Zu einer besonderen Präsentation vor der Internationalen Dental-Schau in Köln hatte Camlog am 22. Januar 2019 Vertreter der Presse nach Wimsheim eingeladen. Zu erfahren und zu sehen gab es Neues aus dem Unternehmen und erste Einblicke zu einem neuen Produkt.
Für viele Kunden und den Markt ist wohl eine Personalie die wichtigste Nachricht: Michael Ludwig, Geschäftsführer und Mit-Gründer des Unternehmens, wird zum Jahresende 2019 nach 20 Jahren Camlog seine Position an seine langjährigen Mitarbeiter Markus Stammen (48), Director CAD/CAM & IT, und Martin Lugert (48), Gesamtvertriebsleitung Deutschland, abgeben und sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen, dem Unternehmen aber als Berater weiter erhalten bleiben. Beide sind schon zum 1. Januar 2019 als Geschäftsführer berufen worden.
Für den Erfolg und das Besondere maßgeblich verantwortlich
Damit wird sich im Jubiläumsjahr eine Persönlichkeit aus dem aktiven Geschäft zurückziehen, die für den Erfolg des Unternehmens und für dessen ganz besonderen Charakter maßgeblich verantwortlich zeichnet. Das wurde auch in den Präsentationen des Tages deutlich, in denen Ludwig das neue Verwaltungsgebäude, das neue Konzept des Arbeitens und natürlich die Positionierung „seines“ Unternehmens für die Zukunft und seine Nachfolger präsentierte, aber auch auf die Anfänge 1999 einging. Ohne ihn wäre die spezielle Camlog-Kultur sowohl gegenüber den Mitarbeitern als auch gegenüber den Kunden nicht denkbar. Und Ludwig hat Camlog hier erneut sehr weit vorne positioniert, was Unternehmenskultur und Zukunftsorientierung angeht.
„Ich freue mich sehr, dass wir diese zwei Positionen aus unseren eigenen Reihen besetzen konnten“, so Dr. René Willi, Mitglied und Delegierter des Verwaltungsrates der Camlog Holding AG, der den Wechsel ankündigte. Alle drei hätten für das Unternehmen sehr viel geleistet und mit dem neuen Team an der Spitze sei man für eine weitere erfolgreiche Unternehmensentwicklung sehr gut aufgestellt.
Willi informierte auch über die bereits weitgehend abgeschlossene Neuorganisation des internationalen Geschäfts, vor allem Asien sei ein stark wachsender Markt. 2018 sei zudem für Camlog erneut ein erfolgreiches Jahr mit einer Wachstumsrate „über dem Markt“ gewesen. Ludwig betonte, dass ohne das Engagement von Henry Schein als starkem Partner eine so erfolgreiche Entwicklung wie in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen sei.
Konische Spitze, verschlanktes Bohrprotokoll
Aber auch auf der Produktebene wurde eine interessante Neuheit vorgestellt. „Progressive Line“ heißt das neue Implantatdesign, das es sowohl für das Camlog- wie für das Conelog-Implantatsystem geben wird. Aktuell ist das an der Spitze konische und im oberen Teil zylindrische Implantatdesign mit einem selbstschneidenden Gewinde bereits im Camlog-System mit maschiniertem Rand verfügbar.
Chief Marketing Officer Holger Essig und Entwickler Christian Rähle stellten die neue Progressive Line vor. Hervorzuheben seien neben dem Design das entsprechend der Kundenwünsche verschlankte Aufbereitungsprotokoll, zu dem auch ein neuer Bohrer gehört, und die einfache prothetische Versorgung: Die Implantat-Abutment-Verbindung und die prothetischen Teile sind identisch mit dem von Camlog und Conelog bereits bekannten und bewährten Portfolio, auch die bewährte Promote-Oberfläche kommt bei Progressive Line zum Einsatz. Das neue Implantat hat besondere Stärken im weichen Knochen, wo es sich durch eine hohe Primärstabilität auszeichne. Im harten Knochen ersetze der neuartige „Dense Bone Drill“ den Gewindeschneider.
Anwender sieht hohes Potenzial für neues System
Dr. Frederic Hermann aus Zug in der Schweiz konnte als einer der ersten Testanwender des neuen Implantats über erste Erfahrungen und Dokumentationen berichten. Er hat das Implantat seit Juni 2018 bei inzwischen 32 Patienten (47 Implantate) eingesetzt. Für ihn hat Progressive Line aufgrund seiner zahlreichen Vorteile zum Beispiel im weichen Knochen und seiner guten Handhabung in Insertion und Prothetik das Potenzial, zu einem der modernen Systeme für alle gängigen Indikationen in der Praxis zu werden. Die schlanke konische Spitze sei besonders für den Einsatz bei Sofortimplantationen im schmalen oder konkaven Oberkiefer geeignet.
Offizieller Start auf der IDS
Offizieller Verkaufsstart für Progressive Line ist auf der IDS vom 11. bis 16. März 2019 in Köln am Stand des Unternehmens in Halle 11.3 – wo sich Camlog gemeinsam mit BioHorizons auf einer vergrößerten Fläche den Kunden präsentieren wird, wie Essig ankündigte. Dort können bei Voranmeldung alle Features des Implantats bei einem eigenhändigen Test mit Sawbone erlebt werden (Anmeldungen per E-Mail an kim.ebert@camlog.com).
Neue Arbeitskultur, attraktiver Arbeitgeber
Ein Rundgang durch den Neubau veranschaulichte die neue, offene Arbeitskultur, die den Mitarbeitern kreative Freiräume eröffnet und ein vernetztes, kommunikatives Arbeiten ebenso fördert, wie sie konzentriertes und zurückgezogenes Arbeiten ermöglicht. Die moderne Ausstattung bei Möbeln, Technik, Räumen und Besprechungsinseln erlaubt individuelles Arbeiten in unterschiedlichen Teams. „Produktive Arbeit findet in jeder geeigneten Umgebung statt“, so Ludwig, und das gelte auch für die Chefetage – es gibt für die Führungsspitze keine abgeschlossenen Büros mehr. „Ich sehe jetzt in einer Woche mehr Mitarbeiter als früher in mehreren Monaten“, so Ludwig.
Wichtiger Faktor im Wettbewerb
Für ihn ist diese Mitarbeiterorientierung, die das Unternehmen von Anfang an ausgezeichnet habe („Führen mit Herz – Steuern mit Verstand“, so sein Motto), auch ein wichtiger Faktor im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte. „Wir sitzen hier in einer starken Region mit vielen großen Arbeitgebern wie Porsche. Wenn wir für uns die besten Mitarbeiter gewinnen und halten wollen, müssen wir auch ein moderner, innovativer Arbeitgeber sein“, so Ludwig. Die Ansprüche nicht nur der jungen Fachkräfte hätten sich verändert, ein gutes Arbeitsklima sei heute wichtiger als ein hohes Gehalt.
Camlog sei in einem schon bei der Gründung 1999 starken Wettbewerbsmarkt ein erfolgreiches Unternehmen geworden, weil es nicht nur gute Produkte geliefert habe (ein Rundgang durch die Produktion machte die hohen Qualitätsstandards anschaulich), sondern auch immer anders als die Anderen gewesen sei. Dieser Spirit habe sich auf die Kunden übertragen – „und das Beste ist immer noch die persönliche Weiterempfehlung“. MM