EditorialSeiten: 1463, Sprache: DeutschAl-Nawas, Bilal/Fickl, StefanImplantologieSeiten: 1467-1472, Sprache: DeutschZitzmann, Nicola U./Staubli, NoémieWährend bei der periimplantären Mukositis die Entzündung auf das Weichgewebe begrenzt ist, umfasst die Periimplantitis auch eine Destruktion des umliegenden Knochens. Eine regelmäßige klinische Kontrolle des periimplantären Gewebes ist notwendig, um pathologische Veränderungen frühzeitig erkennen und therapieren zu können. Die individuell angepasste Nachsorge mit professioneller Reinigung reduziert das Risiko für das Auftreten einer periimplantären Erkrankung. Erhöht ist das Risiko hingegen bei der Vorgeschichte einer aggressiven Parodontitis, bei erhöhten Sondierungstiefen an den Parodontien, bei Rauchern und bei iatrogenen Faktoren, die die Biofilmadhärenz begünstigen (z. B. geschlossene implantäre Zwischenräume). Während das selten vorkommende frühe Auftreten der Erkrankung häufig mit iatrogenen Noxen wie Zementresten und Abformmaterialien assoziiert ist, nimmt die Inzidenz nach längerer Funktionszeit und wiederholter Biofilmexposition zu. Je nach Beobachtungszeit und Risikogruppe muss davon ausgegangen werden, dass rund ein Drittel aller Implantate von einem späten Auftreten der Periimplantitis betroffen ist.
Schlagwörter: Periimplantäre Erkrankungen, periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, Implantat, Parodontitis, Prognose, Prävalenz
ParodontologieSeiten: 1475-1478, Sprache: DeutschSchaller, DennisDie Diagnose stellt das obligate Bindeglied zwischen Pathologie und Therapie dar. Die regelmäßige Erhebung und die definierte Einordnung klinischer Befunde ermöglichen sowohl die Überwachung der periimplantären Gesundheit wie ggf. auch die frühzeitige Einleitung ursachenbezogener Therapiemaßnahmen. Zur Beurteilung des Entzündungsstatus der periimplantären Mukosa und zur Identifikation eines pathologischen Gewebeverlustes haben sich parodontale Parameter als praktikabel und aussagekräftig erwiesen. Diese sind: Blutung auf Sondieren, Sondierungstiefe und radiologisches Knochenniveau. Die klinischen Entzündungszeichen Sondierungsblutung und/oder Suppuration in Kombination mit radiologischem Knochenverlust weisen auf eine Periimplantitis hin.
Schlagwörter: Periimplantitis, periimplantäre Mukositis, Falldefinition, diagnostische Kriterien
ParodontologieSeiten: 1481-1488, Sprache: DeutschGockel, Friedrich/Mengel, ReinerViele Studien belegen, dass eine behandelte Parodontitis, vor allem die generalisierte aggressive Form, bei einer geplanten Implantattherapie einen Risikofaktor für eine erhöhte Komplikationsrate oder gar einen Implantatmisserfolg darstellen kann. Das Gesamtrisiko hängt jedoch von weiteren Faktoren wie z. B. dem Allgemeinzustand und Grunderkrankungen des Patienten, Rauchen, genetischer Disposition, der Gestaltung der Suprakonstruktion und ihrer Hygienefähigkeit sowie der Compliance des Patienten ab. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren kann das Gesamtrisiko für einen Patienten mit (behandelter) Parodontitis abgeschätzt und eine Implantattherapie mit entsprechender Aufklärung durchgeführt oder aber eine Behandlungsalternative begründet erwogen werden.
Schlagwörter: Parodontitis, Periimplantitis, dentale Implantate
ImplantologieSeiten: 1489-1496, Sprache: DeutschKöttgen, Christopher/Köttgen, InaDie Anzahl der Mukositis- bzw. Periimplantitiserkrankungen nimmt mit der steigenden Insertion dentaler Implantate rasant zu. Der Beitrag stellt ein Recallkonzept für die Implantatnachsorge vor. Erläutert werden Grundlagen, der Ablauf der Nachsorgesitzung, das benötigte Instrumentarium und die Recallfrequenz. Ziele eines regelmäßigen Recalls sind die Vermeidung periimplantärer Erkrankungen und die Gesunderhaltung periimplantärer Strukturen.
Schlagwörter: Nachsorge, Mukositis, Periimplantitis, Implantatnachsorge, periimplantäre Diagnostik
ImplantologieSeiten: 1497-1501, Sprache: DeutschWalter, ChristianImplantatverluste werden in Früh- und Spätverluste eingeteilt und sind darauf zurückzuführen, dass sich keine Osseointegration einstellt oder es zum Verlust einer bestehenden Osseointegration kommt. In Analysen von Implantatverlusten fällt auf, dass bei manchen betroffenen Patienten mehrere anstatt nur einzelner Implantate verloren gegangen sind, was in der englischsprachigen Literatur mit dem Begriff Cluster Failure beschrieben wird. Man geht hierbei von einer patientenbezogenen Komponente als Grund für den Implantatverlust aus. Typische benannte Faktoren sind Rauchen, Radiatio, Osteoporose, ein Diabetes mellitus oder eine potenzielle Titanhypersensibilität. Die Datenlage ist bei vielen Faktoren sehr uneinheitlich, aber für Rauchen und Radiatio scheint eine negative Beeinflussung vorzuliegen. Es bedarf allerdings weiterer Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen, um Patienten besser beraten und auch behandeln zu können.
Schlagwörter: Implantat, Implantatverlust, Risikofaktor, Clusterphänomen
ImplantologieSeiten: 1503-1508, Sprache: DeutschRathe, Florian/Schlee, MarkusZementierte Einzelkronen können unter Einhaltung bestimmter Regeln bei parodontal nicht vorbelasteten Patienten ohne Weiteres zur Anwendung kommen. Bei Patienten mit einer Parodontitis in der Vorgeschichte ist die verschraubte Einzelkrone im Seitenzahnbereich zu bevorzugen. Hingegen sollten Brücken kleinerer Spannen auch bei Patienten ohne Parodontitis in der Vorgeschichte zumindest im Seitenzahngebiet verschraubt werden. Die höhere Prävalenz von technischen Komplikationen der verschraubten Brücken ist den schwieriger zu behandelnden biologischen Komplikationen zementierter Brücken vorzuziehen. Im Frontzahnbereich können diese Brücken aus ästhetischen Gründen, wiederum unter Einhaltung bestimmter Regeln, zementiert werden. Brücken, die der Versorgung eines ganzen Kiefers dienen, sollten in jedem Fall verschraubt werden. Hier ist die Prävalenz von technischen Komplikationen mit denen von zementierten Brücken vergleichbar.
Schlagwörter: Implantatgetragene Restaurationen, biologische Komplikationen, technische Komplikationen, Zementüberschuss, Emergenzprofil, klinische Antwort
ImplantologieSeiten: 1511-1520, Sprache: DeutschStimmelmayr, Michael/Stangl, Martin/Gernet, Wolfgang/Edelhoff, Daniel/Güth, Jan-Frederik/Beuer, FlorianDer Einfluss keratinisierter und befestigter Gingiva auf die Langlebigkeit von Implantaten wurde in den letzten Jahren kontrovers diskutiert. Aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen jedoch, dass Implantate von keratinisierter Gingiva umgeben sein sollten. Sowohl für die Funktion als auch für die Ästhetik sind eine exakte operative Planung des Weichgewebsmanagements und oftmals die richtigen Techniken zur Freilegung dentaler Implantate absolut entscheidend. Eine stabile Funktion lässt sich nur mit ausreichend keratinisierter Gingiva und eine schöne rote Ästhetik nur mit dicker und befestigter, entzündungsfreier Gingiva erreichen. Ziel dieses Beitrags ist es, die Wichtigkeit einer frühzeitigen Behandlungsplanung mit korrekten Schnittführungen, Lappentechniken und Gingivatransplantaten im Rahmen von Implantatversorgungen aufzuzeigen.
Schlagwörter: Gingivaverbreiterung, keratinisierte Gingiva, freies Schleimhauttransplantat, Vestibulumplastik, Verschiebelappen, Bindegewebstransplantat, Weichgewebsmanagement, Implantate
ImplantologieSeiten: 1521-1525, Sprache: DeutschFischer, KaiNachdem ein dentales Implantat erfolgreich eingeheilt ist, wird es durch prothetische Komponenten mit der Mundhöhle verbunden und damit folglich der oralen Mikroflora ausgesetzt. Zusätzlich kann es auf der Oberfläche der Restauration oder der Implantate zur Konkrementbildung kommen. Im Rahmen der regelmäßigen Nachsorge von Implantatrestaurationen bzw. während der Perimukositis- und Periimplantitistherapie müssen glatte wie auch raue Oberflächen von Plaque und Zahnstein befreit werden. Hierbei stellen sich klinisch zwei Fragen: Mit welchem Instrument können die verschiedenen Oberflächen am besten gereinigt werden, und inwieweit wird die Oberflächenbeschaffenheit durch die Instrumentierung verändert? Aus meist präklinischen Studien geht hervor, dass Pulverstrahlgeräte unter Verwendung von Glycinpulver im Allgemeinen eine sehr gute Reinigungsleistung sowohl auf glatten als auch auf rauen Oberflächen bieten, ohne diese zu verändern. Daneben scheinen Titanbürstchen - hier bei der offenen Periimplantitistherapie - und Ultraschall-/Schallinstrumente mit nicht metallenen Aufsätzen ebenfalls geeignet zu sein. Zusätzlich können Prophylaxebürstchen im Rahmen der Nachsorge zur Politur der Suprastruktur eingesetzt werden.
Schlagwörter: Implantatoberfläche, mechanische Reinigung, Biofilm, Reinigungseffektivität, Oberflächenveränderung
ImplantologieSeiten: 1527-1534, Sprache: DeutschBach, GeorgIn der Literatur wird folgenden Verfahren eine grundsätzliche Eignung zur Reinigung und Dekontamination keimbesiedelter Implantatoberflächen zugesprochen: monokausale Er:YAG-Laseranwendung, Einsatz von Pulverstrahlgeräten, Kombinationsverfahren bestehend aus Laserlichtapplikation und vorheriger Reinigung mit hierfür geeigneten Küretten sowie photodynamische bzw. photothermische Therapie. Hinsichtlich Reinigungswirkung und Keimreduktion schneiden sowohl die Kombinationstherapien mit Laserdekontamination nach Kürettenreinigung als auch die alleinige Er:YAG-Laseranwendung am besten ab, gefolgt von dem Pulverstrahlverfahren. Die photodynamische Therapie mit blauen Sensitizern ist aufgrund der dabei oftmals auftretenden Farbstoffreste an der Implantatoberfläche problematisch, so dass hier den deutlich niedrigvisköseren grünen Sensitizern der Vorzug gegeben werden sollte. Erwiesenermaßen ungeeignet für die Therapie einer manifesten Periimplantitis sind die reine Kürettage ohne weitergehende Dekontamination, die lokale Applikation von Chlorhexidindigluconat und die Benetzung der Implantatoberfläche mit Phosphorsäure; bei dem zuletzt genannten Verfahren imponiert ein zäh haftender Film von Säureresten auf dem künstlichen Zahnpfeiler.
Schlagwörter: Periimplantitis, Dekontaminationsverfahren, Reinigungswirkung, Laserlichtverfahren, Pulverstrahlreinigung, Phosphorsäure, photodynamische Therapie
ImplantologieSeiten: 1535-1540, Sprache: DeutschDeppe, Herbert/Lüth, Tim/Wolff, Klaus-DietrichIn der Therapie periimplantärer Infektionen ermöglicht die Laseranwendung bei der Wahl geeigneter Parameter eine sichere Oberflächendekontamination. Obgleich das Verfahren in der Literatur umfänglich dokumentiert ist, liegen derzeit sowohl für die nicht chirurgische wie für die chirurgische Therapie der Periimplantitis mit und ohne Laseranwendung nur sehr wenige qualitativ hochwertige Studien vor. Daher ist die Durchführbarkeit einer aussagekräftigen Metaanalyse limitiert. Dementsprechend sind auch die Möglichkeiten für klare Therapieempfehlungen noch immer eingeschränkt. Nach der aktuellen Datenlage scheint der Erfolg in der Periimplantitistherapie überwiegend von anderen Faktoren abzuhängen als von der Methode der Oberflächenbearbeitung.
Schlagwörter: Periimplantitis, Laser, zahnärztliche Chirurgie
ImplantologieSeiten: 1541-1544, Sprache: DeutschAl-Nawas, BilalAntibiotika werden bei der Periimplantitistherapie immer im Rahmen eines multimodalen Konzeptes zusammen mit offenem oder geschlossenem Debridement sowie anderen desinfizierenden Verfahren eingesetzt. Entsprechend der Applikation unterscheidet man zwischen lokaler und systemischer Gabe. Die Datenlage für den Einsatz systemischer Antibiotika ist allerdings so schwach, dass er kaum zu rechtfertigen ist. Lokale Antibiotika sind demgegenüber deutlich besser untersucht und können kurzzeitig einen positiven Effekt aufweisen. Ungeklärt ist aber nach wie vor, welche Patienten vom Antibiotikaeinsatz profitieren, welche Protokolle bei der Anwendung eingehalten werden müssen und ob andere desinfizierende Verfahren nicht ähnlich effizient sind.
Schlagwörter: Periimplantitis, periimplantäre Infektion, Biofilm, Antibiotika, systemische Antibiotikatherapie, lokale Antibiotikatherapie
ParodontologieSeiten: 1545-1550, Sprache: DeutschFickl, StefanDer Einsatz von dentalen Implantaten hat sich zu einem Routineverfahren in der modernen Zahnheilkunde entwickelt. Allerdings existieren bis heute nur wenige Konzepte zur Behandlung periimplantärer Infektionen. Resektive Eingriffe zielen auf eine Apikalverlagerung der Mukosa und damit auf eine Taschenelimination ab. Einige Untersuchungen der letzten Zeit weisen darauf hin, dass resektive Verfahren trotz ihrer Nachteile (Gewebsrezession, Gefahr der Rekontamination) Vorteile gegenüber den nicht chirurgischen und auch den regenerativen Therapien haben könnten.
Schlagwörter: Periimplantitis, resektive Chirurgie, apikal reponierter Lappen, Implantatdekontamination
ParodontologieSeiten: 1551-1562, Sprache: DeutschBassetti, Mario/Bassetti, Renzo/Salvi, Giovanni E./Sculean, AntonEine LiteraturübersichtPeriimplantäre Erkrankungen sind entzündliche Reaktionen auf äußere Faktoren (mikrobielle Plaque), welche durch das Ausmaß und die Art der Immunantwort des betroffenen Patienten modifiziert werden. Die Infektion kann sich auf das umliegende Weichgewebe beschränken (Mukositis), aber auch den periimplantären Knochen betreffen (Periimplantitis). In der Literatur findet man Prävalenzangaben von 39,4 bis 80 % für die Mukositis und von 28 bis 56 % für die Periimplantitis. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, einerseits auf die mutmaßlichen Gründe der unterschiedlichen Prävalenzangaben für die Mukositis und die Periimplantitis einzugehen. Andererseits sollen mögliche Risikofaktoren beleuchtet sowie die in der Literatur bislang vorgeschlagenen nicht chirurgischen Therapiekonzepte kritisch hinterfragt und entsprechende Schlussfolgerungen für die Mukositis- bzw. Periimplantitisbehandlung in der Praxis gezogen werden. Bei der Behandlung der Mukositis scheint das nicht chirurgische Debridement in Kombination mit einer adäquaten individuellen Mundhygiene die Therapie der Wahl zu sein. In der nicht chirurgischen Periimplantitistherapie zeigen nur lokal applizierte oder systemisch verabreichte Antibiotika sowie die photodynamische Therapie bei initialer Periimplantitis (Taschentiefe 4 bis 6 mm, radiologischer Knochenverlust ≤ 2 mm) wesentliche klinische Verbesserungen. Doch eine Restitutio ad integrum lässt sich mit Hilfe von nicht chirurgischen Therapiekonzepten bei der Behandlung der Periimplantitis im Vergleich zur Mukositis offenbar nicht erreichen. Es wird die Aufgabe weiterer Untersuchungen sein, vorhersagbare Therapiemöglichkeiten zu prüfen, denn die Periimplantitis scheint bei Weitem nicht zu den seltenen Implantatkomplikationen zu zählen.
Schlagwörter: Periimplantitis, Mukositis, nicht chirurgische Periimplantitistherapie
Orale MedizinSeiten: 1565, Sprache: DeutschBengel, WolfgangLingua geographica/HaarleukoplakieBildgebende VerfahrenSeiten: 1567, Sprache: DeutschSchulze, DirkSinusitis maxillaris nach externem SinusliftZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1569-1570, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 1571-1574, Sprache: DeutschWinzen, OlafBehandlung einer PeriimplantitisBakterielle Plaque verursacht analog zur Gingivitis auch die periimplantäre Mukositis. Eine beginnende Entzündung lässt sich durch relativ einfache, minimalinvasive Verfahren beherrschen. Bei einer weit fortgeschrittenen Entzündung hingegen ist auch der periimplantäre Knochen betroffen, so dass eine chirurgische Intervention mit knochenchirurgischen und ggf. augmentativen Maßnahmen notwendig wird.
PraxismanagementSeiten: 1575-1576, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoDie richtige Abfassung einer Honorarvereinbarung für eine VerlangensleistungPraxismanagementSeiten: 1577-1579, Sprache: DeutschWieprecht-Jäckel, ClaudiaVerlust des Vergütungsanspruchs beim zahnärztlichen BehandlungsvertragPraxismanagementSeiten: 1581-1582, Sprache: DeutschWissing, PeterBundesfinanzhof verbessert Abzugsmöglichkeiten für Weihnachtsfeiern und andere Betriebsveranstaltungen (II)