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Zolid Gen-X Zirkonoxidrohling optimiert ästhetisches Ergebnis bei implantatgestützten Restaurationen mit hohem Gingivaanteil

(c) Votteler Dentaltechnik, Pfullingen

Seit geraumer Zeit zeichnet sich auf dem Dentalmarkt ein Trend hin zu industriell mehrschichtig voreingefärbten Zirkonoxidrohlingen ab. Polychromatische Zirkonoxide in ihren unterschiedlichsten Anwendungsformen zählen zum etablierten Stand der Technik. Der Grund hierfür ist sicher darin zu sehen, dass sich im Laboralltag mit derartigen Zirkonoxiden die Farbe und Transluzenz einfach, schnell und treffsicher reproduzieren lässt. Um als Anwender einschätzen zu können, welche zugrunde gelegte „Optik“ sich in dem Rohling verbirgt, sind oftmals spezielle Nesting-Konzepte notwendig. Denn nur wenn man weiß, wie es um den inneren Farbaufbau eines solchen Zirkonoxidrohlings bestimmt ist, kann man nach dem Sintern auch das gewünschte (Zahnfarb-)Ergebnis erzielen. Daher müssen diese Konzepte dem Anwender zunächst einmal vermittelt werden.

Wenn mit Zirkonoxidrestaurationen zusätzliche hohe Gingivaanteile reproduziert werden müssen – also zahnfleischfarbene Bereiche, die farblich natürlich nicht sinnvoll in einem zahnfarbenen Rohling berücksichtigt werden können – reicht ein einfacher „symmetrischer“ oder gleichmäßig verteilter Farbverlauf oftmals nicht mehr aus.

Zirkonoxid mit asymmetrischer polychromer Einfärbung 

Für derartige Fälle bietet Amann Girrbach Anwendern das Zirkonoxid Zolid Gen-X mit integriertem Farbverlauf. Damit lassen sich ästhetische und hochfeste Zirkonoxidrestaurationen realisieren. Zolid Gen-X ist in 16 Vita-Farben, zwei Bleach-Farben und allen marktüblichen Höhen erhältlich (Abb. 1).

Symmetrie reicht nicht immer aus

Damit der Farbverlauf des Zahnanteils je nach Höhe der Restauration optimal getroffen wird, gilt es das Verhältnis zwischen Restaurationshöhe, Zahnanteilen und Farbverteilung der Rohlinge zu beachten. Um dieser Beziehung gerecht zu werden, wurde bei allen Zolid Gen-X Rohlingen der Schneideanteil proportional zur Rohlingshöhe ausgelegt, das heißt: je höher der Rohling, desto höher auch der Schneideanteil.

Um einen optimalen Farbverlauf über die gesamte Restauration gewährleisten zu können ist es also entscheidend, die richtige Rohlingshöhe auszuwählen. Bei einem 25 mm hohen Rohling ergibt eine „symmetrische“ Verteilung der unterschiedlichen Farbstufen allerdings wenig Sinn, da Zähne beziehungsweise Zahnkronenanteile in solchen Höhen in der Natur nicht vorkommen. Der Rohling Zolid Gen-X 25 mm stellt daher ein Sondermodell dar, das vorzugsweise für implantatgestützte Restaurationen herangezogen werden sollte. Versorgungen also, mit denen aufgrund größerer Gewebsdefekte zusätzlich auch größere (höhere) Zahnfleischanteile rekonstruiert werden müssen (Abb. 2 bis 4).

Vier Farbschichten, anders verteilt

Würde man den Rohling Zolid Gen-X 25 mm gedanklich in vier horizontale Schichtbereiche aufteilen, dann würde er sich rein von seiner Farbgebung her als 16-mm-Rohling darstellen – mit polychromatischem und monochromatischen Farbanteil. Mithilfe des Nesting-Moduls Ceramill Match 2 von Amann Girrbach lässt sich die dem Rohling zugrundeliegende Farbverteilung visualisieren (Abb. 5).

Limitationen beim Nesting vorbeugen

Bei 14-gliedrigen, vollanatomischen Restaurationen besteht aufgrund des Verlaufs der Spee- (sagittale Kompensation) und Wilson-Kurven (transversale Kompensation) die Schwierigkeit, alle Zähne optimal und gleichmäßig im Farbschema des Rohlings anzulegen. Daher wird die Ausrichtung oftmals so gewählt, dass für den ästhetisch bedeutsamen Frontzahnbereich die best- oder größtmögliche Farbverteilung gegeben ist.
Aufgrund der Verwendung von 5-Achs-Fräsmaschinen stellt die Fertigung einer im Rohling stark geneigten oder gedrehten vollanatomischen Restauration technisch kein Problem mehr dar. Kommt jedoch ein Gingivaanteil hinzu, passt dieser oftmals entweder nicht mehr in den bislang verwendeten Rohling und/oder es müssen infolge der einzig möglichen Ausrichtungsmöglichkeit Defizite hinsichtlich der gewünschten Ästhetik hingenommen werden.

Asymmetrie sorgt für mehr Flexibilität

Der „asymmetrischen“ Schichtverteilung des Rohlings Zolid Gen-X 25 mm ist es zu verdanken, dass die im Durchschnitt am häufigsten verwendete Rohlingshöhe (16 mm) für eine gute und direkte Farbgebung aufgrund der größeren „Bodenfreiheit“ (monochromatischer Halsbereich) ideal ausgenutzt werden kann. Somit kann eine gute Grundlage für eine uneingeschränkte Reproduktion der Frontzahnästhetik sichergestellt werden (Abb. 6). Der im 25-mm-Rohling verlängerte monochromatische Farbanteil unterhalb des 16-mm-Farbverlaufs und die damit einhergehende, asymmetrische Verteilung der Farbschichten, sorgt daher für einen guten Kompromiss aus Ästhetik und uneingeschränkter Nutzung des Zirkonoxidrohlings (Abb. 7 bis 11).

Fazit

Mehrfarbige Zirkonoxidrohlinge sind ein Segen, können Zahntechniker aber auch vor Probleme stellen. Insbesondere, wenn man sich damit die Vorteile einer exakten Reproduktion der Vita classical Zahnfarben zunutze machen möchte, gleichzeitig mit dem Zahnersatz aber auch sehr große horizontale Distanzen überwinden muss. Aufgrund der asymmetrischen Verteilung der Farbschichten im Zolid-Rohling Gen-X 25 mm gehören derartige Probleme der Vergangenheit an. Da dieser neben dem zur Reproduktion der Vita Farben benötigten, vielschichtigen Teil einen größeren, monochromatischen „Halsbereich“ besitzt, können Zahntechniker damit selbst hohe Zahnfleischanteile reproduzieren. Und das, ohne „oben“, also in Richtung Schneide, Kompromisse hinsichtlich der exakten Reproduktion der Vita Zahnfarbe oder einer falschen Verteilung der Transluzenzen eingehen zu müssen.

Dipl.-Ing. Axel Reichert, Koblach (Österreich)

Axel Reichert erwarb nach der Ausbildung und erfolgreichen Arbeitszeit als Zahntechniker (Dentallabor Nikolaus & Sperlich, Dingolfing) an der Fachhochschule Osnabrück den Titel Dipl.-Ing. in Dentaltechnologie.
Bei Amann Girrbach setzt er seit fast 15 Jahren sein Praxis- und Technologiewissen in der Forschung und Entwicklung (F&E) ein, insbesondere im Bereich Materialentwicklung und CAD/CAM. Reichert war in vielen Entwicklungsschritten der Sintertechnologien im Bereich Pulvermetall- und Hochleistungskeramik eingebunden und Projektverantwortlicher bei der Entwicklung des Ofensystems Ceramill Argotherm und Argovent, sowie bei der Entwicklung neuer Hochleistungsofensysteme für neue innovative Zirkonoxid-Werkstoffe. Axel Reichert ist Teamleiter der Materialentwicklung in der Abteilung Research und Development bei Amann Girrbach.

Quelle: Amann Girrbach Digitale Zahntechnik Materialien Zahntechnik

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