Unternehmen spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Gestaltung von Lösungen zur Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflegeaufgabe geht, teilt das Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V. (KDA) mit. Um zu erfahren, welche Maßnahmen aktuell in Unternehmen in Nordrhein-Westfalen (NRW) umgesetzt werden, welche Effekte sich dabei zeigen und wie sich Strukturen der Vereinbarkeit verändern und anpassen lassen, hat das Servicezentrum des Landesprogramms Vereinbarkeit von Beruf und Pflege NRW eine Studie in Auftrag gegeben. Durchgeführt wurde sie vom Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen.
Erfahrungen 341 Unternehmen zur Vereinbarkeit
Unter dem Titel „Wie gestalten Unternehmen in NRW Vereinbarkeitsstrukturen von Beruf und Pflege“ zeigt die Studie, welche Erfahrungen 341 Unternehmen aus allen Teilen des Bundeslandes zur Vereinbarkeit gemacht haben. Darunter sind sowohl Unternehmen, die bereits die „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege” unterzeichnet haben, als auch solche, die die Möglichkeiten des Landesprogramms zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW noch nicht nutzen.
Relevanz der Vereinbarkeit
Deutlich wird die Relevanz von Vereinbarkeit: Alle befragten Unternehmerinnen und Unternehmer sind sich darin einig, dass es immer wichtiger wird, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Damit sollen Fehlzeiten bei Mitarbeitenden verringert werden. Gleichzeitig erhoffen sich die Arbeitgebenden, mit Vereinbarkeitslösungen ihre Attraktivität etwa bei der Personalgewinnung verbessern zu können. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Diese Erwartungen werden erfüllt.
Effekt auf die interne Sensibilisierung
Ein Erfolg, der nach ersten Informationen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit im Betrieb schnell messbar wird: 87,6 Prozent der befragten Charta-Unterzeichnenden sehen einen Effekt auf die interne Sensibilisierung für das Thema Vereinbarkeit. Dadurch werden nicht nur die vielfältigen privaten Engagements der Mitarbeitenden sichtbarer, es steigt auch das Verständnis für die Bedürfnisse vereinbarender Mitarbeiter im Team. Die Bereitschaft zur Unterstützung wird deutlich: Im Schnitt sind 85,7 Prozent der Arbeitgeber und der Belegschaft in Betrieben, die sich für Vereinbarkeitslösungen einsetzen, bereit, Mitarbeitende bei der Vereinbarkeit zu unterstützen. Zudem scheint es Verbesserungen in der Qualität der Unterstützung zu geben, berichten 82,9 Prozent der Unternehmen.
Fast 80 Prozent sehen positiven Effekt auf Personalgewinnung und -bindung
Beim wichtigen Punkt Personalgewinnung und Personalbindung geben 79,4 Prozent der befragten Arbeitgebenden an, dass die Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege einen spürbaren Effekt auf eine positivere Außendarstellung haben.
Diese Werte sind bei Vereinbarkeitspartnern deutlich höher als bei Unternehmen, die das Thema Vereinbarkeit noch nicht erkannt haben. Die Arbeitgeber beschreiben zudem weitere positive Effekte, wenn das Unternehmen Maßnahmen zur Vereinbarkeit umsetzt. Detaillierte Informationen dazu finden sich im zusammenfassenden Ergebnisbericht „Wie gestalten Unternehmen in NRW Vereinbarkeitsstrukturen von Beruf und Pflege“.
Bei Fragen zur Unternehmensbefragung oder zum Landesprogramm Beruf & Pflege NRW steht das Servicezentrum des Landesprogramms im KDA per Mail berufundpflege@kda.de zur Verfügung.