Fragt man uns nach unseren Signaturstärken, fällt uns die Antwort häufig schwer. Das hat zum einen den Grund, dass wir mit dem Begriff „Signaturstärken“ nichts anfangen können. Dabei sind diese Stärken und ihr Einsatz ein wichtiger Faktor für unsere berufliche Zufriedenheit.
Klären wir daher zunächst, was Signaturstärken sind. Signaturstärken sind dadurch gekennzeichnet, dass wir uns mit diesen Stärken identifizieren. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Selbstbilds. Der Einsatz dieser Stärken erfüllt uns mit Freude, insbesondere dann, wenn wir sie für neue Aufgaben und auf eine neue Art und Weise einsetzen können, wir beim Ausspielen dieser Stärke erfolgreich sind und uns immer mehr verbessern.
Signaturstärken machen uns einzigartig
Wir empfinden Freude, wenn wir beim Ausüben dieser Stärken energiegeladen sind und auch Flow-Erlebnisse haben können. Signaturstärken sind in ihrer Kombination und Ausprägung individuell. Sie machen uns einzigartig.
Der Fokus liegt schon früh auf den Defiziten
Aber es gibt noch weitere Gründe, warum wir unsere Signaturstärken nicht benennen können: Bereits in der Schule werden Fehler rot gekennzeichnet. Das, was richtig ist, was wir gut beherrschen, wird allenfalls noch in der Grundschule mit einem Lachgesicht sichtbar gemacht. Doch der Fokus liegt klar auf unseren Defiziten. Das führt dazu, dass wir schnell lernen, dass wir an unseren Schwächen arbeiten müssen, um unsere Potenziale zu heben.
Die meisten von uns sind so sozialisiert, dass sie davon überzeugt sind: „Bescheidenheit ist eine Zier.“ Insofern stellen wir unser Licht lieber unter den Scheffel. Hinzu kommt, dass wir häufig blind für unsere Stärken sind. Aufgaben, bei denen wir unsere Signaturstärken nutzen können, fallen uns leicht. Und weil es uns so einfach erscheint, können wir sie nicht als etwas Besonderes würdigen.
Einsatz im Alltag erhöht Zufriedenheit und Leistung
Studien zeigen jedoch, dass der Einsatz unserer Signaturstärken im Arbeitsalltag mit einem erhöhten allgemeinen Wohlbefinden verbunden ist. Die Tätigkeit erfüllt uns und macht uns zufrieden, was mit einer Steigerung der Leistungsfähigkeit einhergeht. Denn wir sind motivierter, weil wir die Arbeit als Berufung wahrnehmen. Das hängt mit einer höheren Freude an der Arbeit zusammen, und das wiederum macht uns resilienter, weil Widrigkeiten schnell weggepuffert werden.
Stärkere Bindung an den Arbeitgeber und die Praxis
Können Mitarbeitende ihre Signaturstärken in der Praxis leben, werden sie verstärkt an ihren Arbeitgeber gebunden. Auch sind positive Auswirkungen auf den Krankenstand und die Fluktuation zu beobachten. Genau das führt in Zeiten des Fachkräftemangels zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil.
Wie ist es bei Ihnen? Kennen Sie Ihre eigenen Stärken? Die Ihres Teams? Noch nicht? Aber Sie möchten mehr darüber wissen und Ihre Stärken und die Ihres Teams kennen? Dann nehmen Sie gemeinsam mit Ihrem Team an der Studie der MSH Hamburg teil. Informationen dazu finden Sie hier: „Die Stärken des Teams entdecken: Studienteilnehmer gesucht“.
Dr. Susanne Woitzik, ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG, Düsseldorf