OriginalarbeitSprache: DeutschDie rekonstruktive Parodontalchirurgie nach den Prinzipien der gesteuerten Geweberegeneration resultiert histologisch in der Bildung eines neuen Attachments (neues Zement mit inserierenden Kollagenfasern). Obwohl lichtmikroskopisch gut dokumentiert, ist der ultrastrukturelle Aufbau des neugebildeten Desmodonts noch nicht vollständig aufgeklärt. Das Ziel vorliegender Studie war die ultrastrukturelle Untersuchung des normalen und regenerierten parodontalen Ligamentes. Acht Affenzähne (Macaca fascicularis) mit regenerierten Parodontien nach GTR-Behandlung wurden zur Untersuchung ausgewählt. Als Kontrollen dienten die Parodontien von vier unbehandelten Affenzähnen. In allen mit GTR behandelten Defekten wurde lichtmikroskopisch nach Hämatoxylin-Eosin- und Aldehyd-Fuchsin-Halmi-Färbung die Bildung eines neuen Attachments festgestellt. Um dieselben Gewebe auch elektronenmikroskopisch untersuchen zu können, wurden 50 µm dicke Schnitte aus denselben Gewebeblöcken angefertigt und diese wieder entparaffiniert. Diese wurden in Kunststoff eingebettet. Hieraus wurden 1 µm dünne Schnitte angefertigt und mit Uranylacetat und Bleicitrat doppelt gefärbt. Die Ergebnisse zeigten, daß in allen untersuchten Testpräparaten ein neues Attachment (neues Zement mit inserierenden kollagenen Fasern) vorhanden war. Obwohl die Kollagen- und Oxytalan-Fasern sowie die neugebildete Zementschicht in den regenerierten Parodontien etwas dünner und zellreicher als in den normalen parodontalen Ligamenten erschienen, konnten keine wesentlichen Unterschiede zwischen normalen und regenerierten Geweben festgestellt werden. Mit der von uns beschriebenen Methode ist es möglich, an in Paraffin eingebettetem Gewebe elektronenmikroskopische Untersuchungen durchzuführen, ohne wesentliche Zerstörungen der zu untersuchenden Strukturen zu verursachen.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei zehn hochängstlichen Patienten mit inadäquater Angstbewältigung wurde während einer normalen Zahnbehandlung in Lokalanästhesie eine patientenkontrollierte Sedierung (PCS) mit Propofol durchgeführt (Bolusgröße 0,5 mg/kg, Sperrzeit 1 Minute). Die Patienten hatten intraoperativ hochsignifikant weniger Angst (VAS-Angst: präoperativ 7,3 #177 1,9 (5-10), intraoperativ 1,7 #177 1 (0-3), p 0,0001) und eine signifikante Zunahme des Sedierungsgrads (p 0,05). Der Propofolverbrauch war interindividuell sehr verschieden. Eine tiefe Sedierung oder behandlungsbedürftige kardiorespiratorische Störungen traten nicht auf. Die postoperative Erholungsphase war kurz und die Zufriedenheit der Patienten und Zahnärzte mit dem Sedierungsverfahren hoch. PCS ist ein effektives und sicheres Verfahren zur Sedierung von hochängstlichen Patienten während Zahnbehandlungen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel der Wurzelspitzenresektion ist es, die Ursache der apikalen Läsion zu entfernen und deren erneutes Auftreten zu verhindern. Der Erfolg dieser Therapie setzt gute Kenntnisse der Zahnanatomie und der endodontischen Behandlungsprinzipien sowie das Verständnis der Wundheilungsvorgänge voraus. Das Operationsmikroskop (OPM) ermöglicht dem Behandler erstmals, die bekannten anatomischen und pathologischen Gegebenheiten auch klinisch zu erkennen und zu behandeln. Die variable Vergrößerung erlaubt bei optimaler Sicht eine verfeinerte Inzisionstechnik und schonendere Lappenbildung sowie eine klare Differenzierung zwischen Knochen und Zahnstrukturen. Dies vereinfacht die Lokalisation der Wurzel und erleichtert die Darstellung der Kanalausgänge in den Periapex. Das OPM ermöglicht den Einsatz redimensionierter Instrumente, welche eine optimierte Technik und damit einen atraumatischeren Eingriff versprechen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen die Applikation eines gefüllten Versiegelungsmaterials mit Hilfe eines ultraschallaktivierten Instruments auf die Morphologie des Querschnittbildes von Versiegelungen hat. Dazu wurden in 2 Gruppen je 10 extrahierte Zähne versiegelt. Das Versiegelungsmaterial wurde in der einen Gruppe mit einem ultraschallaktivierten Instrument appliziert, in der Kontrollgruppe hingegen mit einem Pinsel. Die Zähne wurden in Schliffpräparate getrennt und im REM untersucht. In der Testgruppe war eine größere Anzahl von Porositäten aufzufinden (p 0,02). Hinsichtlich der Penetration des Versiegelungsmaterials in die Fissurentiefe konnten dagegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Nach Ultraschallanwendung waren in 36 (von 59) Fissuren Partikel erkennbar, die sich vorwiegend im Bereich des Fissurenfundus befanden, zum Teil aber auch im Versiegelungsmaterial eingeschlossen waren. Diese hatten einen Durchmesser zwischen 10 und 200 µm und wiesen in der Röntgenmikrobereichanalyse Kalzium und Phosphor als Bestandteile auf. In der Kontrollgruppe fanden sich solche Partikel im oder unter dem Versiegelungsmaterial signifikant seltener (p 0,002). Diese Partikel stellen vermutlich Schmelzfragmente dar, die während des ultraschallaktivierten Einbringens der Versiegelung aus der Oberfläche abgelöst wurden. Bei Ultraschallanwendung lassen sich bei der hier beschriebenen Methodik keine Vorteile erkennen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn vorliegender Studie soll die therapeutische Beeinflussung der lokalen Immunreaktion bei drei unterschiedlichen, aggressiv verlaufenden Formen der marginalen Parodontitis durch die quantitative Erfassung der Entzündungszellen im parodontalen Gewebe untersucht werden. Bei 10 Patienten mit progressiver adulter Parodontitis, bei 10 mit rasch fortschreitender Parodontitis (RPP) sowie bei 10 Patienten mit A. actinomycetemcomitans (Aa)-assoziierter RPP wurden zwei Gingivabiopsien prätherapeutisch durchgeführt, während je zwei Präparate 6 Wochen nach subgingivalen Scalingmaßnahmen, nach systemischer Antibiose mit Tetracyclin sowie nach Scalingtherapie in Kombination mit Tetracyclin gewonnen wurden. In den paraffineingebetteten Gewebeproben wurden die spezifischen Zellantigene CD20, CD30, CD45, L1 sowie die Immunglobuline A, G und M identifiziert, mit Hilfe der APAAP-Methode visualisiert und semiquantitativ ausgewertet. Prätherapeutisch fanden sich im exidierten Gewebe erhebliche Infiltrate an Plasmazellen, an Immunglobulinen sowie an T-Lymphozyten, während B-Lymphozyten und phagozytierende Zellen nur vereinzelt anzutreffen waren. Bei Patienten mit Aa-assoziierter Parodontitis war stets eine signifikant höhere Dichte insbesondere an Immunglobulinen festzustellen. Die therapeutisch bedingte Reparation des parodontalen Gewebes ging bei allen Patienten mit einer Reduzierung sämtlicher inflammatorischer Zellen einher. Jedoch glichen die behandelten, sich klinisch stabil darstellenden parodontalen Läsionen histopathologisch den nicht behandelten Läsionen, wobei lediglich das Ausmaß des entzündlichen Infiltrates im subepithelialen Bindegewebe differierte.
OriginalarbeitSprache: DeutschTherapierefraktäre, auf plaquereduzierende Maßnahmen nicht reagierende Parodontitiden können mit einer zusätzlichen systemischen Antibiose behandelt werden. Ziele dieser Studie war es daher, eine Methode zur Empfindlichkeitstestung parodontal relevanter Antibiotika sowie die Ergebnisse dieses Verfahrens vorzustellen. Bei 20 Patienten mit therapierefraktären Parodontitiden ohne ätiologische Beteiligung von A. actinomycetemcomitans wurden subgingivale Plaqueproben gewonnen und unter anaeroben Kautelen auf Blutagar kultiviert. Die parodontalpathogenen Keime, die mindestens 75 % der kultivierbaren Flora repräsentieren, wurden identifiziert und einem Resistogramm (E-Test) gegen Amoxicillin/Clavulansäure, Metronidazol sowie Tetracyclin unterworfen. Die Antibiogramme der insgesamt 86 isolierten Bakterienstämme zeigten hierbei für Amoxicillin/Clavulansäure MHK-Werte von 0,016 - 0,25 µg/ml und in 3 Fällen Resistenzen, für Metronidazol MHK-Werte von 0,002 - 0,38 µg/ml und 8 resistente Bakterienstämme sowie für Tetracyclin MHK-Werte von 0,06 - 97 µg/ml. Aufgrund der häufigen Resistenzen und der in manchen Fällen zu geringen Wirkstoffkonzentration sollte daher der antimikrobiellen Therapie bei refraktären Formen marginaler Parodontitiden stets die Erstellung eines Antibiogramms vorausgehen.
OriginalarbeitSprache: DeutschUnter den Bedingungen der klinischen Routine sollten aktuelle Daten zur Strahlenexposition bei Zahnfilmstatus und Panorama-Schichtaufnahme gewonnen werden. Nach Aufklärung und schriftlicher Einwilligung nahmen 37 Patienten, bei denen ein ZF-Status erforderlich war, und 22 Patienten, bei denen eine Panorama-Aufnahme angefertigt werden sollte, an der Studie teil. Die ZF-Staten wurden mit einem Siemens Heliodent MD-Geräte und Agfa Dentus M2-Filmen erstellt (70 kV, 7 mA, 9 - 12 Aufnahmen, 1,47 - 2,12 s Gesamtbelichtungszeit). Die Panorama-Aufnahmen erfolgten mit einem Siemens Orthopantomograph 10E (73 - 75 kV, 6 - 10 mA, 15 s, Cronex Ortho Medium Folie und Du Pont TG Film). Mittels Thermolumineszenzdosimetern wurden Oberflächen-Dosismessungen an 13 Meßorten im Kopf-Halsbereich durchgeführt. Bei den ZF-Staten wurden mit Ausnahme der Meßorte "Parotis" und "Nacken" höhere Energiedosiswerte ermittelt als bei den Panorama-Aufnahmen. In der Nähe der Augenlinse (Nasion, infraorbital) verursachte der ZF-Status Energiedosen von 1,16 - 2,48 mGy, die Panorama-Aufnahme nur 0,01 - 0,05 mGy. Lediglich an der Parotis war der ZF-Status günstiger: 0,13 - 0,45 mGy im Vergleich zu 0,35 - 0,74 mGy. Als Schlußfolgerung für die parodontologische Röntgendiagnostik ergibt sich, daß unter dosimetrischen Gesichtspunkten die Panoramaschichtaufnahme - gegebenenfalls ergänzt durch einzelne Zahnfilme - Vorteile gegenüber dem Zahnfilmstatus bietet.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Studie war es, die Reproduzierbarkeit der Bestimmung horizontaler Attachmentlevels (PAL-H) und Befallsgrade von Furkationen in Abhängigkeit vom Entzündungsgrad des interradikulären Gewebes zu bestimmen. 60 Molaren bei 10 Patienten mit profunder marginaler Parodontitis wurden untersucht. Im Abstand von 14 Tagen wurden präoperativ mit der farbkodierten, in 3 mm Schritten markierten Nabers-Sonde Doppelmessungen der PAL-H in Furkationen auf 0,5 mm genau durchgeführt und jeweils der Grad des Furkationsbefalls bestimmt. 30 s nach PAL-H-Messung wurde beurteilt, ob eine Sondierungsblutung auftrat (BOP-H). Es wurden 3 Gruppen gebildet: I) BOP-H zweimal negativ (-/-), II) BOP-H zweimal positiv (+/+), III) BOP-H einmal negativ und einmal positiv (-/+). Für jede Gruppe wurde dabei die Standardabweichung der Einzelmessungen s als Maß für die Reproduzierbarkeit der PAL-H-Messungen und der gewichtete kappa-Koeffizient (kappa w) für die Befallsgrade bestimmt. 155 Furkationen in 60 Molaren wurden untersucht. Die Standardabweichung der Einzelmessung s lag bei 0,94 mm für die gesamte Stichprobe und bei 0,62 mm (BOP-H -/-), 1,36 mm (BOP-H +/+) bzw. 1,17 mm (BOP-H -/+) für die Untergruppen. Der Meßfehler in Gruppe I war statistisch signifikant geringer als in Gruppe II und III (p 0,001). Für die Bestimmung der Grade des Furkationsbefalls konnte eine nur mäßige Übereinstimmung für alle 3 Gruppen (BOP-H -/-: kappa w = 0,475, BOP-H +/+: kappa w = 0,745, BOP-H -/+: kappa w = 0,612) berechnet werden. Der PAL-H-Meßfehler lag bei ein- oder zweimaliger Blutung auf horizontales Sondieren (BOP-H) in Furkationen signifikant höher als bei fehlender Entzündung des interradikulären Gewebes (BOP-H -/-). Somit beeinflußt der Entzündungsgrad des Gewebes im Bereich der Furkation die Reproduzierbarkeit der PAL-H-Messungen. Auf die Übereinstimmung der Erhebung der Befallsgrade der Furkationen hat der Entzündungsgrad des Furkationsgewebes keinen Einfluß.
OriginalarbeitSprache: DeutschNeue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie erfordern neue Wege der zahnärztlichen Weiterbildung. So können im Internet angebotene "On-line-"-Kurse eine zeitsparende und effektive Alternative zur Erlangung theoretischer Kenntnisse darstellen. Ziel des vorgestellten Projektes war es, einen Multiple-choice-Fragen- und -Antwortteil eines Kurses im Medium World Wide Web zu kreieren, der nach Ausbau niedergelassenen Zahnärzten den Zugriff auf neueste wissenschaftliche Daten und Therapiekonzepte ermöglicht. Dabei stand neben dem anschaulichen multimedialen Aufbau des Kurses ein hohes wissenschaftliches und klinisches Niveau im Vordergrund. Erreicht wurden diese Ziele mit Hilfe einer inhaltlichen Überwachung und Abstimmung mit den Lehrinhalten der Berliner Abteilung für Parodontologie und Synoptische Zahnmedizin und der Ausnutzung modernster Techniken der Bildbearbeitung, Grafik- und Animationserstellung. Der vorgestellte Kurs dient als Prototyp für weitere Internet-Computer-Lernprogramme im Bereich der Parodontologie und der Zahnmedizin allgemein.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel dieser Studie war, die Schmelzhaftung von Kompomer-Füllungsmaterialien in Abhängigkeit von der Dauer der Schmelzätzung zu untersuchen. Für die beiden Kompomere Compoglass#174 und Dyract#174 wurden jeweils 45 Kronen frisch extrahierter Rinderschneidezähne in Autopolymerisat eingebettet und die labiale Schmelzoberfläche plangeschliffen. Die Oberflächen von jeweils 15 Prüfkörpern wurden für 20 s, die Oberflächen von jeweils 15 weiteren Prüfkörpern wurden für 40 s mit 37%iger Phosphorsäure geätzt. Jeweils 15 Prüfkörper wurden nicht vorbehandelt. Die Kompomere wurden nach Applikation der zugehörigen Haftmittel (SCA und PSA) mit durchsichtigen zylindrischen Formen auf die Zahnoberfläche aufgebracht, für jeweils 60 s lichtgehärtet und fünf Tage in destilliertem Wasser gelagert. Abschließend wurden die Prüfzylinder in einer Universalprüfmaschine abgeschert und die Haftung ermittelt. Nach einer Ätzzeit von 0, 20 und 40 s ergab sich eine Schmelzhaftung von 6,9, 22,4 und 18,1 N/mm² für Dyract. Compoglass zeigte sowohl am nicht geätzten Schmelz als auch am geätzten Schmelz signifikant höhere Haftwerte als Dyract. Compoglass und Dyract wiesen mit Schmelzätztechnik signifikant höhere Haftwerte auf als ohne Schmelzätztechnik. Die Schmelzätzung von 20 s führte bei beiden Kompomeren zu ähnlich hohen Haftwerten im Vergleich zur Schmelzätzung von 40 s. Sowohl bei Compoglass als auch bei Dyract ließen sich nach 20 s Schmelzätzung mehr kohäsive Brüche im Füllungsmaterial nachweisen als nach 40 s Ätzdauer. Um auch klinisch eine gute Schmelzhaftung zu erzielen, sollten beide Materialien mit Schmelzätztechnik angewendet werden. Dabei ist eine Schmelzätzung für 20 s ausreichend.