ChirurgieSeiten: 1463, Sprache: DeutschBaumann, Michael A. / Gerhards, F.In Deutschland liegt die chirurgische Entfernung der Wurzelspitze mit etwa 300.000 Eingriffen pro Jahr in der Häufigkeit direkt hinter den Extraktionen an zweiter Stelle. Während Amalgam lange Zeit als das Material der Wahl galt, hat sich die Situation seit 1992 grundlegend verändert, nachdem das BGA die Verwendung von Amalgam für die retrograde Wurzelkanalfüllung verboten hat. Neben den bekannten Alternativen (Glasionomerzement und ZnO-Eugenolzemente) gibt es eine ganze Reihe weiterer Präparate, die in der internationalen Literatur beschrieben und diskutiert werden. Der Beitrag bietet eine Entscheidungshilfe für die Praxis und zeigt zukünftige Perspektiven durch neue Werkstoffe sowie die minimalinvasive retrograde Chirurgie unter dem Mikroskop mit Ultraschallaufbereitung.
Schlagwörter: Retrograde Füllung, Wurzelspitzenresektion, Amalgamersatz, Mikrochirurgie, Ultraschall
ZahnerhaltungSeiten: 1477, Sprache: DeutschFritz, U.Die Versorgung von Klasse-II-Kavitäten mit hochgefüllten Hybridkompositmaterialien ist eine vielversprechende Therapie. Erfolg und Mißerfolg sind vor allem aufgrund der komplexen Verarbeitungstechnik sowie der Materialeigenschaften stark indikationsabhängig. Die Versorgung kleiner Defekte, vorzugsweise Primärläsionen, ist aussichtsreicher als die Restaurierung großer Kavitäten.
Schlagwörter: Komposit, Langzeitverhalten, Verschleiß, Indikation, klinisches Vorgehen
ZahnerhaltungSeiten: 1495, Sprache: DeutschGroß, J. M. / Baumann, Michael A.Mit der ursprünglichen Ausstattung des Celay-Systems konnten in erster Linie nur Inlays und Onlays hergestellt werden. Inzwischen sind weitere Funktionen entwickelt worden, so daß sich mit dem Gerät in Verbindung mit der In-Ceram-Technik nun auch Kronen und Brücken fertigen lassen. Diese Erweiterung der Möglichkeiten geht einher mit Verbesserungen auf dem Materialsektor. Der für die Kronen- und Brückengerüste vorgesehene Werkstoff Aluminiumoxid oder neuerdings Spinell erhält durch die Infiltrierung mit Glas im In-Ceram-Verfahren eine sehr hohe Festigkeit.
Schlagwörter: Adhäsivtechnik, Industriekeramik, Keramikinlay, Kopierfräsverfahren, Vollkeramikrestauration
ZahnerhaltungSeiten: 1507, Sprache: DeutschKarapetian, V. E.Das Cerec-System der Firma Siemens ist eine interessante Möglichkeit, ästhetische Front- und Seitenzahnrestaurationen herzustellen. Über 10 Jahre klinischer Erfahrung zeigen, daß langlebige Keramikrestaurationen bei adhäsiver Befestigung möglich sind. Mit der Cerec-2-Meßkamera, die eine Auflösung von 25 µm liefert, ist eine detailgetreue optische Abformung erreichbar, die es nach einer Einarbeitungsphase ermöglicht, ohne ein zahntechnisches Labor Inlays, Teilkronen oder Veneers in einer akzeptablen Zeit herzustellen. Die reine Fertigungszeit eines Keramikinlays dauert ca. 15 bis 20 min, wobei für die Computerkonstruktion ca. 5 min benötigt werden. Dieses Chairside-Verfahren ist besonders effektiv, wenn man nicht mehr als zwei einfache Restaurationen anfertigen möchte. Bei umfangreichen Restaurationen bietet sich eher das indirekte Verfahren an, das eine Verbesserung durch den von der Firma Dentona entwickelten Gips (CAM-base) erfahren hat. Hierbei erfolgt der optische Abdruck nach der Modellherstellung, so daß der Patient in der Regel einen Tag auf sein Inlay warten muß.
Schlagwörter: Adhäsivtechnik, Ästhetische Seitenzahnrestauration, Cerec 2, Chairside-Verfahren, indirektes Verfahren
ProthetikSeiten: 1519, Sprache: DeutschPaul, S. J. / Schärer, P.Rekonstruktionen mit Kronen und Brücken machen oftmals einen plastischen Aufbau der Pfeilerzähne notwendig, wenn durch eine vorherige Füllungstherapie Zahnsubstanz bis in tiefere Dentinbereiche verlorengegangen ist. Bei kleineren Defekten ist eine Verankerung des Aufbaumaterials an der Restzahnsubstanz mit Hilfe der Adhäsivtechnik als Methode der Wahl anzusehen. Größere Defekte, bei denen in der Regel auch eine Devitalisation des Zahnes vorangegangen ist, erfordern für das Aufbaumaterial häufig eine zusätzliche Stiftverankerung im Wurzelkanal. Der adhäsiven Befestigung eines direkt gesetzten intrapulpären Stiftes ist der Vorzug zu geben. Die Verwendung eines lichtleitenden Zirkonoxidstiftes oder eines Stiftes aus einer Titanlegierung hängt hierbei von der ästhetischen Indikation ab. Der Einsatz von indirekt hergestellten Goldaufbauten mit angußfähigen Wurzelkanalstiften erscheint uns für die Kronen- und Brückenprothetik nur noch eingeschränkt indiziert.
Schlagwörter: Plastischer Aufbau, Dentinadhäsive, Komposit, Wurzelstift
KinderzahnheilkundeSeiten: 1535, Sprache: DeutschFrankenberger, Roland / Sindel, J. / Krämer, N.Glasionomerzemente (GIZ) weisen bei der Behandlung der ersten Dentition Vorteile auf. Neu eingeführte, stopfbare (bzw. hochvisköse) GIZ versprechen bessere Abrasionseigenschaften und sind in ihrer Verarbeitung aufgrund der erhöhten Viskosität dem Amalgam ähnlich geworden. Eigene werkstoffkundliche Untersuchungen bestätigen eine im Vergleich zu den konventionellen GIZ erhöhte Abrasionsresistenz, wenngleich keine Verbesserungen bezüglich der Ermüdung oder Biegefestigkeit festgestellt werden konnten. Die inzwischen zweieinhalbjährigen klinischen Erfahrungen bestätigen unsere Einschätzung. Aufgrund der hohen Fluoridabgabe und der einfachen Verarbeitung können die stopfbaren GIZ bereits heute vor allem bei Kindern mit Kariesrisiko oder schlechter Mitarbeit als Amalgamalternative für Black-I- und kleine Black-II-Versorgungen im Milchgebiß empfohlen werden.
Schlagwörter: Amalgamalternative, Cermetzement, Compliance, Kinderbehandlung, stopfbarer Glasionomerzement
FotografieSeiten: 1551, Sprache: DeutschHaak, R. / Noack, Michael JohannesDie Röntgensichtbarkeit zahnfarbener Restaurationsmaterialien gewinnt im Zusammenhang mit der Amalgamersatzdiskussion zunehmend an Bedeutung. Lange Zeit galt dabei eine Röntgenopazität, die der von Metallegierungen vergleichbar ist, als erstrebenswert. Der starke Kontrast zwischen Metallen und Zahnhartsubstanzen führt allerdings dazu, daß Sekundärkaries eher schlechter diagnostiziert werden kann (Mach-Effekt) und in diesem Fall eine schmelzähnliche Röntgenopazität der Restaurationen vorteilhafter ist. Für die Randspalt- sowie Über- und Unterschußdiagnostik fehlen gegenwärtig noch klare wissenschaftliche Aussagen. Eine höhere Röntgenopazität als die des Zahnschmelzes scheint aber notwendig, um eine Differenzierung zwischen zahnärztlicher Versorgung und Schmelzmantel zu ermöglichen.
Schlagwörter: Röntgenopazität, Kompositmaterial, radiologische Restaurationsbeurteilung, Sekundärkariesdiagnostik, Überschußdiagnostik, Unterschußdiagnostik
VerschiedenesSeiten: 1561, Sprache: DeutschDüker, JürgenAls Zufallsbefund fiel auf der Panoramaschichtaufnahme (Abb. 1a und b) eine linsengroße periapikale Verschattung am Zahn 45 auf. Die Vitalitätsprobe war positiv. Es projiziert sich hier das relativ weit kranial gelegene Foramen mentale auf die Wurzelspitze. Auf der linken Seite besteht ebenfalls eine enge Beziehung zwischen Wurzelspitze und Foramen.
Schlagwörter: Röntgenbild-Atlas, Foramen mentale, Normvariante
MaterialkundeSeiten: 1565, Sprache: DeutschWirz, J. / Jäger, K.Zur Zeit stehen uns immer noch keine brauchbaren Ersatzmaterialien für Amalgam zur Verfügung. Amalgamalternativen mit unterschiedlichen Eigenschaften sind vorhanden und größtenteils auch klinisch erprobt. Es wird versucht, unter Berücksichtigung der relevanten Gesichtspunkte wie Ästhetik, Biokompatibilität, Mundbeständigkeit und Behandlungskosten aufgrund wissenschaftlicher und klinischer Erfahrung die Amalgamalternativen kritisch zu beurteilen und zu bewerten. In der Gesamtbeurteilung führen die zementierbaren Einlagefüllungen, vorab das Galvanoinlay/-onlay, vor den geklebten Keramikfüllungen die Rangliste an.
Schlagwörter: Goldinlay, Titaninlay, Galvanoinlay, Adhäsive Befestigung, Zementbefestigung
InnovationenSeiten: 1581, Sprache: DeutschHickel, R. / Kremers, L. / Haffner, C.Die Diskussion um Amalgam hat in den letzten Jahren zu einem verstärkten Einsatz der Kompomere als Füllungswerkstoff geführt. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Materialeigenschaften der Kompomere, nennt die Indikationsbereiche und faßt die klinischen Resultate zusammen. Abschließend werden Kompomer- und Kompositfüllungen bezüglich Zusammensetzung und Verarbeitung miteinander verglichen und zukünftige Entwicklungen aufgezeigt.
Schlagwörter: Amalgamersatz, Kompomer, Komposit, Glasionomer, Kofferdam
VerschiedenesSeiten: 1592, Sprache: DeutschBengel, WolfgangFallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder.
Schlagwörter: Mundschleimhauterkrankung, Papillitis bei Parodontalinfektion
VerschiedenesSeiten: 1593, Sprache: DeutschBengel, WolfgangFallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder.
Schlagwörter: Mundschleimhauterkrankung, Epulis fibromatosa
PraxismanagementSeiten: 1597, Sprache: DeutschSchall, S.Seit dem 17. April 1996 ist es definitiv. Der Gesetzgeber hat den Mehraufwand beim Legen einer Kunststoff-Füllung in Mehrschichttechnik im Seitenzahnbereich endlich akzeptiert. Der Erweiterte Bewertungsausschuß (ein Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Vertragszahnärzten und Krankenkassen) hat ab dem 1. Juli 1996 neue Leistungsbeschreibungen und Abrechnungsbedingungen bei plastischen Füllungstechniken beschlossen.
Schlagwörter: Abrechnung, Kunststoff-Füllung, Berechnung, Adhäsivtechnik
PraxismanagementSeiten: 1601, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoDie Berichterstattung in den Medien über den Tübinger Speicheltest hat die Diskussion um die Verwendung von Amalgam bei der Versorgung von Kavitäten im Seitenzahnbereich erneut entfacht. Die hohe Sensibilisierung der Patienten wird womöglich dazu führen, daß die Zahl der Klageverfahren zunimmt und Streitigkeiten zwischen Patient und Zahnarzt vermehrt vor den Gerichten ausgetragen werden.Im wesentlichen werden die Streitfragen zwei juristische Problemkreise betreffen: zum einen die Aufklärungspflicht des Zahnarztes vor der Durchführung der Behandlung und zum anderen Haftungsfragen bei Auseinandersetzungen wegen Körperverletzung und Behandlungsfehlern als Folge von gesundheitlichen Schäden durch Amalgam.
Schlagwörter: Rechtsfragen
PraxismanagementSeiten: 1605, Sprache: DeutschDornbusch, H.-L.Der Erwerb einer Zahnarztpraxis bringt für den Käufer hohe Kostenbelastungen mit sich, die häufig nur aufgrund der damit verbundenen steuerlichen Entlastungen getragen werden können. Deshalb ist die Kenntnis der steuerlichen Folgen beim Praxiserwerb von weitreichender Bedeutung und für die Kaufentscheidung unerläßlich. Die steuerliche Behandlung richtet sich nach der Art der Kaufpreiszahlung, die in bar (mit Eigenkapital oder auf Kreditbasis), in Raten oder auf Rentenbasis erfolgen kann. Je nachdem, welcher Zahlungsmodus vereinbart wird, ergeben sich unterschiedliche Steuerentlastungsbeträge.
Schlagwörter: Steuerrecht, Erwerb einer Zahnarztpraxis, Praxiserwerb