0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
81 Views

Wurzelkanalbehandlungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Mundgesundheit, sondern auch auf die systemische Gesundheit

Wurzelkanalbehandlung / Spülung des Wurzelkanals.

(c) Prof. Edgar Schäfer

Die Verbindung zwischen endodontischen Erkrankungen und koronaren Herzerkrankungen (KHK) rückt zunehmend in den Fokus der Forschung. Studien zeigen, dass Patienten mit apikaler Parodontitis ein 1,4- bis 5-fach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufweisen. Obwohl ein direkter Kausalzusammenhang bislang nicht belegt ist, verdeutlichen die Daten die Bedeutung einer erfolgreichen endodontischen Therapie – nicht nur für die orale, sondern auch für die systemische Gesundheit.

Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) den aktuellen Forschungsstand zum Thema im Format der „Kompaktempfehlung“ kurzgefasst veröffentlicht.

Endodontische Behandlungen senken systemische Risikofaktoren

Eine apikale Parodontitis ist mit erhöhten Konzentrationen von Entzündungsmarkern im Blutplasma und gesteigertem oxidativem Stress verbunden. Diese Faktoren tragen zur Entwicklung von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen bei, die letztlich eine KHK begünstigen können. Erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen oder Revisionen, die die endodontische Infektion eliminieren, führen nachweislich zu einer:

  • Normalisierung systemischer Entzündungsmarker und Rückgang des oxidativen Stresses.
  • Reduzierung des KHK-Risikos um bis zu 84 Prozent im Vergleich zu unbehandelten endodontischen Infektionen.
  • Verminderung des Sterberisikos aufgrund einer KHK um bis zu 49 Prozent im Vergleich zu unbehandelten endodontischen Infektionen.

Der Präsident der DGET, Prof. Dr. Edgar Schäfer aus Münster, betont in diesem Zusammenhang: „Es ist bekannt, dass durch eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung die erhöhten Serumkonzentrationen wieder auf die Normwerte reduziert werden können.“

Gemeinsame Risikofaktoren und klinische Relevanz

Eine KHK und eine apikale Parodontitis teilen viele Risikofaktoren, darunter ungesunde Lebensgewohnheiten wie Alkohol- und Nikotinkonsum, fettreiche Ernährung sowie systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 oder Hypertonie. Patientinnen und Patienten sollten als wichtiger Beitrag zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen routinemäßig über diese Zusammenhänge aufgeklärt werden.

Kompaktempfehlungen der DGZMK

Die Kompaktempfehlungen der DGZMK und ihrer wissenschaftlichen zahnmedizinischen Fachgesellschaften sind ein praxisnahes Format, das Zahnärztinnen und Zahnärzten evidenz- und konsensbasierte Entscheidungshilfen bietet. Sie wurden entwickelt, um bei einzelnen Fragestellungen schnell und unkompliziert Orientierung im „Kitteltaschenformat“ zu geben, ohne den zeitaufwendigen Leitlinienprozess durchlaufen zu müssen.

Die Empfehlungen basieren auf der bestverfügbaren Evidenz und werden vor der Veröffentlichung von der DGZMK und der beteiligten Fachgesellschaft geprüft und verabschiedet. Sie sind nicht rechtlich bindend und sollten immer individuell im jeweiligen Patientenfall abgewogen werden. Weitere Kompaktempfehlungen der DGZMK und ihrer Fachgesellschaften finden Sie unter  https://www.dgzmk.de/kompaktempfehlungen

Reference: Endodontie Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
17. Jan 2025

Der „middle mesial“ Wurzelkanal im ersten Unterkiefermolaren

Morphologie, Prävalenz und Management dieser anatomische Besonderheit bei dem Zahn, der am häufigsten endodontisch behandelt wird
14. Jan 2025

„All-in-One“-Lösung deckt acht Indikationen ab

Komet Dental: BioRepair als „Standardbehandlungsverfahren auch für anspruchsvolle Patienten“
7. Jan 2025

Natürliche Regeneration im Zahn vorantreiben

DGET: Prof. Dr. Matthias Widbiller erhält den Hochschulpreis der Zeitschrift Endodontie des Quintessenz Verlags
23. Dec 2024

Wurzeln, Pulpa, Resorptionen

In der Endodontie 4/2024 geht es neben aktuellen Themen auch um die Zukunft der endodontischen Versorgung
13. Dec 2024

Kinderzahnheilkunde: Studie zur regenerativen Endodontie untersucht Therapien je nach Ursache

Greifswalder Zahnmedizinerin erhält Forschungspreis aus dem Wissenschaftsfonds 2024
6. Dec 2024

Erfolgsquoten gegossener Stiftaufbauten

Individuelle Stiftaufbauten sind eine Option bei Wurzelkanälenmit irregulären Querschnittsanatomien
22. Nov 2024

Externe zervikale Resorption in Unterkiefermolaren mit zusätzlichen Wurzelkanälen

Frühzeitige Diagnose, Behandlung und das Wissen um Ätiologie und physiologische Vorgänge sind wichtig für den Zahnerhalt
12. Nov 2024

Endo perfekt! Rechnung korrekt?

Ob GOZ pur oder Bema mit Zusatzleistungen, das müssen Zahnärzte und Patienten gemeinsam entscheiden