GasteditorialSprache: Deutsch"Wir sind Weltmeister" ist sicherlich der Satz der letzten Wochen und auf gewisse Art und Weise fühlen wir uns seit dem 1:0 Endspielsieg über Argentinien selbst sogar ein wenig als Weltmeister, was die farbenfrohen und ausgelassenen Bilder aus den Fanmeilen und Public Viewing Arenen aus dem ganzen Land auf sympathische Art dokumentieren. Ein toller Erfolg, zu dem man der gesamten Fußballnationalmannschaft nur von ganzem Herzen gratulieren kann.
BuchbesprechungSprache: DeutschD. I. Hänni, Spitta Verlag, Balingen 2014, ISBN 978–3–943996–33–3, Broschur, 216 Seiten, 53 Abb., 39,80 EuroDas an "Zahnmediziner und Praxisinhaber" gerichtete gut 200 Seiten starke Buch stammt von einem Schweizer Autor, der als Beruf "ausgebildeter Marketingleiter" angibt. Er hat sich offensichtlich auch mit der Situation deutscher Praxen auseinandergesetzt, sodass das Werk auch für deutsche Zahnärzte Relevanz besitzt. Diverse Beispiele aus dem Praxisalltag belegen, dass der Autor viele eigene Erfahrungen aus Zahnarztpraxen einfließen lassen kann, was das Buch für ein Sachbuch recht lebendig macht. Es ist inhaltlich klar gegliedert und enthält am Ende ein Glossar, das die einem Zahnarzt weniger vertrauten Begriffe aus der Welt des Marketings erklärt. Ein umfangreiches Stichwortverzeichnis erleichtert das Auffinden von Begriffen im Text. Literaturangaben gibt es nur in sehr beschränktem Umfang, insgesamt macht das Buch weniger den Eindruck einer wissenschaftlich fundierten Abhandlung, als vielmehr den eines Erfahrungsberichts eines Profis, der schon viele Zahnärzte beraten hat.
BuchneuvorstellungenSprache: DeutschThieme Verlag, Stuttgart 2014, 272S., ISBN 978–3–13–173791–5, 169,99 Euro, Einführungspreis gültig bis 28.08.2014, danach ca. 199,99Euro
FallberichtSprache: DeutschDie orthograde Wurzelkanalrevision stellt nach eingehender röntgenologischer und klinischer Beurteilung der endodontischen Vorbehandlung eine meist primär anzustrebende Therapieoption dar. Die Prognose eines Erfolgs der alleinigen orthograden Revision liegt je nach Studienkriterien zwischen 60 und 80%. Zusätzlich können technische Entwicklungen wie der Einsatz des Dentalmikroskops, die Anwendung maschineller Nickel-Titan-Instrumente oder im Bedarfsfall spezieller Techniken zur orthograden Fragmententfernung den interdisziplinären Stellenwert der modernen Endodontie begünstigen. Eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung hat den Anspruch, das physiologische Foramen zu erreichen, das Kanalsystem zu desinfizieren und suffizient zu obturieren. Die Revisionsbehandlung muss diese Bedingungen ebenfalls erfüllen, jedoch zusätzlich technische Fehler beheben und zumeist ursprüngliche Bereiche des Kanalsystems neu für die Desinfektion erschließen. Hauptursache für den endodontischen Misserfolg stellen persistierende oder neu eingewanderte Bakterien im Endodont dar. Bei der Revision stehen das erhöhte Gefahrenpotenzial an Perforation, Instrumentenfraktur, Über- und Unterfüllung oder die Nichtausheilung der Läsion im Vordergrund. Nicht immer liegt jedoch eine Läsion endodontischen Ursprungs vor – trotz eindeutiger technischer Unzulänglichkeiten. Dazu gehören häufig zu kurze, inhomogene oder mit koronalem Randspalt behaftete Wurzelkanalfüllungen. Ohne eine manifeste Parodontitis apicalis wird eine gute Prognose für die Wurzelkanalrevision mit mehr als 84% angegeben. Ungünstiger liegt die Prognose mit durchschnittlich 66% bei bestehenden Läsionen endodontischen Ursprungs.
Schlagwörter: orthograde Revision, Fragmententfernung, Ultraschall
InhaltsverzeichnisSprache: DeutschDie Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
PraxisletterSprache: DeutschUnter dem Cracked-Tooth-Syndrom versteht man die unvollständige Fraktur der Zahnkrone eines Prämolaren oder Molaren. Es handelt sich dabei um einen Riss oder Sprung in der Zahnhartsubstanz, der durch den Schmelz in das Dentin reicht, sich auf die Zahnkrone beschränken kann oder bis in die Wurzel hineinzieht. Die Ausrichtung der Frakturlinie ist vorwiegend vertikal und in mesio-distaler Richtung, sodass gerade bei Zähnen, die bereits mit einer Restauration versorgt sind, die Diagnostik besonders erschwert ist. Am häufigsten betroffen sind die Unterkiefermolaren (48%) gefolgt von den Oberkiefermolaren (28%), den Oberkieferprämolaren (16%) und abschließend den Unterkieferprämolaren (6%). Man unterscheidet zwei klassische Frakturformationen. Bei dem ersten Typ ist der Frakturspalt von zentral ausgehend und birgt die Gefahr einer Pulpabeteiligung, wohingegen die periphere Frakturlinie eher zu einer Höckerfraktur führt. Um Infraktionen vermeiden und behandeln zu können, ist es wichtig, die Ätiologie und die verschiedenen prädisponierenden Faktoren (Tab. 1) des Cracked-Tooth-Syndroms zu kennen, da bei diesen Zähnen die Frakturresistenz deutlich herabgesetzt ist. Dies liegt vor allem an einem vorherigen Zahnhartsubstanzverlust oder einer ungünstigen Morphologie des Zahnes.
TagungsberichtSprache: DeutschReflexionen zur 64. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AGKI) und der 35. Jahrestagung des Arbeitskreises für Oralpathologie und Oralmedizin (AKOPOM) innerhalb der DGZMK am 29. und 30.5.2014 in Bad HomburgÜbersichtenSprache: DeutschKaries wird klassischerweise durch die vollständige Entfernung aller Bakterien und infizierten Zahnhartsubstanzen mit anschließender restaurativer Versorgung der geschaffenen Kavität behandelt. Ein verändertes Verständnis der Pathogenese dentaler Karies und klinische Beobachtungen stellen dieses Behandlungskonzept jedoch zunehmend in Frage: Karies wird nicht mehr vornehmlich als Infektionserkrankung verstanden, sondern als Resultat eines ökologischen Ungleichgewichtes, dass z.B. durch häufigen Konsum fermentierbarer Kohlenhydrate hervorgerufen wird. Die Verstoffwechselung dieser Kohlenhydrate führt zu einer Verschiebung des pH-Wertes und damit zu einer Veränderung der Zusammensetzung und Aktivität des dentalen Biofilms. Die unter diesen Bedingungen stark wettbewerbsfähigen azidurischen und azidogenen Spezies unterhalten das resultierende saure Milieu. Das entstehende Ungleichgewicht zwischen Re- und Demineralisierung der Zahnhartsubstanzen führt schließlich zur Ausbildung einer kariösen Läsion [43, 44, 58]. Bei der restaurativen Therapie wird lediglich das Ergebnis dieses Ungleichgewichtes – demineralisierte oder infizierte Zahnhartsubstanz – entfernt und Karies somit eher symptomatisch behandelt. Ein kausaler Ansatz zielt hingegen beispielsweise auf eine Beseitigung oder Kontrolle des Biofilms auf der Zahnoberfläche als treibende Kraft der Karies ab [43, 73].
Evidenzbasierte ZahnmedizinSprache: DeutschLiebe Kolleginnen und Kollegen, seit Monaten schon beschäftigen sich Fach-, Wochen- und Tagespresse sowie viele populär-wissenschaftliche Bücher mit der fünften Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM). Der SPIEGEL betitelte seine vierte Ausgabe des vergangenen Jahres mit "Die Psycho-Falle". Darin wurde u.a. berichtet, dass ab sofort eine länger als zwei Wochen anhaltende Trauer nach dem Todesfall eines nahestehenden Menschen nun als sog. "major depression" klassifiziert werden darf. Bücher wie "Saving normal" oder "Cracked. Why psychiatry is doing more harm than good." wurden pub-liziert. Beide üben massive Kritik an der Neuauflage des Klassifikations-Klassikers.
OriginalarbeitSprache: DeutschDystonien, die dem großen Spektrum der Bewegungsstörungen zugeordnet werden, sind muskuläre Hyperaktivitäten, die sich durch unwillkürlich auftretende, länger anhaltende Muskelkontraktionen auszeichnen. Charakteristisch für diese simultanen Kontraktionen von agonistischen und antagonistischen Muskelgruppen sind abnorme Haltungen und Bewegungsmuster. So werden unter dem Oberbegriff der oromandibulären Dystonien (OMD) primär dystone Bewegungsmuster der Kaumuskulatur, der perioralen und submentalen Muskulatur sowie der Mundbodenmuskulatur zusammengefasst. Eine Erweiterung dieser Definition lässt auch eine Einordnung pathologischer Bewegungsmuster der Zungenmuskulatur zu, deren Auftreten als Kombinationssymptomatik nicht selten ist. Die unwillkürlichen dystonen Muskelkontraktionen stellen sich extraoral als unkoordinierte Kieferbewegungen dar, die sich nicht nur im Rahmen des Kauvorgangs zeigen, sondern auch spontan auftreten können [3, 5, 11]. Hinzu kommt ein häufig stigmatisierender, grimassenhafter Gesichtsausdruck aufgrund einer Beteiligung der mimischen Muskulatur. Funktionelle Einschränkungen im Bereich der Sprachbildung, des Kau- und Schluckvorgangs sind weitreichende Folgen. Intraoral zeigen sich als sekundäre Symptome Traumata der Zähne in Form von starken Attritionen und Abrasionen, eines verfrühten Zahnverlustes infolge des permanenten Bruxierens, sowie Einbisse in Wange und Zunge [2, 13]. Des Weiteren sind Symptome einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) wie Muskelhypertrophien, eine ausstrahlende Schmerzsymptomatik in den Bereich der betroffenen Kiefermuskulatur und/oder des Kiefergelenks sowie eine eingeschränkte Mundöffnung zu beobachten. Aufgrund der Beteiligung oraler und dentaler Strukturen suchen viele Betroffene anfänglich Hilfe bei ihrem Zahnarzt. Hierbei besteht die Gefahr einer Verwechslung der OMD mit einer CMD, was zu unzureichenden Behandlungen in Form von Funktionstherapie und/oder Erneuerung des Zahnersatzes führen kann und eine richtige Diagnosestellung und adäquate Therapie verzögert oder sogar verhindert.
Schlagwörter: oromandibuläre Dystonie, Botulinumtoxin, Meige-Syndrom, Blepharospasmus, Dystonie, Nebenwirkung der Botulinumtoxin-Injektionstherapie
Mitteilungen der GesellschaftSprache: DeutschDGZMK-Präsidentin Prof. Kahl-Nieke sieht großes Nutzungspotenzial für die Praxen/Kongress am 7./8. November/Diskussionsrunde mit Wissenschaftsjournalist Dr. Bublath bildet ein Highlight zum Abschluss des Programms