0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
123 Aufrufe

Wurzelkanalbehandlungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Mundgesundheit, sondern auch auf die systemische Gesundheit

Wurzelkanalbehandlung / Spülung des Wurzelkanals.

(c) Prof. Edgar Schäfer

Die Verbindung zwischen endodontischen Erkrankungen und koronaren Herzerkrankungen (KHK) rückt zunehmend in den Fokus der Forschung. Studien zeigen, dass Patienten mit apikaler Parodontitis ein 1,4- bis 5-fach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen. Obwohl ein direkter Kausalzusammenhang bislang nicht belegt ist, verdeutlichen die Daten die Bedeutung einer erfolgreichen endodontischen Therapie – nicht nur für die orale, sondern auch für die systemische Gesundheit.

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) den aktuellen Forschungsstand zum Thema im Format der „Kompaktempfehlung“ kurzgefasst veröffentlicht.

Endodontische Behandlungen senken systemische Risikofaktoren

Eine apikale Parodontitis ist mit erhöhten Konzentrationen von Entzündungsmarkern im Blutplasma und gesteigertem oxidativem Stress verbunden. Diese Faktoren tragen zur Entwicklung von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen bei, die letztlich eine KHK begünstigen können. Erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen oder Revisionen, die die endodontische Infektion eliminieren, führen nachweislich zu einer:

  • Normalisierung systemischer Entzündungsmarker und Rückgang des oxidativen Stresses.
  • Reduzierung des KHK-Risikos um bis zu 84 Prozent im Vergleich zu unbehandelten endodontischen Infektionen.
  • Verminderung des Sterberisikos aufgrund einer KHK um bis zu 49 Prozent im Vergleich zu unbehandelten endodontischen Infektionen.

Der Präsident der DGET, Prof. Dr. Edgar Schäfer aus Münster, betont in diesem Zusammenhang: „Es ist bekannt, dass durch eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung die erhöhten Serumkonzentrationen wieder auf die Normwerte reduziert werden können.“

Gemeinsame Risikofaktoren und klinische Relevanz

Eine KHK und eine apikale Parodontitis teilen viele Risikofaktoren, darunter ungesunde Lebensgewohnheiten wie Alkohol- und Nikotinkonsum, fettreiche Ernährung sowie systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Hypertonie. Patientinnen und Patienten sollten als wichtiger Beitrag zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen routinemäßig über diese Zusammenhänge aufgeklärt werden.

Kompaktempfehlungen der DGZMK

Die Kompaktempfehlungen der DGZMK und ihrer wissenschaftlichen zahnmedizinischen Fachgesellschaften sind ein praxisnahes Format, das Zahnärztinnen und Zahnärzten evidenz- und konsensbasierte Entscheidungshilfen bietet. Sie wurden entwickelt, um bei einzelnen Fragestellungen schnell und unkompliziert Orientierung im „Kitteltaschenformat“ zu geben, ohne den zeitaufwendigen Leitlinienprozess durchlaufen zu müssen.

Die Empfehlungen basieren auf der bestverfügbaren Evidenz und werden vor der Veröffentlichung von der DGZMK und der beteiligten Fachgesellschaft geprüft und verabschiedet. Sie sind nicht rechtlich bindend und sollten immer individuell im jeweiligen Patientenfall abgewogen werden. Weitere Kompaktempfehlungen der DGZMK und ihrer Fachgesellschaften finden Sie unter  https://www.dgzmk.de/kompaktempfehlungen

Quelle: DGZMK Endodontie Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
17. Jan. 2025

Der „middle mesial“ Wurzelkanal im ersten Unterkiefermolaren

Morphologie, Prävalenz und Management dieser anatomische Besonderheit bei dem Zahn, der am häufigsten endodontisch behandelt wird
14. Jan. 2025

„All-in-One“-Lösung deckt acht Indikationen ab

Komet Dental: BioRepair als „Standardbehandlungsverfahren auch für anspruchsvolle Patienten“
7. Jan. 2025

Natürliche Regeneration im Zahn vorantreiben

DGET: Prof. Dr. Matthias Widbiller erhält den Hochschulpreis der Zeitschrift Endodontie des Quintessenz Verlags
23. Dez. 2024

Wurzeln, Pulpa, Resorptionen

In der Endodontie 4/2024 geht es neben aktuellen Themen auch um die Zukunft der endodontischen Versorgung
13. Dez. 2024

Kinderzahnheilkunde: Studie zur regenerativen Endodontie untersucht Therapien je nach Ursache

Greifswalder Zahnmedizinerin erhält Forschungspreis aus dem Wissenschaftsfonds 2024
6. Dez. 2024

Erfolgsquoten gegossener Stiftaufbauten

Individuelle Stiftaufbauten sind eine Option bei Wurzelkanälenmit irregulären Querschnittsanatomien
22. Nov. 2024

Externe zervikale Resorption in Unterkiefermolaren mit zusätzlichen Wurzelkanälen

Frühzeitige Diagnose, Behandlung und das Wissen um Ätiologie und physiologische Vorgänge sind wichtig für den Zahnerhalt
12. Nov. 2024

Endo perfekt! Rechnung korrekt?

Ob GOZ pur oder Bema mit Zusatzleistungen, das müssen Zahnärzte und Patienten gemeinsam entscheiden