0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2554 Views

3M Vorsymposium auf der 24. Jahrestagung der DGKiZ


V.l.n.r.: Dr. Richard Steffen (Referent), Prof. Dr. Christian Hirsch, MSc. (Tagungspräsident), Prof. Dr. Katrin Bekes (Referentin), Prof. Dr. Norbert Krämer (Referent und Präsident DGKiZ) und Dr. Hubertus van Waes (Chairman).

Bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) handelt es sich um ein bevölkerungsrelevantes Phänomen mit steigender Prävalenz. Um diesem entgegenzuwirken, ist ein durchdachtes Präventions- und Therapiekonzept gefragt. Vorgestellt wurde ein solches in einem restlos ausgebuchten 3M Symposium, das am 28. September 2017 zum Auftakt der 24. Jahrestagung der DGKiZ in Leipzig stattfand. Die Grundlage für „Das Würzburger MIH-Konzept“ bildet ein neu entwickelter MIH-Treatment Need Index (MIH-TNI) [1].

Opaker Schmelz, posteruptiver Schmelzeinbruch, atypische Restaurationen oder ein fehlender 6-Jahres-Molar im ansonsten intakten Gebiss: Dies sind klare Anzeichen für MIH. Viele Faktoren rund um das Phänomen MIH sind jedoch bis heute unklar, so Chairman Dr. Hubertus van Waes. Er stellte zu Beginn zahlreiche Fragen, die es im Laufe des Symposiums zu beantworten galt.

Multifaktorielles Geschehen

Eine Frage bezog sich auf die unklare Ursache der systemisch bedingten Hypomineralisation. Verantwortlich sind laut Referent Prof. Dr. Norbert Krämer (Gießen) verschiedene Faktoren. Erste Studienergebnisse weisen darauf hin, dass ein Faktor die perinatale Bisphenol-A- bzw. Dioxin-Exposition sein könnte. Spekuliert wird zudem darüber, ob ein Vitamin-D-Defizit, bestimmte Krankheiten oder auch Nahrungszusätze etc. MIH verursachen können. In diesem Stadium der Ursachenfindung scheint es unmöglich, prophylaktische Maßnahmen im epidemiologischen Sinne zu empfehlen. Eine klassische Individualprophylaxe mit fluorid- und TCP-haltigen Produkten erscheint jedoch sinnvoll.

Treatment Need Index

Darüber informierte Dr. Richard Steffen (Zürich), der gemeinsam mit Prof. Dr. Katrin Bekes (Wien) den MIH-TNI vorstellte. Beide Referenten waren Teil der Arbeitsgruppe, die den Index sowie die entsprechenden Behandlungsempfehlungen erarbeitete. Eingeteilt wird in Index 0 – keine MIH – bis Index 4 – Substanzdefekt und Hypersensibilität. Index 1 steht für MIH ohne Hypersensibilität und ohne Substanzdefekt. Bei Index 2 liegt ein Substanzdefekt vor, bei Index 3 eine Hypersensibilität. Bei Substanzeffekten erfolgt zudem eine Untereinteilung nach Defektausdehnung (MIH-TNI 2 bzw. 4 a, b und c).

Behandlungsempfehlungen

Es folgte die Präsentation der Therapieempfehlungen[. Bei Patienten mit Hypersensibilität sollte erst eine Desensibilisierung mit arginin- oder fluorid- und TCP-haltigen Produkten erfolgen. Zudem ist generell die Fissurenversiegelung sinnvoll, sofern sich kein Substanzdefekt in der Fissur befindet. Für die provisorische Versorgung von Substanzdefekten eignen sich Glasionomer-Füllungsmaterialien bzw. Edelstahlkronen. Das bevorzugte Material für definitive Restaurationen ist Komposit. Dieses eignet sich nicht nur als Füllungsmaterial, sondern auch in Form laborgefertigter Onlays.

Interaktion

Aufgelockert wurden die Vorträge durch Übungen zu der Identifikation von MIH sowie der korrekten Einteilung anhand klinischer Fotos. Zum Abschluss folgte eine lebhafte Diskussion zwischen Referenten und Teilnehmern.

Literatur [1] Bekes K, Steffen R: Das Würzburger MIH-Konzept. Teil 1. Der MIH-Treatment Need Index (MIH-TNI). Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 38 (2016), 165-170.
Reference: 3M Oral Care Prävention und Prophylaxe

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
3. Jul 2024

„Fluoride – der kleine (große) Unterschied“

Oral-B: Kostenloses Webinar mit Prof. Johannes Einwag zur zeitgemäßen Fluoridanwendung
28. Jun 2024

Inspiriert von einer NASA-Technologie

Sangi: Remineralisierende Zahnpasta wurde in die Space Technology Hall of Fame aufgenommen
26. Jun 2024

Der Schlüssel zur besseren Plaquekontrolle

Oral-B Zahncremes mit Stannous Fluorid: schädliche Bakterien neutralisieren – Zahnschmelz remineralisieren
25. Jun 2024

Wie individuell ist die Individualprophylaxe heute noch?

DH Birgit Schlee warnt vor der Gefahr, dass sich die Prophylaxe wieder zur „Gießkannenprophylaxe“ entwickelt
24. Jun 2024

Alles für ein starkes Team

30. Sommer-Akademie des ZFZ Stuttgart tagt am 5. und 6. Juli 2024 in Ludwigsburg – „Stark in die Zukunft“
19. Jun 2024

Früherkennung und zahnärztliche Behandlung von Krebspatienten

Die aktuelle Ausgabe des Team Journals 3/2024 widmet sich der Onkologie
19. Jun 2024

„Best Practice“ in der Zahnarztpraxis

Listerine: Leitfaden für eine systematische Anamnese und optimierte Prophylaxe
17. Jun 2024

Zukunftsweisende Initiativen nehmen Risikogruppen in den Fokus

Verleihung des Wrigley Prophylaxe Preises 2024 – Verleihung anlässlich der DGZ-Jahrestagung in Leipzig