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Förderverein Zahntechnik e.V. engagierte sich zum Tag des Handwerks 2022 in Regensburg

Carolin Hamperl, 16 Jahre, auf dem Tag des Handwerks in Regensburg: „Das Zahntechnikerhandwerk hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, aber das durfte ich heute kennenlernen und finde es sehr interessant.“

(c) Förderverein Zahntechnik e.V.

Der Förderverein Zahntechnik e.V. erhielt von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz den Auftrag, Mitte September 2022 beim „Tag des Handwerks 2022“ das Zahntechnikerhandwerk zu vertreten. Mit viel Engagement der Mitglieder des Fördervereins sowie der Unterstützung durch die Firmen Zirkonzahn und Vita konnte der Handwerksberuf auf dem Gelände der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg hochmodern und innovationsfreudig präsentiert werden. Die Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, die sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen, deren Eltern und Vertreter der Politik. Das Fazit: Viele begeisterte Menschen, die den zahntechnischen Beruf so „gar nicht auf dem Schirm“ hatten.

Unterwegs für die Zahntechnik

 

„Wiederholungstäter“ beim Tag des Handwerks in Regensburg ist ZTM Michael Zangl aus Cham. In Folge 16 des Zahntechnik-Podcasts „Dental Lab Inside“ mit Dan Krammer hat er von seinen Erfahrungen und Plänen erzählt und berichtet, wie es ihm gelingt, junge Menschen als Azubis zu gewinnen und gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und zu halten. Den Podcast gibt's hier und überall, wo's Podcasts gibt.

Sehr oft werden in der Zahntechnik Stimmen laut, dass dieser tolle Beruf in der Gesellschaft zu wenig Stellenwert habe und daher schlichtweg nicht wahrgenommen werde. Dies führe wiederum dazu, dass viele Menschen glauben, dass die neuen Zähne „vom Zahnarzt gemacht“ werden – ohne Kenntnis davon zu haben, wie und mit welchem Aufwand. Andereseits herrscht eigentlich in jedem Labor Fachkräftemangel. Ergo geht es darum, Aufmerksamkeit zu bekommen und den Beruf des Zahntechnikers in einem angemessenen Rahmen vorzustellen. Großbetriebe und Industrie sind seit Jahren auf Berufsmessen und an Schulen aktiv, um auf sich aufmerksam zu machen und Talente für sich gewinnen zu können. Das hat zur Konsequenz, dass das Handwerk und speziell die Zahntechnik dabei leer ausgehen oder sich bei der Nachwuchsgewinnung mit dem Zufall zufriedengeben müssen.

Jeden dritten Samstag im September

Doch das Handwerk sieht längst nicht mehr nur tatenlos zu. Seit elf Jahren ruft der Zentralverband des Deutschen Handwerks immer am dritten Samstag im September zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Die Idee zu einem solchen Aktionstag entstand im Rahmen der Imagekampagne für das deutsche Handwerk, die vom Deutschen Handwerkskammertag (DHKT) vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde.

Die unterschiedlichsten Gewerke haben an dem Aktionstag die Möglichkeit, ihre Leistung und ihre Vielfalt anhand verschiedener Aktionen der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Hinzu gesellen sich viele deutsche Handwerkskammern (HWK), die anlässlich des „Fests zum Tag des Handwerks“, die Innungen, aber auch Betriebe der unterschiedlichsten Branchen dazu aufrufen, sich dem Konkurrenzkampf um potenzielle Auszubildende zu stellen.

Zahntechnik im Jahr 2022

In Regensburg bekam am 17. September 2022 der Förderverein Zahntechnik e.V. (nach 2019 zum wiederholten Mal) von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz die Verantwortung übertragen, das Zahntechnikerhandwerk der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Mitglieder des Fördervereins Zahntechnik e.V. zeigten dort mit viel Engagement und Ideenreichtum, aber auch Dank der Unterstützung zweier renommierter Dentalfirmen, was die Zahntechnik im Jahr 2022 ausmacht. So stellte das Unternehmen Zirkonzahn einen vollausgestatteten Laborbus mit subtraktiver Fertigungsmaschine, einem 3-D-Drucker, Scan-ner, CAD/CAM-Arbeitsplatz und Outdoorbildschirm zur Verfügung (Abb. 1 und 2). Vita steuerte hingegen Keramikmassen und sämtliches Zubehör bei (Abb. 3). Die Broschüre „Berufswunsch Zahntechnik“ stammte wie bereits im Jahr 2019 vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. An Stehtischen des Fördervereins Zahntechnik e.V. lagen viele Fachjournale der Dentalbranche aus, die beim fachfremden Publikum mit Interesse wahrgenommen und bestaunt wurden. Mit großem Interesse erfolgte die Übergabe eines individuell gefertigten Sport-Mundschutzes mit dem Logo der Eisbären Regensburg an Peter Holmgren (Ex-Torhüter und derzeitiger Referent der Geschäftsführung der Eisbären Regensburg) am Stand des Fördervereins Zahntechnik e.V. vor der versammelten Presse, allen HWK-Funktionären und anwesenden Kommunal- und Landespolitikern (Abb. 4 und 5). Dieser war im Vorfeld im Auftrag der Praxis Dr. Lehner von der Zahntechnik-Cham für Holgrem angefertigt worden.

Dem Förderverein Zahntechnik e.V. wurde zusätzlich noch die Möglichkeit gegeben, direkt über das Zahntechnikerhandwerk zu berichten. „Wie digital ist mein Handwerk“ lautete der Titel des Vortrags, den ZTM Michael Zangl zur besten Stunde vortragen konnte. Etwa 300 Besucher ließen sich so über den aktuellen Status Quo der Zahntechnik informieren.

Außerhalb der Komfortzone begeistern

Die Mitglieder des Fördervereins Zahntechnik e.V. sind an diesem Tag aus der gewohnten Komfortzone klassischer dentaler Veranstaltungen herausgetreten und haben sich in das Getümmel aus Eltern, jungen Menschen, Lehrern und nicht zuletzt politischen Entscheidungsträgern gestürzt, um das Zahntechnikhandwerk zu repräsentieren. Vertreten wurde der Förderverein Zahntechnik e.V. – und somit das Zahntechnikerhandwerk – an diesem Tag des Handwerks von der Zahntechnikerin Esin Sentürk, den Zahntechnikern Christian Riedler und Nico Heinrich, den Zahntechnikmeistern Michael Zangl, Matthias Berghammer und Michael Schreyer und dem Vorsitzenden des Fördervereins, Alexander Schade.

Der „Tag des Handwerks“

Ob Brezeln backen, einen Flaschenträger bauen, Autos per Virtual Reality lackieren, kleine Metallobjekte anfertigen, schicke Frisuren selbst ausprobieren, oder Zähne CAD/CAM-gestützt designen oder aus Keramik schichten – die Besucher konnten beim Fest zum „Tag des Handwerks“quer durch das Angebot handwerklicher Berufe ihr Können oder ihre zukünftige Profession testen und verschiedene Gewerke praktisch erleben. Genau das war das erklärte Ziel der Handwerkskammer, die gemeinsam mit Innungen und dem Förderverein für Zahntechnik e.V. diesen Tag des Handwerks initiierte. Rund 1.300 Besucher waren der Einladung gefolgt, um sich zu informieren, wie facettenreich das Handwerk aufgestellt ist. „An diesem Tag zeigt das Handwerk was in ihm steckt“, eröffnete Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, das Fest. Wie wichtig das ist, zeigen die Tendenzen, dass es dem Handwerk an qualifiziertem Fachpersonal und Nachwuchs magelt. Und das ist besonders deshalb schmerzhaft, da das Handwerk trotz der aktuellen Krisen nach wie vor viele Aufträge habe, doch es mangelt es an Fachpersonal, die diese ausführen können.

Die Wichtigkeit des Handwerks für die Region betonte auch der Regierungspräsident der Oberpfalz, Walter Jonas in seiner Funktion als Schirmherr des Events: „Das Handwerk ist elementarer Bestandteil einer gesunden und leistungsfähigen Wirtschaft. Ohne das Handwerk gäbe es nichts zu essen, wir hätten keine Wohnungen, wir hätten keine Betten, Autos und vieles mehr.“ Angesichts dessen appellierte auch Jonas, gemeinsam mehr junge Menschen für den Wirtschaftszweig zu begeistern, „denn eine Zukunft ohne das Handwerk wird es nicht geben.

Besucherstimmen

Auf Wunsch der Quintessenz Zahntechnik wurden Besucher des Stands des Fördervereins Zahntechnik e.V. gebeten, ein kurzes Statement abzugeben. Carolin Hamperl (16 Jahre) aus Zeitlarn (Aufmacher), war mit der ganzen Familie zum Tag des Handwerks gekommen, und schilderte ihre Eindrücke wie folgt: „Vor allem in meinem Alter, mit 16 Jahren, ist die Berufswahl ein sehr wichtiges Thema. Deshalb bin ich heute hier, um mich zu informieren. Das Zahntechnikerhandwerk hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, aber das durfte ich heute kennenlernen und finde es sehr interessant. Das Metzgerhandwerk würde mich auch interessieren, mein Vater ist selbst Metzger. Mal sehen, was ich später mache.“
Der 16-jährige Elias (Abb. 6) hatte sich alleine aufgemacht, um beim „Tag des Handwerks“ Impulse für seine Zukunft zu bekommen: „Der Stand der Zahntechniker war sehr cool und spannend. Was mich beeindruckt hat, das ist, dass das Handwerk auch sehr digital ist und nicht nur händisch gearbeitet wird. Beim Modelle scannen und digital bearbeiten habe ich gemerkt, dass die Software sehr intuitiv ist und das hat mir echt gefallen. Darum könnte ich mir auch vorstellen, diesen Beruf zu erlernen.“
Yavuz K. (Abb. 9), 43-jähriger Vater zweier Söhne war gekommen, um zu sehen, welche Möglichkeiten sich seinem Nachwuchs böten. Sein Fazit: „Mir hat der Tag des Handwerks sehr gut gefallen. Man hat hier viel Einblicke in diverse Berufe bekommen, sehr praxisnah, mit vielen Möglichkeiten Dinge zu sehen und auch selbst mitzumachen, echt klasse. Ich finde das die Zahntechnik ein sehr kreativer Beruf ist, bei dem man ziemlich individuell Zähne gestalten kann und dadurch sich selbst mit einbringen kann. Zudem finde ich die digitale Technik, die dabei verwendet wird, auch sehr interessant. Ich werde meinen Kindern definitiv empfehlen, sich die einmal mit der Zahntechnik auseinanderzusetzen, da dies ein sehr interessanter Beruf ist.“

Fazit

Der Förderverein Zahntechnik e.V. beobachtet auch, dass das Zahntechnikerhandwerk leider oft zwischen Zahnarzt und Patient verschwindet. Demnach wissen viele gar nicht, wo der Zahnersatz eigentlich herkommt und wie spannend und digital das zahntechnische Gewerk ist. Um diese Aspekte zu präsentieren, war der Förderverein Zahntechnik auf dem Tag des Handwerks vertreten. Natürlich aber auch, um die kreativen und manuellen Aspekte der zahntechnischen Tätigkeit zu demonstrieren. Viele Jugendliche und Berufssuchende haben vorbeigeschaut, und es konnten auch mit einigen Eltern gute Gespräche geführt werden.

Eltern als wichtige Einflussgeber

Umfangreiche Quellen wie die Shell Jugendstudie belegen, dass es die Eltern sind, die mit großem Abstand die wichtigsten Einflussgeber auf die Berufswahl der Kinder sind. Es sind also so scheinbar kleine Bemühungen wie die Teilnahme an einem Tag des Handwerks, mit dem sich ein Handwerk und sein Anliegen bei den Menschen bekannt machen kann, die für die Berufswahl des Nachwuchses entscheidend sind: den Eltern. Denn genau diese „Zielgruppe“ ist in großem Maße auf Veranstaltungen und Aktionstagen wie dem hier vorgestellten zugegen. Es gilt also, ernsthaft über die Zielgruppenansprache nachzudenken. Dafür muss die Zahntechnik unbedingt über ihren Tellerrand hinausschauen und sich an Aktionen wie einem Tag des Handwerks beteiligen. Ein solches Engagement sollte Schule machen, wenn die Zahntechnik Nachwuchs gewinnen und weiterhin bestehen möchte.

Quelle: Förderverin Zahntechnik e.V. Zahntechnik Unternehmen Dentallabor Menschen

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