„Der traditionelle Karl-Häupl-Kongress ist auch in diesem Jahr seiner Bedeutung als die zentrale Fortbildungsveranstaltung der nordrheinischen Zahnärzteschaft gerecht geworden“, fasste Gastgeber Dr. med. habil. Dr. med. dent. Georg Arentowicz, Mitglied des Vorstands der Zahnärztekammer Nordrhein (ZÄK NR) und verantwortlich für die zahnärztliche Fortbildung, den erfolgreichen Kongress zusammen. Der Kongress fand Anfang März im Kölner Gürzenich statt hat und war mit 900 Teilnehmenden gut besucht. Neben Zahnärztinnen und Zahnärzten nahmen zahlreiche zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) an dieser Fortbildungsveranstaltung teil. 21 Aussteller aus der Dentalbranche stellten beim Kongress die neuesten innovativen Produkte vor.
„In Vorträgen hochrangiger und erfahrener Vortragender aus Deutschland und der Schweiz konnten die Synergien der Behandlungsmöglichkeiten in den Praxen und an den Universitäten aufgezeigt werden“, so Arentowicz. „Eine optimale Patientenversorgung und ein effizientes Praxismanagement sind auch für unsere zahnmedizinischen Fachangestellten wesentlich. Das rege Interesse an unserem Kongress bestätigt, dass unsere Themenauswahl den Wissensbedarf in den Praxen genau trifft“, ergänzt Dr. Jürgen Weller, Mitglied des Vorstands der ZÄK NR und verantwortlich für die ZFA-Fortbildung.
Implantatversorgung von Risikopatienten
Von aktueller Bedeutung war der Vortrag „Implantatversorgung von Risikopatienten: eine Aufgabe für Generalisten und Spezialisten" von Prof. Dr. Dr. Knut Grötz. Bei Tumorpatienten und Patienten mit Osteomyelitis kann heute eine individuelle Implantatindikation gestellt werden, die ausgehend von geeigneten Implantationszeitpunkten und -techniken eine sichere Langzeitprognose gewährleistet, so die Kernbotschaft des Vortrags. Eine interdisziplinäre Kooperation zwischen Praxen und universitären Einrichtungen bildet dabei die Grundlage für eine erfolgreiche Rehabilitation der Patienten.
Quo vadis Prothetik
Ein weiterer Vortrag trug den Titel „Quo vadis Prothetik – zwischen Praxis und Wissenschaft", den Prof. Dr. Daniel Edelhoff von der Ludwig-Maximilian-Universität München hielt. Der bekannte Referent stellte den digitalen Workflow vor, der hochästhetische und funktionelle keramische Versorgungen ermöglicht.
Zunächst wird die geplante prothetische Versorgung virtuell in einem dynamischen Gesichtsscan simuliert und mit dem Patienten besprochen. Nach Präparation der Zähne und Scannen der Mundsituation werden die digitalen Daten unmittelbar an das zahntechnische Labor übertragen, in dem aus unterschiedlichen keramischen Werkstoffen Zahnersatz angefertigt wird.
Trotz der mittlerweile sehr gut funktionierenden digitalen Techniken werden die analogen handwerklichen Fähigkeiten des zahnärztlichen Behandlers auch in Zukunft von grundlegender Bedeutung sein, resümiert Prof. Dr. Edelhoff.
Standespolitische Herausforderungen
Einen Blick auf die standespolitischen Herausforderungen warf Kammerpräsident Dr. Ralf Hausweiler: „Anstatt – wie versprochen – gegen die dringend notwendige Regulierung der I-MVZ vorzugehen, baut Minister Lauterbach eine staatliche Parallelstruktur auf. Gesundheitskioske und kommunale MVZ schlucken Millionen für eine völlig überflüssige Struktur, die wir zur Bekämpfung der Volkskrankheit Parodontitis bei unseren Patienten so dringend bräuchten.“
Karl-Häupl-Kongress 2024 Online und Termin für 2025
Nach dem Kongress ist vor dem Kongress: Am 30. November 2024 findet der Karl-Häupl-Kongress Online unter dem Titel „Sinnvolle Behandlungsstrategien: Wie weit dürfen Leitlinien eingrenzen?“ statt. Namhafte Referentinnen und Referenten präsentieren aktuelle Therapien und Leitlinien der modernen Zahnmedizin. Der Karl-Häupl-Kongress 2025 ist auch schon terminiert, dieser findet am 22. März 2025 statt.