Intraoralscanner haben sich in den vergangenen Jahren als wertvolles Behandlungs- und Kommunikationstool in Zahnarztpraxen etabliert. Während Weiterentwicklungen kontinuierlich vorangetrieben wurden, gestaltete sich die Realisierung einiger spezieller Anwenderwünsche hinsichtlich Größe, Gewicht, Scangeschwindigkeit und Scanvorgang schwierig. Grund dafür sind die Grenzen der konfokalen Bildgebungstechnologie, die in den meisten derzeit erhältlichen Geräten zum Einsatz kommt.
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Sechs Mehrwinkelkameras, fünf Projektoren
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Die iTero Multi-Direct Capture-Technologie besteht hingegen aus sechs in unterschiedlichen Winkeln angeordneten Kameras sowie fünf Lichtprojektoren, die in die Spitze des Handstücks integriert sind und verschiedene Arten von Licht – unter anderem weißes und rotes Licht sowie Laserlicht – auf die zu erfassende Oberfläche projizieren. Das Licht wird bei diesem Konzept nicht mehr durch das Handstück geschickt, sondern direkt in dessen Tip erzeugt und wieder aufgenommen.
Vorteile der neuen Technologie
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Gutes Ergebnis ohne vorgegebenen Scan-Pfad
Dem großen Sichtfeld sei es zudem zu verdanken, dass ein müheloses Scannen ohne vorgegebenen Scan-Pfad möglich ist. Den Ergebnissen einer Anwenderbefragung zufolge werden dadurch Akzeptanz- und Nutzungsbarrieren abgebaut, da die korrekte Anwendung leicht erlernbar und der Scanvorgang einfach und komfortabel durchführbar wird, wie Schalansky weiter erläuterte. Da das Handstück um 50 Prozent kleiner und auch leichter ist als das des iTero Element 5D-Bildgebungssystems, werde auch der Patientenkomfort erhöht und die Aufnahme speziell für Kinder und Jugendliche angenehmer.
Scantiefe bis zu 25 Millimetern
Des Weiteren sei es gelungen, eine Scantiefe von bis zu 25 Millimetern zu realisieren, die weltweit führend ist, hieß es weiter. Sie erleichtere das Scannen komplexer oraler Regionen, wie teilbezahnter Kiefer oder tiefer Gaumen, mit minimalem Bewegungsaufwand. Neben der hohen Scanqualität liefere der iTero Lumina auch fotorealistische 3-D-Modelle, die herkömmliche intraorale Fotos mit Digitalkamera und Wangenhalter ersetzen könnten.
Erste Erfahrungen aus der Praxis
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Die Inbetriebnahme des iTero Lumina sei für ihn reibungslos und ganz ohne Support eines Technikers vor Ort verlaufen. Auch die Umgewöhnung hinsichtlich der Haltung (wie ein Stift statt in der Faust) und des kontaktlosen Führens über die Zähne war rasch erfolgt. Als besonders vorteilhaft hob Schicker die Tatsache hervor, dass aufgrund der Breite des Handstück-Tips kein Wangenabhalten benötigt wird. Den Einsatz einer Scankappe sieht er als hygienisch sinnvoll und für Patienten angenehm an. Diese schätzten auch die Schnelligkeit des Geräts.
Zahlreiche Vorteile für die Handhabung in der Praxis
Zu den weiteren aus seiner Sicht vorteilhaften Eigenschaften des Intraoralscanners gehören das geräuschlose Scannen (keine Kühlung erforderlich), die Benutzerführung während des Scannens mit sichtbaren Umrisslinien des Scankopfs auf dem Bildschirm (erleichtert die Orientierung), die exakte Erfassung der Zähne im Approximalraum, die hohe Scanqualität und die Speichelerkennung. Letztere ermöglicht ein einfaches Identifizieren und Nachscannen von Speichel bedeckter Areale. Das Fehlen eines festgelegten Scan-Pfads hat sich dem Referenten zufolge speziell bei einem Personalwechsel als positiv erwiesen.
Hands-on und Global Broadcast
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Der neue Intraoralscanner ist sowohl als Cart- als auch als mobile Konfiguration auf der Plattform der iTero Plus-Serie erhältlich, so die Unternehmensinformation. Weitere Informationen über den iTero Lumina Intraoralscanner gibt es auf den Internetseiten von iTero und Align Technology.
Olivia Besten, Köln