medizinischen Einrichtungen sowie die Einbindung von Produkten wie Desinfektionsmittel oder Schutzausrüstung. Konkrete Maßnahmen zur Infektionsprävention sollten in die relevanten Gesetzesvorhaben wie dem Krankenhaustransparenzgesetz , der Pflegereform oder dem Präventionsgesetz aufgegriffen werden, fordert der BVMed in dem Positionspapier, das online abgerufen werden kann.