Im 2. Teil des Webinars „von der Verdachtsdiagnose zur adjustierten Aufbissschiene im digitalen Workflow“ am 3. Dezember 2021 präsentierte Fabian Völker den zahntechnischen Part (Mehr zum ersten Teil des Webinars, das im November 2021 stattfand, bei Quintessence News ).
In enger Zusammenarbeit mit Dr. Ulrich Wegmann wurde im Rahmen einer CMD-Schienentherapie ein Patient mit einer adjustierten RePo Aufbissschiene versorgt. Referent Völker zeigte die Herstellung sowohl im Halb- als auch im komplett digitalen Workflow und startete mit den Schritten, die der Zahntechniker für die Partnerpraxis vor einer Zebris-Vermessung vorbereiten kann.
Vor der Vermessung
Klassisch analog oder auch voll digital wird vorab das Messbesteck beziehungsweise der paraokklusale Löffel im Dentallabor hergestellt. Die zweite wichtige Grundlage ist das Oberkieferfrontzahn-Plateau (nur für die Kieferrelation). Hier wird die Plateauhöhe so gewählt, dass eine optimierte Position für die Schiene und auch für den späteren Zahnersatz entsteht.
Auch der Kopplungslöffel wird als Ersatz für den klassischen Gesichtsbogen für die digitale Welt vorbereitet. Diese Unterlagen wurden Dr. Ulrich Wegmann als behandelndem Zahnarzt für den vorliegenden Fall zur Verfügung gestellt. Nach der Funktionsanalyse mit dem JMA-Optic Kieferrelationssystem erhält der Zahntechniker den Kopplungslöffel sowie die Modelle beziehungsweise den Datensatz für die schädelbezügliche Übertragung der Oberkieferposition in den realen Artex-Artikulator. Der Unterkiefer wird mit dem Registrat gegen den schädelbezüglichen Oberkiefer eingestellt. Mit der exocad-Software stellt Zahntechniker Völker die dynamischen Werte für das Schienendesign mit echten Bewegungen ein. „Wichtig ist die Übertragung der optimal therapeutischen Position in die Schiene“, betonte Völker. Wegmann ergänzte: „Der Patient hatte eine belastende Kiefergelenkssituation in der habituellen Position. Unser Konzept für diese adjustierte Schiene beinhaltete eine neue Zentrik, die ich über eine Stützstiftregistrierung vorbereitet habe. Die Gelenke und Weichgewebe wurden so positioniert, dass die bisherige Fehlprogrammierung optimiert wurde. Das heißt, bei der Ersteingliederung wird eine neue zentrische Position erwirkt.“
„Wichtig ist die Übertragung der optimal therapeutischen Position in die Schiene“
Der Zahnarzt vertraut auf die neue Unterkieferposition, die in der Schiene optimal stabilisiert wird. Ohne Einschleifen gewöhnt sich der Patient an die neue Zentrik. Beide Referenten betonten, dass eine physiotherapeutische Behandlung einen positiven Einfluss auf die CMD-Schienentherapie habe. Mehr als 70 Teilnehmer verfolgten die zweiteilige Webinarreihe und zeigten großes Interesse an dem digitalen Workflow – von der instrumentellen Kieferregistrierung, dem Schienendesign, Fräsvorgang bis zum „manuellen“ Einsetzen beim Patienten. Weitere Webinartermine 2022 unter www.zebris.de/events/webinare.