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Dr. Christoph Schoppmeier (Uni Köln) erklärt die Hintergründe und gibt Tipps zur Linderung der Beschwerden

(c) Ljupco Smokovski/Shutterstock.com

Volkskrankheit Xerostomie: Drei von zehn Menschen im Alter über 60 Jahren leben mit persistierender Mundtrockenheit [1]. Doch auch viele Jüngere leiden darunter. Zu den Ursachen zählen neben physiologischen Alterungsprozessen verschiedene Grunderkrankungen, Medikamente sowie der Lebensstil. Nach Anamnese und Untersuchungen lässt sich zielstrebig gegensteuern, unter anderem mit Speichelersatz und Gum Hydral.

Dr. med. dent. Christoph Schoppmeier, Leiter der Endodontologie der Uniklinik Köln, erklärt, warum ältere Menschen zur Mundtrockenheit neigen: „Die altersbedingten Veränderungen der Speicheldrüsen, wie die Degeneration der Parenchymstrukturen, können potenziell ihre Funktion beeinträchtigen. Zusätzlich verursacht der Alterungsprozess physiologische Veränderungen im Körper, einschließlich einer Reduktion der Rezeptoranzahl, verminderter Durchblutung und Störungen der neuronalen Übertragung.“ Unabhängig vom Alter begünstigen regelmäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum den Speichelfluss und das Mundgefühl negativ.

Chronischen Erkrankungen und Medikamente begünstigen Xerostomie

Häufig sind aber auch chronische Erkrankungen daran beteiligt, dass Menschen buchstäblich die Spucke wegbleibt. Dr. Christoph Schoppmeier nennt die Beispiele Diabetes mellitus – vor allem bei dauerhaft schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel –, Sjögren-Syndrom und Morbus Parkinson.

Bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson sind nicht nur Krankheitsprozesse selbst für die Beschwerden im Mund verantwortlich, sondern oft auch Medikamente aus der Gruppe der Anticholinergika, mit denen sie therapiert werden. „Im Zusammenhang mit Mundtrockenheit beeinflussen Anticholinergika die Wirkung von Acetylcholin an den muskarinischen Acetylcholinrezeptoren (mAChRs) auf den Speicheldrüsenzellen“, erklärt Schoppmeier. „Anticholinergika verhindern die Stimulation dieser Rezeptoren, was zu einer verminderten Speichelproduktion und Mundtrockenheit führt [2].“

Mehr als 400 häufig verschriebene Medikamente können den Speichelfluss negativ beeinflussen [3] – darunter auch Sympathomimetika [4] und Diuretika [5]. Darum ist es so wichtig, im Rahmen einer ausführlichen Anamnese in der Zahnarztpraxis Grunderkrankungen und Medikation zu hinterfragen.

Diese Fragen und Diagnostik sind sinnvoll

Um das Ausmaß der Beschwerden zu ermitteln, empfiehlt Schoppmeier Zahnärztinnen, Zahnärzten und ihren Teams Fragebögen als primäres Instrument zur Erhebung des subjektiven Empfindens. „Trotz der methodischen Unterschiede in der Erfassung subjektiver Symptome haben Instrumente wie das Xerostomia Inventory (XI) und die visuelle Analogskala (VAS) an Bedeutung gewonnen“, informiert er. „Sie ermöglichen eine genauere Quantifizierung des subjektiven Trockenheitsgefühls und geben damit einen ersten Hinweis auf das Vorliegen einer Xerostomie.“

Klinischen Untersuchungen zeigen Ausmaß und mögliche Folgeschäden

Ergänzend rät Schoppmeier zu klinischen Untersuchungen, die Ausmaß und mögliche Folgeschäden einer Hyposalivation aufzeigen: „Dazu gehören das Anhaften des Mundspiegels an der Wangenschleimhaut oder der Zunge, schaumiger Speichel, fehlender Speichelpool im Mundboden, Verlust der Papillen des Zungenrückens, eine veränderte oder glatte Gingivastruktur, ein glasiges Aussehen der Mundschleimhaut, eine tief zerklüftete Zunge, Wurzelkaries, Essensreste am Gaumen oder an der Wangenschleimhaut, Halitosis, Cheilitis sicca oder Cheilitis angularis, orale Candidiasis und Glossodynie beziehungsweise Glossopyrosis“, zählt er auf. Für eine präzise Diagnose kommen ergänzend spezifischere Tests infrage, wie die Sialometrie zur Messung der Speichelfließrate.

Tipps zur Linderung der Beschwerden

Schoppmeier weist darauf hin, dass die Betreuung von Patienten mit Mundtrockenheit in der Praxis und die Empfehlungen für die häusliche Pflege aufgrund der vielfältigen Ursachen einen multidimensionalen und individualisierten Ansatz erfordern. „In Situationen, in denen Mundtrockenheit aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente auftritt, kann eine Anpassung der Medikation in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt hilfreich sein“, verdeutlicht er, „vor allem bei Medikamenten, die eine hohe anticholinerge Potenz haben.“

Unabhängig vom Alter und gesundheitlichen Zustand ist anzuraten, Patientinnen und Patienten folgende Tipps mit auf den Weg zu geben: „Eine angemessene Hydratation, insbesondere durch Wasseraufnahme, spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Mundfeuchtigkeit. Die Vermeidung von Tabak und Alkohol kann ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu minimieren.“

Regelmäßige Mundhygienemaßnahmen – wie das Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta und die Verwendung von fluoridierten Mundspülungen – könnten das Kariesrisiko vermindern, das bei Menschen mit Mundtrockenheit durch die verringerte Spül- und Pufferkapazität des Speichels begünstigt werde. In vielen Fällen lindern Schoppmeier zufolge zudem Speichelersatzmaterialien die Symptome und ebnen den Weg zurück zum guten Mundgefühl.

So können Zähne und Mundschleimhaut geschützt werden

Ergänzend verweist Schoppmeier auf die Möglichkeit der Mundpflege mit der Produktreihe Gum Hydral von Sunstar. „Barbe et al. konnten zeigen, dass die Verwendung von Gum Hydral in der Lage ist, die Mundgesundheit und die mit Hyposalivation verbundene Lebensqualität wirksam zu verbessern [6]. Sie soll die Mundschleimhaut vor einer durch Trockenheit bedingten Reizung schützen, indem sie eine schützende Barriere bildet. Durch den Einsatz von Polyvinylpyrrolidone (PVP), Natriumhyaluronat, Betain, Taurin und Propandiol soll eine Schutzschicht über die trockene Mundschleimhaut gelegt werden und ein mechanischer Schutz samt ausgiebiger Hydratation erreicht werden.“

Die Produktreihe umfasst Gum Hydral Zahnpasta, Feuchtigkeitsgel und Feuchtigkeitsspray. Diese Zahnpasta ist speziell für die empfindliche Mundschleimhaut geeignet und unterstützt zudem die Kariesprophylaxe und die Remineralisierung des Zahnschmelzes durch Fluorid (1.450 ppm) und Kalziumgluconat.

Das Feuchtigkeitsgel sollte mindestens fünfmal täglich aufgetragen werden und bewährt sich, abends angewendet, auch über Nacht. Für unterwegs eignet sich das Feuchtigkeitsspray, das mehrmals täglich verwendet werden kann. Alle Produkte verzichten auf reizende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Alkohol und sind auch für Prothesenträger geeignet. Gum-Hydral-Produkte sind in Apotheken sowie in den Onlineshops der Drogerien Müller, DM und Rossmann erhältlich. Weitere Informationen unter professional.sunstargum.com/de-de

Quellen:

[1] Thomson WM, et al. The Challenge of Medication-Induced Dry Mouth in Residential Aged Care. Pharmacy (Basel). 2021;9(4).

[2] Proctor GB. The physiology of salivary secretion. Periodontol 2000. 2016;70(1):11-25.

[3] Klimek, J. Xerostomie und Speicheldrüsendysfunktion. Zahnärztl Mitt 2021. 102(10):64–73.

[4] Nederfors T. Xerostomia and hyposalivation. Adv Dent Res. 2000;14:48-56.

[5] Gil-Montoya JA, et al.: Treatment of xerostomia and hyposalivation in the elderly: A systematic review. Med Oral Patol Oral Cir Bucal. 2016;21(3):e355-66.

[6] Barbe AG, et al. Efficacy of Gum Hydral versus Biotène Oralbalance mouthwashes plus gels on symptoms of medication-induced xerostomia: a randomized, double-blind, crossover study. Clin Oral Investig. 2018;22(1):169-180.

 

Reference: Alterszahnmedizin Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe Patientenkommunikation Team

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