Der TI-Pauschale, die von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung scharf kritisiert wurde, können andere Institutionen durchaus etwas abgewinnen. Der GKV-Spitzenverband begrüßt die nun vom Bundesgesundheitsministerium festgelegte TI-Pauschale grundsätzlich als weiteren wichtigen Schritt zur Förderung der Digitalisierung des Gesundheitswesens in den ärztlichen Praxen.
Positiv zu bewerten sind laut GKV-Spitzenverband die neue Anreize, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Allerdings seien die erstatteten Beträge, die aus den Beiträgen der gesetzlich Versicherten und Arbeitgebenden finanziert werden, aus GKV-Sicht nach wie vor eher zu hoch – hier gehen die Meinungen beträchtlich auseinander.
Pauschale und Kürzungen geben klare Anreize in Richtung Digitalisierung

Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband: „Die TI-Pauschale setzt für Praxen und Apotheken klare finanzielle Anreize, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Das Bundesgesundheitsministerium ist also offenbar entschlossen, die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Auch wenn die Pauschalen sehr auskömmlich bemessen sind, erwarten wir, dass es durch die neue Finanzierungslogik stärkere Anreize zu Wirtschaftlichkeit bei der IT-Praxisausstattung für Praxen und Industrie gibt.“
Konnektortausch wird berücksichtigt
Basis der TI-Pauschale sind die angenommenen Kosten einer Praxis für digitale Ausstattung in den kommenden fünf Jahren. Wenn in dieser Zeit der Konnektor, eine Art Router zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur, getauscht werden muss, wird dies finanziell berücksichtigt. Ein weiterer Faktor ist die Praxisgröße: So bekommt eine Praxis mit bis zu drei Ärztinnen und Ärzten jeden Monat rund 238 Euro. Bei mehr als sechs Ärztinnen und Ärzten sind es jeden Monat knapp 324 Euro.