0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filtro
1534 Vistas

Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbands, zu Forderungen aus der Politik, das Verfahren wieder einzustellen – auch Hausärzte wollen Regelung beibehalten

Wer als Patient in der Arztpraxis bekannt ist, kann sich bei leichteren Atemwegserkrankungen etc. auch telefonisch krankschreiben lassen.

(c) Frau aus UA/Shutterstock.com

„Ein Missbrauch der telefonischen Krankschreibung ist, entgegen jüngster Medienberichte, nicht belegbar. Denn es wird schlicht nicht erfasst, ob eine Krankmeldung per Telefon oder nach einem persönlichen Termin in der Arztpraxis ausgestellt wurde.“ Das erklärte Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbands, zur Diskussion und Forderungen der Politik, die telefonische Krankschreibung wegen angeblichen Missbrauchs und hoher Belastungen der Wirtschaft durch Lohnfortzahlungen wieder abzuschaffen.

Knieps: „Die Daten der Betriebskrankenkassen zeigen keine sprunghaften Veränderungen im Krankenstand – weder nach Einführung der Telefon-AU noch nach deren Aussetzung von März bis Dezember des vergangenen Jahres. Unsere Daten widersprechen also eindeutig der aktuellen Missbrauchsthese, die für politische Forderungen herhalten muss, die Regelung zur telefonischen Krankschreibung rückgängig zu machen.“

Entgeltfortzahlung nicht ändern

Knieps bezieht dabei für die Betriebskrankenkassen auch Position zu Vorschlägen, die Entgeltfortzahlung zu verändern: „Das bedeutet auch: Diese These taugt nicht als Argument dafür, Maßnahmen zur Entgeltfortzahlung erst ab dem zweiten Krankheitstag einzuführen, wie es jetzt als Forderung zu hören ist. Eine solche Regelung basiert ausschließlich auf Misstrauen gegenüber den Beschäftigten, fördert den Präsentismus und erhöht das Risiko, Krankheiten zu verschleppen oder Kolleginnen und Kollegen anzustecken. Dies führt zu mehr Personalengpässen und im Zweifel sogar zu steigen Kosten für die Wirtschaft.“

Der Vorstandsvorsitzende des BKK-Dachverbands betont dagegen noch einmal die Vorteile der eAU, die in der Corona-Pandemie eingeführt wurde und sich als pragmatische Lösung für Praxen und Patientinnen und Patienten erwiesen habe: „Die Telefon-AU entlastet Arztpraxen und Personal. Ein erhöhtes Infektionsgeschehen bei den Atemwegserkrankungen kann durch die Aufhebung dieser Regelung nicht kaschiert werden. Die Corona-Pandemie hat die Sensibilität der Beschäftigten für Krankheitssymptome geschärft, so dass sie sich bei ersten Anzeichen schneller krankschreiben lassen. Das zu kritisieren ist politisch und moralisch fragwürdig.“

Hausärzte gegen Abschaffung der telefonischen AU

Auch die Ärzteschaft hat sich in der Vergangenheit und auch jetzt wieder gegen Vorstöße unter anderem der Mittelstandsunion und von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), die telefonische AU wieder abzuschaffen, positioniert. Während Lindner die höheren Krankenstände in Deutschland in Korrelation mit der telefonischen AU sieht, ist das für die Hausärzte nicht erkennbar. Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, erklärte gegenüber der Presse, es sei medizinisch und versorgungspolitisch eine sinnvolle Entscheidung gewesen, die in der Corona-Pandemie zunächst nur temporär zur Entlastung der Praxen eingeführte telefonische Krankschreibung fest zu etablieren. Man könne in den Praxen keinen Missbrauch dieser Möglichkeit durch die Patientinnen und Patienten erkennen.

Lindner: Maßnahme soll überprüft werden

Bundesfinanzminister Lindner hatte auf einer Veranstaltung des Verbands der chemischen Industrie am 12. September 2024 in Berlin gefordert, dass man künftig wieder für eine Krankschreibung in die Praxis gehen müsse. Man habe für die Wachstumsinitiative für die Wirtschaft in der Bundesregierung eine Überprüfung der Maßnahme wegen des hohen Krankenstands vereinbart.

 

Bibliografía: Quintessence News Politik Wirtschaft Team Praxis

¡AdBlocker activo! Por favor, espere un momento...

Nuestros sistemas informan de que está utilizando un software AdBlocker activo, que bloquea todo el contenido de la página para ser cargado.

Lo justo es justo: Nuestros socios de la industria ofrecen una importante contribución al desarrollo de este sitio de noticias con sus anuncios. Encontrará un claro número de estos anuncios en la página de inicio y en las páginas de artículos individuales.

Por favor, ponga www.quintessence-publishing.com en su «adblocker whitelist» o desactive su software de bloqueo de anuncios. Gracias.

Más noticias

  
14. nov 2024

Nicht davon abhalten lassen, in die Selbstständigkeit zu gehen

Gesundheitspolitik, Spielräume der Standespolitik und Angebote für den Nachwuchs: der KZVB-Vorstandsvorsitzende Martin Hendges zu Gast bei „Dental Minds“
14. nov 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. nov 2024

Die Ampel scheitert im Gesundheitswesen am schlechten Management des Ministers

Noch stehen Sieger und Verlierer des Ampel-Endes nicht fest und auch Karl Lauterbach ist noch nicht für immer Geschichte – die Kolumne von Dr. Uwe Axel Richter
11. nov 2024

„Die Bilanz der Ampel-Koalition ist mehr als dürftig“

Ärzte- und Zahnärzteschaft schauen skeptisch auf Ampel-Bilanz im Gesundheitsbereich und erwarten Stillstand bei Gesetzgebungsverfahren
11. nov 2024

Jetzt erst recht die Versorgungsthemen in Öffentlichkeit und Politik tragen

Gesundheitsgesetze benötigen Versorgungsnähe und Augenmaß – KZBV-Vertreterversammlung sieht erhebliche Mängel bei aktuellen Gesetzgebungsverfahren
11. nov 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – November 2024
8. nov 2024

DANK fordert: Kindergesundheit endlich politisch ernstnehmen

Nach aktuellen Studien ist der Zuckerkonsum in den ersten 1.000 Tagen entscheidend für die Gesundheit im Erwachsenenalter
7. nov 2024

Specht-Riemenschneider: „Datenschutz von vornherein mitdenken“

Hauptversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte in Kassel befasst sich mit Datenschutz und beschließt einstimmig Resolution zur Reform des Gesundheitswesens