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„Haltet durch! Gesunde Zähne ein Leben lang“ – 36. Berliner Zahnärztetag am 11. und 12. März 2022 online – Vorträge noch bis Ende März abrufbar

(c) Quintessenz Verlags GmbH

In diesem Jahr laden die Zahnärztekammer Berlin und der Quintessenz Verlag am 11. und 12. März 2022 zum 36. Berliner Zahnärztetag ein, der aufgrund der Corona-Situation nur online stattfinden wird. Nach mehreren erfolgreichen monothematischen Kongressen – Funktion, Endodontie, Parodontologie – heißt es diesmal „Haltet durch! Gesunde Zähne ein Leben lang“. Die wissenschaftlichen Leiter Dr. Juliane von Hoyningen-Huene MSc, Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Berlin, und Prof. Dr. Sebastian Paris, Direktor der Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Charité Berlin, geben im Interview einen Ausblick, was die Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte, aber auch Gäste aus ganz Deutschland erwarten wird.
 

In den vergangenen Jahren hatte der Berliner Zahnärztetag eine eher monothematische Ausrichtung – 2020 war es die Endodontie und in diesem Jahr Parodontologie. Das kam sowohl in Präsenz als auch in diesem Jahr digital sehr gut an. Für 2022 ist das Thema allgemeiner gehalten und versammelt viele Unterthemen. Warum? Und gibt es so etwas wie einen roten Faden?

Prof. Dr. Sebastian Paris: Die Zahnerhaltung ist ein breites Fach mit vielen Aspekten und bestimmt einen Großteil der täglichen Arbeit der meisten Kollegen. Diese Vielfalt findet sich im Kongressprogramm wieder. Was sich wie ein roter Faden durch unsere tägliche Arbeit zieht – das möglichst lange Gesund-Erhalten der Zähne unserer Patienten –, ist auch das übergreifende Thema des Kongresses. Der Titel bezieht sich daher nicht allein auf die mittlerweile ziemlich zermürbenden Pandemiemaßnahmen, sondern ist auch Programm.

„Das Gesund­-Erhalten der Zähne unserer Patienten ist das übergreifende Thema des Kongresses.“

Die Kinderzahnheilkunde wird – auch dank der neuen Kassenleistungen – für die Praxen immer wichtiger. Auch die Seniorenzahnmedizin nimmt in vielen Praxen mit neuen Leistungen und älter werdenden Patienten mehr Raum ein. Hätte es sich nicht angeboten, zu diesen Themen jeweils einen eigenen Zahnärztetag zu machen?

Paris: Natürlich wäre das auch möglich gewesen. So hatte der letzte Brandenburger Zahnärztetag seinen Schwerpunkt bei der Kinderzahnheilkunde. Allerdings bilden die meisten Zahnarztpraxen eher ein breites Behandlungsspektrum ab und nur wenige sind so hoch spezialisiert, dass sie nur bestimmte Altersgruppen behandeln. Daher wollen wir auch die vielen Generalisten unter uns abholen.

Angesichts des demografischen Wandels und des lebenslangen Zahnerhalts wird sich der Behandlungsschwerpunkt in den kommenden Jahren tendenziell immer mehr ins höhere Lebensalter verschieben. Insofern wird die Alterszahnheilkunde für alle Zahnärzte immer relevanter. Letztlich lassen sich viele Konzepte der Kinderzahnheilkunde auch auf hochbetagte Patienten übertragen, sodass es sehr spannend ist, die beiden Enden der Altersspanne unserer Patienten gemeinsam zu betrachten.

Dr. Juliane von Hoyningen-Huene: Wir haben jetzt zu jedem der beiden Gebiete zwei Vorträge im Programm. Wenn das Interesse besonders groß ist, ist nicht ausgeschlossen, dass dann ein eigener Zahnärztetag zu diesen Themen in Zukunft stattfinden wird. Das ist auch eine Chance bei solch einem breit gefächerten Programm: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Wünsche für zukünftige monothematische Zahnärztetage abgeben. Wir nehmen ja auch als Zahnärztekammer immer gerne die Wünsche der Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte entgegen und versuchen, die Zahnärztetage nach den mehrheitlichen Interessen zu gestalten.

36. Berliner Zahnärztetag: „Haltet durch! Gesunde Zähne ein Leben lang“
Freitag/Samstag, 11. und 12. März 2022
Als Online-Kongress
Weitere Informationen zum Programm, zu den Referenten und zu den Teilnahme- und Anmeldemöglichkeiten auf der Veranstaltungsseite des Quintessenz Verlags. Für Online-Teilnehmer gibt es bei Anmeldung bis zum 31. Januar 2022 ein Überraschungspaket.

Die Vorträge können von den angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach dem Kongress noch bis Ende März 2022 abgerufen werden.

In der letzten Session am Samstag befasst sich Prof. Dr. Reinhard Hickel mit der Frage, was nach dem Amalgam kommen könnte. Was hat Sie bewogen, dieses Thema auf die Agenda zu setzen?

Paris: Durch den in der Minamata-Konvention vereinbarten „Phase-Down“ dentaler Amalgame sind deren Einsatzgebiete bereits heute eingeschränkt und es ist absehbar, dass uns Amalgam mittelfristig nicht mehr als Füllungsmaterial zur Verfügung stehen wird. Dennoch ist die Amalgamfüllung noch immer als Standard-Versorgung bei den gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen und vielen Patienten können beziehungsweise wollen den mit Komposit-Restaurationen verbundenen Mehraufwand nicht privat tragen. Somit wird uns das Thema des Vortrags von Prof. Hickel noch lange beschäftigen.
 

Sie legen in Berlin Wert auf den in den vergangenen Jahren erprobten Mix Wissenschaft/Praxis, sowohl in der wissenschaftlichen Leitung als auch bei den Referentinnen und Referenten. Warum?

von Hoyningen-Huene: Zahnmedizin muss von beiden Säulen getragen werden. Diagnostik und Behandlung sollten evidenzbasiert stattfinden, die wissenschaftlichen Grundlagen sollten immer aktualisiert den Kolleginnen und Kolle- gen nahegebracht werden. Und die Erfahrungen aus den Praxen helfen dabei, die Erkenntnisse des Zahnärztetags gleich praktisch umzusetzen.
 

Im Programm finden sich fast paritätisch Referentinnen und Referenten. Ist das Zufall oder haben Sie bewusst darauf geachtet, mehr Referentinnen zu gewinnen?

von Hoyningen-Huene: Wir haben bei der Planung auf ein ausgewogenes Programm geachtet – Praxis und Wissenschaft, weiblich und männlich und auch Referentinnen und Referenten unterschiedlichen Alters. Das ist uns wie ich finde gut gelungen, denn wir möchten, dass sich die Teilnehmer allesamt abgeholt fühlen. Die Teilnehmer sollten sich inhaltlich abgeholt fühlen. Wir haben in Berlin einen paritätisch besetzten Kammervorstand, also liegt auch ein ausgewogenes Fortbildungsangebot nahe.
 

Zum Abschluss des Programms sollen am Samstagnachmittag wieder Fälle aus dem Auditorium diskutiert werden, die Ausschreibung dafür ist schon im vergangenen Jahr gestartet. Was wünschen Sie sich von den Einsendern?

Paris: Wir freuen uns über alle Einsendungen bis Ende Januar. Gerne nehmen wir auch Fälle, bei denen mal etwas schief gegangen ist, denn aus Fehlern lernt man oft am meisten. Häufig sind es auch gerade nicht die technischen oder materialspezifischen Limitationen, welche zu Misserfolgen frühen, sondern zutiefst menschliche.

Frisch erworbene Kenntnisse direkt in die tägliche Arbeit integrieren

Wir alle hoffen, dass der „Berliner“ im März 2022 wieder in Präsenz stattfinden kann. Parallel kann man sich aber auch jetzt schon für eine rein digitale Teilnahme anmelden. Ist das nur der „Plan B“ mit Blick auf die Corona-Pandemie, oder eine Konsequenz aus der positiven Reaktion auf den rein online durchgeführten Kongress im vergangenen Jahr?

von Hoyningen-Huene: Im Moment hoffen wir natürlich auf einen Zahnärztetag in Präsenz, denn alle Kolleginnen und Kollegen freuen sich auf ein persönliches Zusammentreffen. Gleichzeitig haben auch digitale Fortbildungen große Vorteile, insbesondere für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit weiterer Anreise haben so auch die Möglichkeit, am Berliner Zahnärztetag teilzunehmen. Bei der aktuell herausfordernden Situation besteht auch die Chance, den Zahnärztetag auf breitere Füße zu stellen. Wie sich solche Formate in Zukunft entwickeln, wird sich dann zeigen.


Warum sollten sich die Kolleginnen und Kollegen unbedingt für den 36. Berliner Zahnärztetag anmelden?

von Hoyningen-Huene: Gerade das weite Themenfeld sollte alle Kolleginnen und Kollegen ansprechen. Es sind viele Vorträge dabei, die für die tägliche Praxis relevant sind, und alle sollten in der Lage sein, etwas direkt nach dem Kongress in die Arbeit zu integrieren.

Das Interview ist auch im Mitteilungsblatt der Berliner Zahnärzte, Ausgabe 1-2/2022, erschienen.

Udpate 16. Februar 2022: Der 36. Berliner Zahnärztetag wird aufgrund der Corona-Pandemie auch 2022 nur online stattfinden können. Die Vorträge können im Nachgang noch bis Ende März 2022 abgerufen werden. -Red.

Dr. Juliane von Hoyningen-Huene
Dr. Juliane von Hoyningen-Huene
Dr. Juliane von Hoyningen-Huene MSc. absolvierte vor ihrem Studium der Zahnmedizin eine Ausbildung zur Zahntechnikerin, 2007 erhielt sie die Approbation als Zahnärztin. Seit 2009 ist sie als angestellte Zahnärztin in Berlin tätig. 2015 erwarb sie einen Master of Science an der Universität Greifswald, 2018 schloss sie ihre Promotion zum Dr. med. dent. an der Universität Leipzig ab.

Sie ist schon seit ihrer Studienzeit berufspolitisch aktiv und gehört zu den Gründungsmitgliedern des Dentista – Verband der Zahnärztinnen e.V. Im Jahr 2019 wurde sie Präsidentin der Women Dentists Worldwide, einer Section der World Dental Federation (FDI). Dem Kammervorstand der Zahnärztekammer Berlin gehört sie seit 2011 in verschiedenen Funktionen an. Aktuell ist sie für das Referat Praxisführung/BuS-Dienst verantwortlich.

Prof. Dr. Sebastian Paris
Prof. Dr. Sebastian Paris
Charité Universitätsmedizin Berlin/Wiebke Peitz
Prof. Dr. Sebastian Paris ist seit 2016 Wissenschaftlicher Centrumsleiter der Charité, Centrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er studierte von 1998 bis 2003 Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Freie Universität Berlin, Charité. Dort war er nach seiner Approbation von 2004 bis 2008 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie tätig.

Dann wechselte er nach Kiel, wo er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, an seiner Habilitation arbeitete. 2011 habilitierte er sich und erhielt dort die Venia Legendi für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Im folgenden Jahr wurde er in Kiel zum Oberarzt für den Bereich Kariologie und Präventive Zahnheilkunde ernannt und erhielt einen Ruf auf die W3-Professur für Konservierende Zahnheilkunde an der Charité Berlin. Seit 2013 ist er Leiter der dortigen Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die minimalinvasive Kariestherapie, unter anderem durch Infiltration. Für seine Forschungsarbeit erhielt er mehrfach Preise und Auszeichnungen. Von 2019 bis 2020 war er Präsident der European Federation of Conservative Dentistry.

 

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