Die instrumentelle Funktionsdiagnostik ist neben bildgebenden Verfahren (DVT und/oder MRT) und klinischen Befunderhebungen eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Schienentherapie. Zahnarzt Dr. Ulrich Wegmann zeigte im Webinar von Zebris Medical vor 85 Teilnehmern die Grundlagen sowie die Durchführung der digital gestützten Kieferregistrierung mit dem zebris JMA Optic System. Das System gewährleistet die Bewegungsaufzeichnung sowohl zahngeführt als auch ohne Zahnkontakt mit Stützstift.
Entlastung bei Kieferbewegungen
„Vor allem bei funktionsgeschädigten Patienten bringt eine Schienentherapie langfristig Entlastung bei den Kieferbewegungen. Und bietet obendrein beste Voraussetzungen für späteren Zahnersatz“, erklärte Referent Wegmann. Interessant seine Informationen über die physiologische Diskusposition bei maximaler Interkuspidation: „Wichtig ist dabei die Positionierung des Kondylus an der zentral dünnsten Stelle des Diskus.“ Im weiteren Verlauf des Webinars präsentierte der Zahnmediziner mit Schwerpunkt Funktion die Anwendung der Kieferregistrierung mithilfe des „zebris JMA Optic System“ bei einer Patientin und schlüsselte für die Webinarteilnehmer die digital aufgezeigten realen Bewegungsdaten auf.
Die Messungen
Bei der Messung der Bewegungsbahnen mit Zahnführung aus der maximalen Interkuspidation werden die Einstellparameter für den Inzisaltisch (Front-Eckzahn-Führung) vorgenommen. Die Messung der Bewegungsbahnen ohne Zahnführung (Stützstift) erfolgt aus der zentrischen Kondylenposition. Der Zahnmediziner nimmt die Einstellparameter für die kondyläre Führung vor. Bei der gesicherten habituellen Position wird eine zentrische Position fixiert, bei der die Kondylen über das muskulär eingeübte Bewegungsmuster in der Position der habituellen Zentrik verbleiben. Diese sind nicht indiziert bei funktionellen Störungen mit Fehlpositionierung der Kondylen.
Die Schienenkonstruktion
Bei der Konstruktion der Schiene wird ein im Seitenzahnbereich planes Aufbissplateau integriert mit der Aussparung von Führungsfacetten bei Lateralbewegungen. Ein dorsaler Stop vermeidet die Retralbewegungen hinter der kondylären Zentrik. Diese optimierten Okklusionseinstellungen zeigten sich nach Wegmanns Aussagen auch nach einer vierzehntägigen Tragedauer der gefrästen Schiene. Sie sind somit Erfolgsindikator für eine erfolgreiche Schienentherapie zur Bissregulierung.
Mit diesem Webinar wurden den Teilnehmern erneut die immensen Vorteile der instrumentellen Funktionsdiagnostik aufgezeigt. Die anschließende Fragerunde zeigte das große Interesse an diesem Verfahren. Weitere Webinartermine, Inhouse-Schulungen und Fortbildungen auf Anfrage bei www.zebris.de