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Der Landesvorsitzende des größten bayerischen zahnärztlichen Berufsverbands ist unerwartet gestorben – auch auf Bundesebene politisch aktiv

(c) FVDZ Bayern

Dr. Reiner Zajitschek, engagierter Zahnarzt und Standespolitiker aus Bayern, der auch auf Bundesebene im Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) und in verschiedenen Gremien aktiv war, ist unerwartet gestorben. Er wurde nur 57 Jahre alt. Die Nachricht sorgte auch auf der Frühjahrs-Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, die am 30. Juni 2021 begann, für große Betroffenheit. Zajitschek gehörte als Delegierter bereits seit mehreren Jahren der KZBV-VV an.

Noch vor kurzem hatte Zajitschek die Landesversammlung des FVDZ in Bayreuth geleitet und über die vielfältigen Aktivitäten des FVDZ in Bayern berichtet. Der Landesverband Bayern des FVDZ würdigt seinen so früh gestorbenen Landesvorsitzenden in einem Nachruf.

„Mit großer Bestürzung reagiert der Landesvorstand des FVDZ Bayern auf den unerwarteten Tod seines Vorsitzenden Dr. Reiner Zajitschek aus Döhlau/Bayern. Der 57-Jährige ist während einer Fahrradtour Ende Juni bewusstlos geworden und im Krankenhaus nicht mehr erwacht.

Der Landesverband trauert um einen liebenswerten Kollegen, der sich bereits in jungen Jahren im Freien Verband und in der Standespolitik engagiert hat. Für ihn war die Freiberuflichkeit, die freie Zahnarzt-Patienten-Beziehung und der Bürokratieabbau in der Zahnarztpraxis ein bedeutendes Anliegen während seiner langjährigen und unermüdlichen ehrenamtlichen Arbeit für den Berufsstand. Bereits im Jahr 1986 ist Reiner Zajitschek in den FVDZ eingetreten und gleichzeitig hat er sich bereits in der FVDZ-Bezirksgruppe Oberfranken und später im Landes- und Bundesverband engagiert.

In Oberfranken niedergelassen

Der in Döhlau/Oberfranken seit 1992 niedergelassene Zahnarzt hat eine Gemeinschaftspraxis mit Ehefrau und Schwester betrieben und war seinen Patienten ein verständnisvoller, beliebter Zahnarzt, der fest im Dorfleben verwurzelt war. Seine Leidenschaft in der Freizeit galt dem Radfahren, dem Tauchen und seinen Palmen, für die er eigens einen Wintergarten gebaut hatte.

Sein standespolitisches Engagement startete er in den 1980-er Jahren im FVDZ, das er bald über die Verbandspolitik hinaus auf die körperschaftliche Arbeit in der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) und und der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) ausweitete. Dabei blieb er immer nahe an der Basis und immer dem FVDZ und dessen Arbeit verbunden. Seit 2001 war Dr. Zajitschek Obmann des Bezirkes Hof-Naila-Rehau. Von 2003 bis 2013 führte er den mitgliederstarken Verband ZÄF Hochfranken an, der dem FVDZ nahesteht.

Regional aktiv und eingebunden

Früh arbeitete er auch im Zahnärztlichen Bezirksverband Oberfranken mit, wo er seit 2002 im Vorstand aktiv war und seit 2006 als 2. Vorsitzender fungierte. Seine Referatstätigkeit erstreckte sich über die Bereiche Praxisführung und Öffentlichkeitsarbeit. Er war auch Schriftleiter der Publikation ‚MZO‘ des ZBV Oberfranken.
2002 wurde er als Delegierter in die Vollversammlung der BLZK und 2011 als Delegierter in die Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer gewählt, wo er seither ununterbrochen aktiv war. 2016 zeichnete ihn die Bundeszahnärztekammer für sein ehrenamtliches Wirken mit der Ehrennadel der Deutschen Zahnärzte aus.

Versammlungsleiter der KZVB-Vertreterversammlung

Nicht minder beeindruckend stellt sich seine ehrenamtliche Arbeit in der Schwesterkörperschaft KZVB dar. Dort war er seit 2001 Delegierter zur Vertreterversammlung. Seine Stationen: 2005-2008 und 2009 Mitglied im Vertreterversammlungsausschuss, 2007-2008 Co-Referent für Praxismanagement/QM, seit 2017 Mitglied im Landesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen, Mitglied im Satzungsausschuss. 2017 übernahm Dr. Zajitschek das Ehrenamt des Versammlungsleiters der KZVB-Vertreterversammlung. Er war zudem Delegierter der Bundes-KZV.

Im Bundesvorstand des FVDZ aktiv

Im Freien Verband ist seine berufspolitische Vita nicht weniger imposant. 2018 hat er das Ehrenamt des Landesvorsitzenden im FVDZ Bayern übernommen und wurde 2020 wiedergewählt. Von 2011 bis 2013 stand er als stellvertretender Bundesvorsitzender an der Spitze des FVDZ und arbeitete von Oktober 2015 bis 2019 im Bundesvorstand von Harald Schrader mit.

Dr. Reiner Zajitschek brachte das notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang mit den unterschiedlichen Interessenlagen in seine berufspolitische Arbeit ein. Das hat sich auch an der Spitze des als diskussionsfreudig bekannten FVDZ Bayern gezeigt, den er mit besonnener Hand zu lenken verstand. Seine große Leidenschaft gehörte der Arbeit in seiner Praxis und der standespolitischen Arbeit.

Mit Lösungsmöglichkeiten auf die Politik zugehen

In einem Interview 2018 im ‚Freien Zahnarzt‘ nach seinen Zielen im FVDZ gefragt, sagte er: ‚Wir haben uns nie darauf beschränkt, unsere Vertreter in die Körperschaften zu entsenden. Das werden wir auch in Zukunft nicht tun. Wir sind gefordert, Lösungsmöglichkeiten für anstehende Probleme anzubieten und damit auch auf die Politik zuzugehen!‘

Letzteres hat er getan: Er hat den Bürokratieabbau in den Zahnarztpraxen in diversen Gesprächen mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium gefordert, er hat sich mit dem FVDZ Bayern am bayerischen Demenzpakt beteiligt.

Dr. Reiner Zajitschek hinterlässt Frau und Schwester. ‚Er wird uns als engagierter Kollege und Freund, der im positiven Sinne nie lockergelassen hat, in Erinnerung bleiben, weil es ihm um das Wohl der Zahnarztpraxis ging. Unser Mitgefühl gilt seiner Gattin und seinen Angehörigen. Wir werden ihn nicht vergessen‘, sagt Dr. Thomas Sommerer, stellvertretender Landesvorsitzender des FVDZ Bayern.“

 

Quelle: FVDZ Bayern/QN Menschen Politik Nachrichten

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