Am 18. Juni 2024 findet ein landesweiter Online-Fortbildungstag der saarländischen Zahnärztinnen und Zahnärzte statt. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Fortbildung der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA). Das teilen die Kassenzahnärztliche Vereinigung des Saarlands und die Abteilung Zahnärzte der Ärztekammer Saarland mit.
„Die Rahmenbedingungen für die ambulante zahnärztliche Versorgung werden immer schwieriger. Zur Illustration muss nur auf die grundlegenden Probleme Bürokratie, Budgetierung und Fachkräftemangel verwiesen werden. Daher kämpfen wir auf Landes- und auf Bundesebene um verbesserte Arbeitsbedingungen. Und in dieser sehr schwierigen Situation möchten wir mit der Fortbildungsveranstaltung auf das Rückgrat unserer Praxen hinweisen - unsere ZFA. Ohne sie ist der Praxisbetrieb undenkbar“, heißt es. Die Veranstaltung setzt auf aktuelle Themen wie Tipps für die Aufbereitung von Medizinprodukten und Abrechnung sowie den „Azubi-Code“.
Wertschätzung für die Arbeit der ZFA
„Damit wollen wir deutlich machen, wie wichtig uns die Arbeit unserer ZFA ist. Und wir möchten zeigen: Die gleiche Wertschätzung erwarten wir auch von der Gesundheitspolitik“, heißt es in der Meldung. Wenn die Politik die Weichen nicht richtig stelle, werde die zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung bald deutlich schlechter werden. Bereits jetzt gebe es lange Wartezeiten auf Termine.
In den Praxen bleibt es still
Von der Veranstaltung profitierten letztlich auch die Patientinnen und Patienten: Trotz schwieriger Rahmenbedingungen investierten die saarländischen Zahnärztinnen und Zahnärzte in die Fortbildung der ZFA. „In den Praxen, die für den Fortbildungstag schließen, bleibt es still“ – dies sei ein Vorgeschmack auf den Wegfall der zahnärztlichen Versorgung vor Ort. Weniger Praxen vor Ort seien gleichbedeutend mit immer größer werdenden Versorgungslücken.
Immer weniger Praxen im Saarland
Dazu sagt Jürgen Ziehl, Präsident der KZVS: „Die aktuelle Gesundheitspolitik verschärft das Problem, dass es immer weniger zahnärztliche Praxen im Saarland gibt.“ Damit werde die zahnmedizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten immer mehr in Frage gestellt. Es wird immer schwieriger, für die Zahnarztpraxen Nachfolger zu finden. Die wohnortnahe Versorgung durch niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte müsse aber unbedingt aufrechterhalten werden, und dafür muss die Politik die Rahmenbedingungen schaffen.
Landzahnarzt-Quote gefordert
Dr. Lea Laubenthal, Vorsitzende der Abteilung Zahnärzte der Ärztekammer des Saarlandes, erklärt: „Die Politik muss jetzt die Weichen stellen, um die zahnärztliche Versorgung auch für die Zukunft zu sichern.“ Unverzichtbar als ein Element hierfür sei die Einführung einer Landzahnarzt-Quote.
Wie groß die Probleme in der ambulanten medizinischen Versorgung mittlerweile sind, zeige die Vielzahl von Berichten, Kundgebungen und Äußerungen von Haus- und Fachärzten, von Apothekern und eben auch der Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie der Bündnisse der Akteure auf Landes- und Bundesebene. „Es ist mehr als deutlich, dass dringend und schnell gehandelt werden muss“, so der Aufruf von Kammer und KZV.
Zahnarztpraxen können sich bei der KZV Saarland für den Fortbildungstag anmelden.