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Gemeinsamer Bericht der EFP und World Heart Federation mit aktuellen Erkenntnissen und Empfehlungen für Ärzte, Zahnärzte und Patienten

Die European Federation of Periodontology (EFP) und die World Heart Federation haben einen Konsensusbericht herausgegeben, der aktuelle Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Parodontal- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen enthält und Empfehlungen zur Prävention und Therapie gibt.

Originalpublikation: Journal of Clinical Periodontology, Volume 47. DOI: https://doi.org/10.1111/jcpe.13189


Der Konsensartikel, der Anfang Februar 2020 in den jeweiligen wissenschaftlichen Publikationen der beiden Verbände – dem Journal of Clinical Periodontology und Global Heart – veröffentlicht wurde, ist das Ergebnis des Perio-Kardio-Workshops, der im Februar 2019 in Madrid stattfand und mehr als 20 Experten der beiden Organisationen zusammenbrachte.

Fast jeder zweite Mensch hat Parodontitis

Sowohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch Parodontitis sind demnach chronische, nicht übertragbare Krankheiten. Parodontitis hat eine globale Gesamtprävalenz zwischen 45 und 50 Prozent, ihre schwere Form betrifft 11,2 Prozent der Weltbevölkerung. Damit ist sie die sechsthäufigste menschliche Krankheit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit für 17,9 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich (ein Drittel aller Todesfälle), mit 3,9 Millionen in Europa machen sie dort 45 Prozent aller Todesfälle aus. Der Prozentsatz der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist in Europa nicht nur aufgrund der alternden Bevölkerung höher, sondern auch aufgrund des westlichen Lebensstils mit schlechter Ernährung (mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten, Salz und raffiniertem Zucker), Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel. Einige dieser Faktoren sind auch lebensstilbedingte Risikofaktoren für Parodontalerkrankungen. Darüber hinaus hebt der Bericht gemeinsame genetische Risikofaktoren für die beiden Krankheiten hervor.

Worauf bei der Patientenaufklärung zu achten ist

Der Bericht stellt fest, dass schwere Parodontitis unabhängig und signifikant mit kardiovaskulären Erkrankungen aller Ursachen und mit der kardiovaskulären Mortalität in verschiedenen Populationen assoziiert ist. Hier werden vor allem die Bakteriämie und die damit verbundenen systemischen Entzündungsfolgen ins Feld geführt, sowie Erhöhungen des C-reaktiven Proteins und des oxidativen Stresses.

Patienten mit Parodontitis sollten darauf hingewiesen werden, dass sie ein höheres Risiko haben, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen - einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall - zu leiden, und dass sie aktiv mit Risikofaktoren (wie Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Blutdruck und einer Ernährung mit hohem Gehalt an gesättigten Fetten und raffiniertem Zucker) umgehen sollten.

Darüber hinaus sollten Patienten, die sowohl an Parodontitis als auch an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, darüber informiert werden, dass sie möglicherweise ein höheres Risiko haben, spätere kardiovaskuläre Komplikationen zu erleiden, und dass sie sich daher an die empfohlenen zahnärztlichen Regelungen zur Vorbeugung, Behandlung und Erhaltung halten sollten.

Im April 2020 wird die EFP auf Grundlage dieses Konsensberichts eine Informationskampagne starten. Ziel ist, spezifische Materialien für Zahnärzte, Ärzte und Patienten, die sowohl Zahnarztpraxen als auch Arztpraxen besuchen, bereitzustellen.

Titelbild: shutterstock.com/uzhursky
Quelle: EFP Parodontologie Nachrichten Zahnmedizin Interdisziplinär

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