0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
7539 Aufrufe

Vorschläge der BZÄK für eine bessere Versorgung für Menschen mit Behinderung, medizinischem Unterstützungsbedarf, Hochbetagte und Pflegebedürftige

(c) Justinboat.29/Shutterstock.com

In den vergangenen Jahren sind schon erste, wichtige Schritte für die zahnärztliche Versorgung von Pflegebedürftigen und Hochbetagten, aber auch Menschen mit Behinderungen und erhöhtem Unterstützungsbedarf erfolgt. Aber es bleibt noch viel zu tun. Konkreter politischer Handlungsbedarf besteht zum Beispiel bei der zahnärztlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf, so die Bundeszahnärztekammer (BZÄK).

Für eine uneingeschränkte Partizipation hat die BZÄK Ende April 2022 Aufforderungen an die Gesundheitspolitik veröffentlicht, sich für die erforderlichen Lösungen einzusetzen:

  1. Versorgung in stationären Behinderteneinrichtungen: Immer wieder müssen Kooperationsverträge in Behinderteneinrichtungen abgelehnt werden, weil diese auf Pflegeeinrichtungen begrenzt sind. Hier ist eine Erweiterung auf Behinderteneinrichtungen sinnvoll.
     
  2. Medizinische Behandlungszentren und Sozialpädiatrische Zentren: Der Gesetzgeber hat für die medizinische Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) geschaffen, für erwachsene Patientinnen und Patienten mit Behinderung Medizinische Zentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB), in denen bislang keine Zahnmedizin stattfinden darf. Eine Weiterentwicklung ist erforderlich.
     
  3. Ambulant tätige Anästhesisten: Pflegebedürftige Ältere und Personen mit geistiger Behinderung benötigen häufig eine zahnärztliche Behandlung in Allgemeinanästhesie. Es ist sehr schwierig, für diese oft in ambulanten OP-Zentren durchgeführten Behandlungen Anästhesisten zu gewinnen. Grund ist deren Budget-Deckel. Der Gesetzgeber muss diese Formen der Allgemeinanästhesie außerhalb der Gesamtvergütung einordnen.
     
  4. Schnittstelle Zahnmedizin und Krankenhaus: Bei vielen Patientinnen und Patienten mit Behinderung liegen große allgemeinmedizinische Beeinträchtigungen vor, so dass die zahnärztliche Behandlung in Allgemeinanästhesie nur unter stationären Bedingungen möglich ist, ebenso bei Pflegebedürftigen und Patienten mit schweren Allgemeinerkrankungen. Die stationäre Versorgung hält jedoch keine gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür vor. Es existieren weder passende DRGs noch die gesetzliche Möglichkeit, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte als Belegzahnärzte in Krankenhäusern tätig werden können. Eine Gesetzesänderung ist erforderlich.
     
  5. Vergütung von Leistungen bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen: Die ambulante zahnmedizinische Behandlung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung im Wachzustand ist sehr aufwendig, bindet viel Personal und Zeit. Dies wird nicht abgebildet.
     
  6. Betreuung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen: Die zahnärztliche und präventive Betreuung von Pflegebedürftigen und Personen mit Behinderung muss weiter intensiviert werden, da ihre Mundgesundheit signifikant schlechter ist als allgemein. Die Approbationsordnung Zahnmedizin und die Curricula könnten dies berücksichtigen. Weitere Schnittstellen wären akutgeriatrische Krankenhausstationen und die Entwicklung weitergehender Konzepte in der aufsuchenden Versorgung.

 

Quelle: BZÄK Interdisziplinär Alterszahnmedizin Politik Nachrichten

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
3. Juni 2024

„Check-Up“ erreicht wichtigste Zielgruppen nicht

IQWiG-Report empfiehlt Anpassungen und geeignetes Informationsangebot
30. Mai 2024

„Die Europäische Aligner-Gesellschaft ist erwachsen geworden“

EAS-Kongress in Valencia feierte mehr als 1.300 Teilnehmende im Februar 2024 in Valencia
28. Mai 2024

Forscher werben für „Berührungsmedizin“

Wirksamkeit professioneller Berührung nachgewiesen – Integration in verschiedene Fachgebiete empfohlen
28. Mai 2024

Vom Säugling bis ins hohe Alter: fünf Tipps für gesunde Gelenke

Unreife Hüfte, X- und O-Beine werden heute früher erkannt und besser behandelt
27. Mai 2024

„Endo ist überall und alles ist Endo!“

Die aktuelle Ausgabe 2/2024 der Endodontie zeigt Zusammenhänge zur Allgemeinen Gesundheit auf
23. Mai 2024

Lückenschluss für die zahnärztliche Weiterbildung

Der erste Masterstudiengang „KFO & Alignertherapie“ startet im September 2024
22. Mai 2024

Die 66. „Sylter Woche“: Implantate – eine Basis, viele Möglichkeiten

Aspekte rund um die Implantologie und ein Golfturnier für den guten Zweck
21. Mai 2024

Unfälle mit E-Scootern um fast 50 Prozent gestiegen

DGMKG: Folgen sind oft Brüche im Gesicht – auch im Bereich des Kiefers oder der Augenhöhlen