OriginalarbeitLanguage: GermanDa in den letzten Jahren zunehmend manuelle Untersuchungstechniken zur Diagnostik kraniomandibulärer Funktionsstörungen propagiert wurden, war es das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die Zuverlässigkeit manueller Untersuchungstechniken, insbesondere der Kaudaltraktion, zur Diagnostik "funktioneller Gelenkkompressionen" im direkten Vergleich mit etablierten Untersuchungsmethoden zu überprüfen. Dazu wurde eine Patientengruppe, die nach der manuellen Funktionsanalyse eine "funktionelle Gelenkkompression" aufwies und eine gesunde Probandengruppe als Kontrolle ausgewählt. Alle Probanden unterzogen sich anschließend einem Resilienztest nach Gerber, einer transkraniellen exzentrischen Schädelaufnahme, einer Mandibular-Positions-Indikator-Analyse und einem Magnetresonanztomogramm. Mit allen konventionellen Untersuchungsmethoden konnte die klinisch erhobene Diagnose eindeutig bestätigt werden. Damit sind die "Kaudaltraktionen" aus dem Bereich der manuellen Funktionsanalyse eine geeignete Methode zur Diagnostik "funktioneller Gelenkkompressionen".
OriginalarbeitLanguage: GermanOpportunistische Infektionen und Neoplasien unterschiedlicher Häufigkeit charakterisieren orale Manifestationen bei HIV-Infektion. Nach Darstellung grundlegender Therapieprinzipien bei HIV-Infektion werden die therapeutischen Maßnahmen der wichtigsten oralen Manifestationen wie der Candidiasis, der Herpes-simplex-Infektion, der Haarleukoplakie, der Gingivoparodontalinfektionen sowie dem Kaposi-Sarkom und dem Non-Hodgkin-Lymphom besprochen. Besonders hervorgehoben wird die Prophylaxe opportunistischer systemischer Infektionen und deren Bedeutung für die Mundhöhle. Das Grundkonzept zahnärztlicher Allgemeintherapie bei HIV-Infizierten und AIDS-Patienten wird diskutiert. Prinzipiell kann gelten, daß die meisten zahnärztlichen Maßnahmen auch für HIV-Infizierte und AIDS-Patienten komplikationslos durchgeführt werden können.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie metallkeramische Bindung und Haftung auf lasergeschweißtem Titan wurde im Biegetest nach ISO-Norm 9693 bei unbehandelten und in FeCl3-Lösung gelagerten Proben geprüft. Als Referenz dienten ungeschweißte Prüfkörper. Auf der Grundlage ergänzender metallographischer und röntgenspektrometrischer Untersuchungen sowie durch Mikrohärtemessungen konnten Aufschlüsse über den jeweiligen Frakturverlauf gewonnen werden. Eine durch den Laserschweißvorgang bedingte Erhöhung der metallkeramischen Defektrate ist nicht zu erwarten. Die Schwachstelle des metallkeramischen Verbundsystems lag bei unbehandelten geschweißten und ungeschweißten Proben im Bereich einer wenige #181m breiten, extrem aufgehärteten Zone auf der Metallseite.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm In-vitro-Versuch wurde mit Hilfe eines Farbstoffpenetrationstests die apikale Dichtigkeit bei Wurzelkanälen überprüft, die mit drei unterschiedlichen thermoplastischen Wurzelkanalfülltechniken (Ultrafil, Thermafil, Endotec) gefüllt worden waren und mit der Dichtigkeit nach lateraler Kondensation verglichen. Die besten Resultate fanden sich nach Verschluß des Kanallumens mit der lateralen Kondensation. Alle thermoplastischen Fülltechniken schnitten signifikant schlechter ab. Die apikale Dichtigkeit wurde in allen Fällen durch Verwendung eines Sealers verbessert.
OriginalarbeitLanguage: GermanBei allen 187 Zahnmedizinstudenten in vorklinischen Semestern und 292 der 307 Studenten in klinischen Semestern (95,1 %) wurden Personendaten, Atopien und bisher beobachtete Hautreaktionen nach dem Tragen von Handschuhen eruiert. Die Studenten mit einer Hautalteration nahmen an einer dermatologischen Nachuntersuchung teil. Diese bestand aus Reibtest, Epikutantestung, Gesamt-IgE-Spiegel und RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test). Die Häufigkeit von Hautreaktionen war in der Vorklinik gering (4/187), während in der Klinik 23 % der Probanden (67/292) betroffen waren. Unter den Studenten mit familiären Atopien bestand eine signifkant höhere Häufigkeit. Die geringe Zahl positiver Epikutantests deutete darauf hin, daß die überwiegende Zahl der Hautreaktionen auf das Tragen von Latexhandschuhen irritativ-toxischer Genese sind. Als Schlußfolgerung ergibt sich die Notwendigkeit einer guten und sorgfältigen Fürsorge, mit der die überwiegend beobachteten nicht-allergischen Hautreaktionen vermeidbar sind.
OriginalarbeitLanguage: GermanBei 15 Patienten wurde an 20 Kiefergelenken magnetresonanztomographisch eine Diskusverlagerung ohne Reposition festgestellt. Retrospektiv wurden der klinische Funktionsstatus und die Ergebnisse der elektronischen Axiographie dem MRT-Befund gegenübergestellt und auf ihre Aussagekraft überprüft. Der Vergleich der Diagnoseverfahren ergab, daß die klinische Funktionsanalyse lediglich in acht Fällen den Verdacht auf eine arthrogene Beteiligung an der Funktionsstörung zuließ und durch die elektronische Axiographie bei neun Gelenken der Verdacht auf eine anteriore Diskusvorverlagerung ohne Reposition bestätigt werden konnte. Wegen der zum Teil unauffälligen Symptomatik wird dieses Krankheitsbild häufig klinisch nicht erkannt. Dadurch besteht die Gefahr, bei Patienten mit anteriorer Diskusverlagerung ohne Reposition durch Behandlungsmaßnahmen Beschwerden zu provozieren.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen einer klinisch-experimentellen Untersuchung sollte ein Beitrag zur Lage und Wertigkeit der neuro-muskulär determinierten Unterkieferhaltung bei Totalprothesenträgern geleistet werden. Zu diesem Zweck wurden die neuen Totalprothesen von 37 Patienten von zwei Behandlern mit Hilfe des intraoralen zentralen Stützstiftsystems remontiert. In einem speziellen Meßartikulator konnten je drei Stützstift- und je drei Adduktionsfeld-Registrierungen im Kondylarbereich dreidimensional und rechnergestützt vermessen werden. Die Reproduzierbarkeit der Stützstift-Registrierung betrug bei Verschlüsselung auf der Pfeilwinkelspitze in dieser Stichprobe 0,26 #177 0,21 mm (Spanne: 0 mm bis 1,15 mm). Die Wiederholbarkeit der Adduktionsfeld-Registrierung errechneten wir mit 0,42 #177 0,42 mm (Spanne: 0 mm bis 2,47 mm). Die Differenzen zwischen der zentralen Stützstift- und der Adduktionsfeld-Methode betrugen 0,68 #177 0,71 mm (Spanne: 0 mm bis 4,07 mm). Es wird gefolgert, daß die Adduktionsfeld-Registrierung nicht zur alleinigen Festlegung der Unterkieferhaltung bei Totalprothesenträgern geeignet ist.
OriginalarbeitLanguage: GermanAus Wurzeln extrahierter menschlicher Zähne wurden senkrecht zur Oberfläche 62 zylinderförmige Dentinproben präpariert und nach Abschleifen des Wurzelzemtents an der peripheren Fläche poliert. 21 Proben wurden mit einem Milchsäuregel 4 h, weitere 21 Proben 16 h bei 37°C entkalkt und anschließend an Befestigungsplatten von drei Probanden 50 Tage im Mund getragen. Vor und nach der Entkalkung und alle 10 Tage während der Tragezeit wurde die Knoop-Härte der Dentinoberflächen bestimmt. Zum Vergleich dienten 20 Proben, die ebenfalls entkalkt, aber nicht dem Mundmilieu ausgesetzt wurden. Die Proben aller Versuchsgruppen wurden täglich 1 min mit einer 0,05%igen Natriumfluoridlösung behandelt. Innerhalb der Laufzeit von 50 Tagen stieg die Härte bei den 4 h entkalkten Dentinproben höchst signifikant von 44 auf 63 % der Ausgangshärte und bei den 16 h entkalkten Proben von 23 auf 40 % an. Aus dem Verlauf der Werte kann auf eine weitere, jedoch verlangsamte Härtezunahme bei längerer Einwirkung des Mundhöhlenmilieus geschlossen werden.
OriginalarbeitLanguage: German49 klinisch gesunde Probanden wurden mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) und der elektronischen paraokklusalen Achsiographie untersucht. Neben der Reproduzierbarkeit der Achsiographiespuren bei Mehrfachaufzeichnungen stand die interindividuelle Variabilität im Mittelpunkt des Interesses. Die metrische Auswertung zeigte große individuelle Schwankungen der Spurlängen von 9 - 24 mm für die Öffnung und 4,9 - 12 mm für die Protrusion. Der Quotient aus rechter und linker Spurlänge erwies sich als relativ konstant. 2 klinisch unauffällige Probanden mit im MRT nachgewiesenen Diskusverlagerungen konnten anhand dieses Quotienten erkannt werden. Die qualitative Auswertung der Spuren ergab für die zahngeführten Bewegungen Protrusion und Mediotrusion wesentlich häufiger Abweichungen von einer Idealspur als für die Öffnungsbewegung. Die Achsiographiespurlängen korrelierten sowohl mit der klinisch gemessenen Mobilität des Unterkiefers (SKD) als auch mit der magnetresonanztomographisch ermittelten Kondylenmobilität gut.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie klinische Untersuchung an 50 Patienten zeigte, daß über ein Dynamometer die Druckschmerzempfindlichkeit wesentlich objektiver erfaßt werden kann als mit herkömmlichen, rein manuellen Methoden. Dabei konnten Abhängigkeiten der Druckschmerzempfindlichkeit von der Lokalisation der Meßstelle, dem Gewicht sowie dem Geschlecht des Probanden nachgewiesen werden. Die Diagnose einer druckdolenten oder nichtdruckdolenten Muskulatur ermöglicht allerdings keine Aussage über die Behandlungsnotwendigkeit oder über einen Therapierfolg.
OriginalarbeitLanguage: GermanHinsichtlich der Darstellung der Kiefergelenke und deren pathologischen Veränderungen stellte sich das Funktionsorthopantomogramm gegenüber dem herkömmlichen Orthopantomogramm als eindeutig überlegenes Verfahren dar. Diese Ergebnis in Verbindung mit dem Vorteil einer apparativ einfachen und strahlenreduzierten Befunderhebung führt zu der Forderung, dieses Verfahren als Routinemaßnahme innerhalb der Kiefergelenkdiagnostik einzuführen.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn Vorversuchen sollten die Methoden für eine gleichzeitige Kieferschließkraftmessung auf beiden Kieferseiten erforscht werden. Diese Versuche bauen auf den bereits vorgestellten Kieferschließkraftmessungen im Biofeedbackversuch in der Medianen auf und verwendeten dieselbe Meßeinrichtung. Die Verwendung von akustischem Biofeedback führte bei allen Versuchspersonen zu schlechteren Ergebnissen als eine optische Rückkopplung. Wurde den Versuchspersonen nur eine Seite zur Kraftregulierung präsentiert, so zeigte sich, daß die jeweils andere Seite trotz Äquilibrierung der Meßeinrichtung eine im Betrag fast konstant abweichende Kieferschließkraft einnahm. Diese Abweichung blieb auch bei Vertauschung der dem Biofeedback und der der ausschließlichen Messung zugeordneten Seite erhalten. Wurden beide Seiten getrennt im Feedback der Versuchsperson sichtbar gemacht, konnte dieser Unterschied in unterschiedlicher individueller Ausprägung ausgeglichen werden. Größere Versuchsreihen sollen klären, ob sich die beschriebene Abweichung oder das Vermögen zum Ausgleich mit den Palpationsbefunden der Elevatoren korrelieren läßt.
OriginalarbeitLanguage: German4367 Bundeswehrsoldaten wurden epidemiologisch untersucht und in zwei Kategorien (hohes und niedriges Streßpotential) unterteilt. Probanden mit hohem Streßpotential wiesen in bis zu 53,6 % der Fälle keilförmige Defekte auf, die Gruppen mit niedrigerem Streßpotential dagegen nur in ca. 8-18 % der Fälle. Der beruflichen Belastung als psychophysischem Faktor kann anscheinend das vermehrte Auftreten keilförmiger Defekte durch Über- bzw. Fehlbelastung von Zähnen eine besondere Rolle zugewiesen werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanBei 20 totalbezahnten Probanden, die Abrasionsflächen im Bereich der Front- und Seitenzähne aufwiesen, wurde die sagittale Gelenkbahn mit den klinischen Okklusionsmarkierungen der Protrusionsbewegung verglichen. Nach Vermessung stellten sich die okklusalen Führungen als plan dar. Die Neigungen der über die gesamte Zahnreihe verteilten Schliffacetten variierten interindividuell und intraindividuell stark. Diese Variationsbreite legte den Schluß nahe, daß sich die Zähne mit unterschiedlich geneigten Schlifflächen abwechselnd an der Zahnführung beteiligten. Eine Korrelation zwischen der Gelenkbahn und den Facetten ließ sich somit nicht nachweisen.
OriginalarbeitLanguage: GermanZur Vornahme interokklusaler Registrate sind solche Materialien wünschenswert, die eine exakte und reproduzierbare Zuordnung der Modelle erlauben, die am Patienten gut zu verarbeiten und darüber hinaus möglichst lagerungsstabil sind. Letztere Forderung erfüllen die seit einiger Zeit zur "Bißregistrierung" angebotenen Silikone in hervorragender Weise. Diese Untersuchung soll klären, inwieweit sie auch eine verläßliche Zuordnung der Modelle im Vergleich mit herkömmlichen Registratmaterialien erlauben. Mit 8 verschiedenen Materialien wurden im Artikulator je 10 interokklusale Registrate genommen und anschließend der bei der Modellzuordnung eintretende Fehler nach einer Stunde und nach 24-stündiger Lagerung bestimmt. Es zeigte sich, daß die Silikonregistrate im Vergleich mit starren Materialien sehr weit streuen (bis zu 1000 #181m Kondylenverlagerung) und diese Massen deshalb zur Vornahme interokklusaler Registrate nur eingeschränkt empfohlen werden können.
OriginalarbeitLanguage: GermanAlle 278 Patienten der Kiefergelenksprechstunde aus dem Jahre 1992 wurden hinsichtlich Behandlungsabbruch und Befolgungsverhalten analysiert. Von 138 Patienten mit Schmerz-Dysfunktionssyndrom im Kausystem brachen mehr als die Hälfte die Therapie ab oder nahmen keine weiterführende Behandlung auf. Das Befolgungsverhalten an Fachärzte überwiesener Patienten lag in ähnlicher Größenordnung. Behandlerwechsel kam seltener vor. Signifikante Faktoren für dieses Verhalten konnten nicht eruiert werden. Für die Mitarbeitsbereitschaft spielte anamnestisch angegebener Muskelschmerz die wichtigste Rolle.