Industrie 4.0 bedeutet mehr als nur digital unterstützt fertigen. Industrie 4.0 bedeutet die Vernetzung aller auftragsrelevanten Daten und Fertigungsprozesse. Durch diese Kopplung entstehen für den Kunden (Zahnarzt, Labor) Einfachheit und Transparenz und für den Fertiger (Labor, Fräszentrum) Effizienz, Kontrolle und Planbarkeit.
Doch mit neuen Verfahren, Materialien und Technologien ist auch der digitale Workflow einem Wandel unterworfen. Die Einbindung des Zahnarztes wird immer wichtiger. Durch die zunehmende Anzahl von Intraoralscannern im Markt beginnt der digitale Workflow und somit der digitale Auftrag bereits direkt in der Zahnarztpraxis. Den daraus entstehenden Problemen und entsprechenden Lösungsansätzen widmet sich Peter-Christoph Haider in seinem Beitrag in der August-Ausgabe der Quintessenz Zahntechnik [Quintessenz Zahntechnik 2018;44(8):2–7].
Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
„Individuelle Massenfertigung“
Während individuelle Massenfertigung oder „Losgröße 1“ (individualisierte Produktion) in vielen Industrien noch ein neues Feld ist, sind diese Themen im Dentalsegment bereits Alltag: Jedes Produkt ist einzigartig und wird genau einmal für jeden Patienten gefertigt – und das bei maximaler Präzision und Qualität. Den dafür nötigen Workflow gilt es digital abzubilden und zu managen.
Kontrollierter und dokumentierter Datenaustausch
Kernstück der Industrie 4.0 ist der kontrollierte und dokumentierte Datenaustausch innerhalb der gesamten Fertigungsstrecke. Aufgrund der Menge der zu dokumentierenden Arbeitsschritte und der verschiedenen Fertigungsorte bei dentalen Werkstücken können verschiedene Probleme auftreten, zum Beispiel die Verteilung der Kompetenzen, der Daten, mangelnde Transparenz, die Umsetzung gesetzlicher Vorschriften oder beim Datenschutz.
Gemeinsame Softwareplattform
Wie lässt sich der viel beschworene digitale Workflow unter diesen Anforderungen in der täglichen Arbeit abbilden? Eine Lösung kann eine gemeinsame Softwareplattform sein, in der die Weitergabe und Verarbeitung der medizinischen und der CAD-Daten abgebildet werden kann. Haider stellt den digitalen Workflow am Beispiel der Software DentaDesk ausführlich vor und zeigt wichtige Funktionen und Features. So ist besonders vorteilhaft die die Chat-Funktion, die Aufteilung in Kunden-Frontend und Backend oder die Möglichkeit, Bestellabläufe vollautomatisch zu erstellen.
Ein aufschlussreicher Einblick in die Dentale Industrie 4.0, der nicht abschreckt, sondern neugierig macht.
Weitere Themen der Quintessenz Zahntechnik 08/2018 sind unter anderem:
• Erste Erfahrungen zur Verwendung von Intraoralscans bei der Totalprothesenherstellung
• Ein funktioneller Klassiker, digital gefertigt (stegretinierte Suprakonstruktion gegossen vs. gefräst)
• Der Entbinderungsprozess vor der keramischen Sinterung – unverzichtbar beim Umgang mit keramischen Massen
• Ein Anwenderbericht zu Lava Esthetic, dem fluoreszierenden Multilayer-Zirkoniumdioxid
• Das Bego Varseo 3-D-Druck System
• Alternative Teleskopversorgung mittels Tiefziehtechnik